Vinnie Moore Aerial Visions, Mind's Eye Music, 2015 |
Vinnie Moore | Gitarre & Bass | |||
Richie Monica | Schlagzeug | |||
Rob Deluch | Bass | |||
Dorian Heartsong | Bass | |||
Dave LaRue | Bass | |||
Elliott Rubinson | Bass | |||
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01. Mustang Shuffle | 06. Looking Back | |||
02. Now's The Time | 07. Aerial Vision | |||
03. Faith | 08. The Dark Dream | |||
04. Slam | 09. Calling Out | |||
05. La Grange | 10. A Million Miles Gone | |||
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Den meisten Rock-Fans dürfte Vinnie Moore als Gitarrist der britischen Hard Rock-Institution UFO ein Begriff sein, bei der er seit Juni 2003 aktiv ist. Heavy Metal-Fans könnten ihn noch von der VICIOUS RUMORS-CD “Soldiers Of The Night“ und dem darauf enthaltenen Song Invader aus dem Jahr 1985 her kennen. Aber seine Karriere begann Moore bereits mit zwölf Jahren und ersten Auftritten in Bars und Clubs. Ehe er dann– wie etwa auch Richie Kotzen, Tony MacAlpine, Marty Friedman oder Jason Becker – von Mike Varney entdeckt wurde. Dieser ermöglichte es Moore dann auch, erste Solo-Scheiben aufzunehmen, die bekanntesten davon waren wohl das Debüt “Mind’s Eye“ und “Time Odyssey“, das erfolgreichste aber “Meltdown“, das sich alleine in den USA knapp 50.000 Mal verkaufte.
Nun – gut sechs Jahre nach seinem letzten Alleingang “To The Core“ – präsentiert uns Moore mit den “Aerial Visions“ ein neues Solo-Werk. Darauf zeigt sich Moore im Bereich Songwriting deutlich gereift gegenüber den Anfangszeiten, als die Lieder häufig einzig und alleine als Vehikel für seine überragende und beeindruckende Spieltechnik gedacht waren. Ein Mustang Shuffle hätte es damals nicht gegeben, einen echt mitreißenden Rocker, der durch seinen Shuffle-Rhythmus echt für Bewegungsdrang sorgt. Ebenso wie später auch das rein instrumentale Cover des ZZ TOP-Klassikers La Grange.
Instrumental betrachtet bewegt sich Moore mittlerweile deutlich mehr auf den Spuren eines Joe Satriani, was eine Nummern wie Now’s The Time, Faith oder Slam überdeutlich machen, denn diese könnten genauso gut auf klassischen Satch-Werk wie “Flying In A Blue Dream“ oder “The Extremist“ stehen. Es scheint so, als würde sich Moore heute mehr auf nachvollziehbare und eingängige Melodien konzentrieren und nicht mehr nur all seine Tricks demonstrieren wollen. Vielleicht auch eine Auswirkung seiner Hauptband, bei der er ja auch durch songdienliche Soli angenehm auffällt.
“Aerial Visions“ ist ein wunderbares Solo-Gitarren-Album, das unter anderem mit so prominenter Unterstützung wie von Dave LaRue (Bass, FLYING COLORS, DIXIE DREGS) entstand. Gerade Anhängern von Satriani kann fast nahezu blind zum Kauf geraten werden, denn Moore hat hier wirklich einige sehr feine Instrumental-Nummern zu bieten, die den Vergleich nicht zu scheuen brauchen. Nur wer das gnadenlos-ultraschnelle Skalen-Gew***** sucht, der ist hier an der falschen Adresse. Natürlich ist Instrumental-Rock nicht jedermanns oder jederfraus Sache, aber für diejenigen, die es mögen ist “Aerial Visions“ ein Fest. Und eines der besten Alben von Moores bisheriger Karriere.