Virgin Steele

The House Of Atreus Act I & II (Deluxe Edition)

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.05.2016
Jahr: 2016
Stil: Symphonic Power Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Virgin Steele
The House Of Atreus Act I & II (Deluxe Edition), SPV, 2016
David DeFeisGesang, Keyboards, Effekte & Orchester
Edward PursinoGitarre & Bass
Frank GilchriestSchlagzeug
Produziert von: David DeFeis Länge: 195 Min 35 Sek Medium: CD
CD 1: The House Of Atreus Act I (74:35)
01. Kingdom of the Fearless (The Destruction of Troy)12. Child Of Desolation
02. Blaze of Victory (The Watchman's Song)13. G Minor Invention (Descent into Death's Twilight Kingdom)
03. Through the Ring Of Fire14. Day Of Wrath
04. Prelude In A Minor (The Voyage Home)15. Great Sword Of Flame
05. Death Darkly Closed Their Eyes (The Messenger's Song)16. The Gift Of Tantalos
06. In Triumph Or Tragedy17. Iphigenia In Hades
07. Return Of The King18. The Fire God
08. Flames Of The Black Star (The Arrows Of Herakles)19. Garden Of Lamentation
09. Narcissus20. Agony And Shame
10. And Hecate Smiled21. Gate Of Kings
11. A Song Of Prophecy22. Via Sacra
CD 2: The House Of Atreus Act II (45:35)
01. Wings Of Vengeance06. Moira
02. Hymn To The Gods Of Night07. Nemesis
03. Fire Of Ecstasy08. The Wine Of Violence
04. The Oracle Of Apollo09. A Token Of My Hatred
05. The Voice As Weapon10. Summoning The Powers
CD 3: The House Of Atreus Act II (75:25)
01. Flames Of Thy Power11. The Waters Of Acheron
02. Arms Of Mercury12. Fantasy And Fugue In D Minor (The Death Of Orestes)
03. By The Gods13. Resurrection Day (The Finale)
04. Areopagos14. Gate Of Kings (Acoustic Version)
05. The Judgement Of The Son15. Agamemnon's Last Hour
06. Hammer The Winds16. Great Sword Of Flame (Alternate Version)
07. Guilt Or Innocence17. Prometheus The Fallen One (Re-Mix)
08. The Fields Of Asphodel18. Flames Of Thy Power (From Blood They Rise)
09. When The Legends Die19. Wings Of Vengeance (Alternate Mix)
10. Anemone (Withered Hopes...Forsaken)

Im Jahr 1999 gehörte traditioneller Heavy oder Power Metal nicht gerade zu den beliebtesten oder angesagtesten Musik-Stilen. Da war es teilweise schon schwer genug, einen Plattenvertrag zu bekommen – und wenn man dann mit der Idee einer Metal-Oper über eine griechische Tragödie ankam, dann gehörte da schon eine Menge Willensstärke dazu, ein solches Projekt auch umzusetzen. Aber wenn VIRGIN STEELE-Anführer David DeFeis etwas auszeichnet, dann ist das unter anderem auch der Wille, seine musikalische Vision umzusetzen – zur Not auch gegen solche Widerstände wie den gerade vorherrschenden musikalischen Zeitgeist.

Und selbst für einen Musiker, der zuvor mit den zwei Teilen von “The Marriage Of Heaven And Hell“ schon ein episches Meisterwerk (vielmehr ja eigentlich zwei) geschaffen hatte, war “The House Of Atreus“ ein ambitioniertes Projekt, sowohl musikalisch als auch, was die Geschichte betrifft. Denn er musste sich ja hier an eine griechische Tragödie halten und konnte nicht so frei agieren, wie noch bei der „Himmel und Hölle“-Geschichte. Aber wie auch bei dem Vorgänger hatte DeFeis genügend Material, um gleich drei CDs damit zu füllen.

