Vista Chino Peace, Napalm Records, 2013 |
John Garcia | Vocals | |||
Bruno Feverly | Guitar | |||
Nick Oliveri | Bass | |||
Brant Bjork | Drums, Percussion & Vocals | |||
Gäste | ||||
Mike Dean | Bass (Track 4) | |||
Tom Brayton | Additional Percussion | |||
Chris Cockrell | Harmonica (Track 10) | |||
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01. Good Morning Wasteland | 06. Adara | |||
02. Dargona Dragona | 07. Mas Vino | |||
03. Sweet Remain | 08. Dark And Lovely | |||
04. As You Wish | 09. Barcelonian | |||
05. Planets 1 & 2 | 10. Acidize - The Gambling Moose | |||
Aus KYUSS LIVES! ist nach einigen Rechtsstreitigkeiten mit den ehemaligen Weggefährten Homme und Reeder VISTA CHINO geworden, was rein namenstechnisch ja nichts Schlechtes ist. Schließlich klang KYUSS LIVES! doch verdächtig nach irgendeiner dahergelaufenen Coverband und nicht nach (zumindest) Teilen des Originals. Und die hier beteiligten Namen weckten ja auch große Erwartungen, waren doch mit Garcia, Oliveri und BRANT BJORK drei Gründungsmitglieder der Stonerlegende aus Palm Desert mit am Start. Von Oliveri hat man sich inzwischen wieder getrennt – wahrscheinlich war er für die Touren einfach zu stressig.
Was aber darf man von “Peace“ erwarten? Sicherlich keine Wunderdinge, keine Neuerfindung des Rades, aber doch eine ziemlich dichte Scheibe, die den Hörer sofort zurück in die Neunziger beamt.
In den besten Momenten fühlt man sich wirklich wieder wie mitten in einer KYUSS-Scheibe zu Beginn der Neunziger, Songs wie Dargona Dragona, Planets 1 & 2, das entspannte Barcelonian oder das vielleicht etwas zu verspielte Acidize – The Gambling Moose können gegenüber den alten Klassikern durchaus bestehen. Insbesondere ergänzt sich immer wieder die Relaxtheit eines Brant Bjork, die man ja auch aus seinen Solowerken kennt, mit der immer noch deutlich spürbaren Energie von Garcia. Wenn der Mann ans Mikro geht, brennt immer noch die Luft. Da kann man dann auch mal verschmerzen, dass nicht jeder Treffer sitzt und die eine oder andere Idee im Wüstensand versickert. Wenn man ganz ehrlich ist, war das bei den meisten Scheiben von KYUSS ja auch nicht anders und bildete ja auch die unterschiedlichen Charaktere in der Band ab.
Wer meckern mag, kann anführen, dass sich bei den Protagonisten von VISTA CHINO nichts verändert hat seit den Goldgräberzeiten des Stonersounds in den frühen bis mittleren Neunzigern des letzten Jahrhunderts. Die QUEENS OF THE STONE AGE haben sich bekanntermaßen ziemlich deutlich weiterentwickelt, stehen diesbezüglich aber auch ziemlich alleine auf weiter Flur. Man kann VISTA CHINO auch ganz einfach nehmen, als das was es ist – ein Rückflugticket in die großen Zeiten des staubtrockenen Stonerrocks, ohne groß zu analysieren. Einfach aufdrehen und Spaß haben, ohne große Tiefenwirkung, aber auch ohne Reue.