Virtual Moon Circumstances, Eigenproduktion, 2011 |
Ines Plettenberg | Vocals, Saxophon | |||
Uwe Fleischhauer | Guitars, Vocals | |||
Fred Frizz | Bass | |||
Dominik Hüttermann | Keyboards | |||
Thomas Nussbaum | Drums | |||
| ||||
01. Virtual Moon | 06. I Never Will Know | |||
02. Runner | 07. The Abyss | |||
03. Dividing Horizons | 08. Moon Wanderer | |||
04. The Clown Is Far Away | 09. Words Are Weapons | |||
05. Somewhere | ||||
Vergangenes Jahr wurden die Oldenburger VIRTUAL MOON von den Juroren des Deutschen Rock- und Poppreises zur zweitbesten Progressive Rock Band gekürt. Die erst zwanzigjährige Ines Plettenberg sicherte sich gar den ersten Platz in der Kategorie 'Beste Musicalsängerin'. Nun gilt es die Vorschusslorbeeren aus Kritikerkreisen mit dem Debüt "Circumstances" durch die Gunst des Publikums zu untermauern.
Prog mit Frauengesang ist trotz einiger gegenteiliger Beispiele wie LANDMARQ oder MOSTLY AUTUMN die rühmliche Ausnahme. Mit dreieinhalb Oktaven Stimmumfang besitzt Ines Plettenberg ein breites Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten und nutzt das weidlich aus. Bisweilen ist ihr Stimmeinsatz aber etwas arg 'over the top' und entsprechend gewöhnungsbedürftig.
Musikalisch lassen VIRTUAL MOON dagegen nichts anbrennen. Die Wurzeln liegen häufig im Prog der Siebziger - sogar leichte Krautrock-Anklänge kann man entdecken - während die Interpretation der Einflüsse wesentlich zeitgemäßer ausfällt. Das erinnert mal an EVERON, die bereits erwähnten MOSTLEY AUTUMN (I Never Will Know) oder im neunzehnminütigen Words Are Weapons aufgrund der Opulenz auch mal an THE FLOWER KINGS oder TRANSATLANTIC.
Auffällig ist Uwe Fleischhauers abwechslungsreiche Gitarrenarbeit, der mit dem Instrumental Moon Wanderer sogar Richie Blackmore ein kleines Denkmal setzt. Originelle Ideen wie die Sprachsamples im Opener Virtual Moon lassen zusätzlich aufhorchen.
Für eine in Eigenregie entstandene Undergroundproduktion geht "Circumstances" vollkommen in Ordnung. Gebt der Band die Chance, die sie verdient.