Das erste Album beginnt gleich mit einer wahren Göttergabe: Kingdom Of The Fearless. Weitere folgen, wie etwa Return Of The King oder Flames Of The Black Star (The Arrows Of Hercules) und auch das stimmungsvolle Child Of Desolation (um hier nur mal ein paar Beispiele zu nennen). Prächtiger, epischer und symphonischer Power Metal, der einen sofort in die kriegerischen Zeiten des alten Griechenlands transportiert, wo der Hörer Zeuge wird der Tragödie, die das Königs-Haus Atreus im Anschluss an den trojanischen Krieg heimsucht. Das Ganze wird entsprechend und sehr ansprechend umgesetzt. Die Musik bezieht dabei ihre Inspiration neben dem Power Metal auch aus Klassik und Progressive Rock. Dabei erinnert sie an manchen Stellen – insbesondere immer dann, wenn das Klavier eine präsentere Rolle einnimmt – auch deutlich nach SAVATAGE (zum Beispiel bei When The Legends Die).

Photo-Credit: SPV

Das aber das wahre Magnum Opus ist der zweite Teil von “House Of Atreus“, das schon damals auf Grund seiner Spielzeit von fast 90 Minuten auf zwei Silberlingen verteilt werden musste. Dabei kann Part II nicht ganz an die Klasse des ersten anschließen. Dabei ist es keineswegs schlecht, vielleicht stellenweise ein wenig überambitioniert. Aber wenn man hier von Qualitätsunterschieden spricht, dann geht es eher um Nuancen als um große Differenzen. Zusammen mit Gitarrist Edward Pursino ist es DeFeis gelungen, eine stimmige Gesamt-Produktion vorzulegen, die es unter dem Titel “Klytaimnestra – The House Of Atreus“ um die Jahrtausendwende sogar auf europäische Theater-Bühnen geschafft hat.

Im Mittelpunkt des zweiten Teiles stehen die beiden Longtracks, By The Gods SuiteThe Legends Suite (die beide aber jeweils aus mehreren Einzelstücken bestehen). Mein persönliches Highlight ist aber dennoch das Doppel aus dem treibenden The Voice As Weapon und dem anschließenden, ruhigeren Moira. Mit Songs wie dem Instrumental Nemesis zeigt die zweite CD dann vielleicht auch die progressivste Seite des gesamten “Atreus“-Komplexes. Und es ist gerade dieser Abwechslungsreichtum, der den zweiten Teil dieser epischen Geschichte so spannend macht. Natürlich wird auch hier das Werk auf zwei CDs verteilt. Da man dann aber auf der zweiten Scheibe ja noch einiges an freier Speicherkapazität hatte, wurde diese „Lücke“ mit der EP “Magick Fire Music“ gefüllt, die mit dem Track Wings Of Vengeance sowie einigen Rohmixen und einer akustischen Version aufwartet und eigentlich als Appetitanreger für das zweite Album gedacht war. Warum die sechs Tracks allerdings in einer anderen Reihenfolge enthalten sind, wird wohl nur jemand bei der Plattenfirma wirklich wissen.

In manchem Moment wird es dem einen oder anderen Hörer vielleicht etwas zu bombastisch sein und auch die Streicher-Sounds (die aus den Keyboards stammen) könnten etwas authentischer klingen, aber es ist schon beeindruckend, wie spannend und abwechslungsreich VIRGIN STEELE hier die Geschichte ausschmücken und erzählen. Und langweilig wird das Gebotene zu keiner Zeit. David DeFeis geht förmlich in den einzelnen Erzähler-Perspektiven auf und füllt sie mit der richtigen Leidenschaft. Dabei erinnert er bisweilen sehr stark an Eric Adams von MANOWAR zu dessen bester Zeit.

Die Deluxe Edition der beiden “The House Of Atreus“-Alben ist eine rundum gelungene Sache. Die Band hatte damals einen echten Lauf, was die Veröffentlichung starker Alben anbelangt. Nach “Noble Savage“, “Age Of Consent“, “Life Among Ruins“, “The Marriage Of Heaven And Hell Part I & II“ und “Invictus“ legten VIRGIN STEELE nun schon das siebte starke Werk in Folge vor. Fans des traditionellen aber auch etwas progressiven Power Metal finden hier genau den Stoff, wonach sie suchen. Und in diesem exklusiven Paket mit schöner auch optischer Umsetzung darf man da schon mal gerne zugreifen (auch ein zweites Mal, wenn man die Platten bereits im Schrank stehen hat).

Marc Langels, 03.05.2016

 

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