Vicious Rumors

After All
Agent Steel

Dortmund, Tarantula Club, 04.09.2007

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 04.09.2007

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Redakteur(e):

Jörg Litges (* 1965, ✝ 2015)

Volker Jäkel


Dortmund, Tarantula-Club, 04.09.2007

"Old School is back", so stand's auf Bruce Halls T-Shirt und tatsächlich hatte der Abend etwas von Old School und einer Prise Nostalgie.

Der Start der Europa Tour von AGENT STEEL und VICIOUS RUMORS im Dortmunder Tarantula Club sollte sich in eine sehr intime Sitzung zwischen Bands und Fans entwickeln. Eigentlich ist das Tarantula eine klasse Szenekneipe. Bier zu angenehmen Preisen (0,5er Flasche 2.50€) und einer langen runden Theke in der Mitte des Raums. Die Bühne befindet sich ca. einen Meter von der Theke entfernt 30cm hoch und so groß wie ein Kabuff im Bahnhofsklo. Eigentlich keine guten Vorraussetzungen für bewegungsaktive Thrash-Metal Bands. Trotz alledem füllte sich der Club schnell mit Fans in freudiger Erwartung auf das kommende Fest.

Als erstes entern AFTER ALL die Bühne. Die Belgier legen schon mal ein gewaltiges Thrash-Brett vor, aber grade Sänger Piet legt einen enormen Aggro-Faktor an den Tag, den er auf der kleinen Bühne nicht ausleben kann. Songs wie Frozen oder Blackest Moon können absolut überzeugen, der Sound leider nicht. Beim AGENT STEEL-Gig hört man sogar während der Ansagen eine leise Musik aus dem linken Speaker kommen. Bruce Hall fragt sogar, ob jemand Ersatz für den Scheiß hier hätte…

After All After All

Nach kurzer Pause vor der Tür mit Flaschenbier in der Hand, man ist da sehr liberal - bei den Temperaturen im Club aber auch bitter nötig - stürmen AGENT STEEL die Bühne. Naja, stürmen weniger, eher bahnen sie sich den Weg durchs Publikum. Der knapp bemessene Raum vor der Bühne hat sich inzwischen gut gefüllt und bei Rager von der 1987er "Unstoppable Force" sind die Fans schon nicht mehr zu halten.
Bleed For The Godz, Illuminati Is Machine, die Kampfmaschine AGENT STEEL rollt und ist zumindest heute nicht mehr zu stoppen. Nur noch zwei Originalmitglieder sind dabei: Die beiden Gitarristen Juan Garcia und Bernie Versailles (wobei letzterer auch erst 1986 zur Band stieß). Bruce Hall verrichtet seinen Dienst jetzt aber auch schon einige Tage bei den Agenten, Original Shouter John Cyriis sucht wahrscheinlich wieder Aliens, sein Projekt von 2001 verlief ja anscheinend im Sande.

Agent Steel

Hauptsächlich alte Titel werden gespielt, wenn ich mich recht erinnere, gab's vom neuen Album "Alienigma" nur Fashioned From Dust und Hail To The Chief zu hören. Die Fans bangen direkt vor der Band, irgendwie hat das Ganze hier so ein Wohnzimmer-Feeling. Stellt euch vor, 'ne Thrash Combo spielt bei euch im Wohnzimmer und ihr habt 40 Leute eingeladen, so ungefähr ist das im Tarantula.
Inzwischen ist die Temperatur dermaßen angestiegen, dass nicht nur meine Brille, sondern auch die Linse des Objektivs beschlägt.

Agent Steel Agent Steel

Das Finale steht dann im Zeichen des Debuts von 1985, Evil Eye/Evil Minds und das abgefeierte Agents Of Steel, während Mad Locusts Rising dann den Set beendet und von nicht mehr endenden "Agent Steel, Agent Steel" Rufen begleitet werden. Leider gibt's keine Zugabe, man möchte die Zeiten wahren, da es sonst unfair VICIOUS RUMORS gegenüber wäre.
Meine ehrliche Meinung? Wenn AGENT STEEL noch 70 Minuten hätten weiterspielen dürfen, hätte keiner mehr nach VICIOUS RUMORS gefragt. Ganz klarer Headliner heute waren die Masters Of Metal: AGENT STEEL.

So, damit ich konzentriere ich mich nun aufs Fotografieren und übergebe den Schreibstift an meinen Kollegen Volker Jäkel:

Vicious Rumors

Mit Kultkapellen war es schon immer so eine Sache. Man kennt sie meistens aus vergangenen Tagen, an denen sie noch auf großen Bühnen wirkten. Erlebt man dann eine Band wie VICIUS RUMORS, die für mich durchaus Kultstatus besitzt und eigentlich immer ein bisschen unterbewertet wurde/wird, in einem Laden wie dem Tarantula-Club in DO-Mitte, dann können einem schon die Tränen kommen. Hatte der Gig ja mehr den Charakter einer öffentlichen Probe. Quasi vis-a-vis mit Geoff Thorpe und James Rivera begann nun eine Reise durch das umfangreiche VR Repertoire.
Nach dem gefeierten Auftritt von AGENT STEEL hatte die Band es leicht, die Stimmung zu halten. Wie schon bei der Co-Headliner-Tour Anfang des Jahres mit BEYOND FEAR, bei der man zwar vor dem "Ripper" auf die Bretter musste, den Headliner aber an diesem Abend in der Bochumer Zeche gnadenlos an die Wand spielte, begann der Set mit Immortal gefolgt von Mr. Miracle und dem Klassiker On The Edge. Die ca. 100 bis 150 Anwesenden dankten es mit "Rumors, Rumors!" Sprechchören. Der Sound war entsprechend direkt und unverfälscht. Eine PA war hier natürlich überflüssig, ebenso brauchte man die Drums nicht abzumiken. Bei Larrys Drumming eh nicht nötig ;).

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Über Don't Wait For Me und Digital Dictator pflügte man sich weiter durchs Programm. Bandchef Geoff fungierte einmal mehr als Sprachrohr der Band und bedankte sich mehrmals für Loyalität und Treue bei den Fans. Bekanntlich hat VR in der Vergangenheit einige schwere Schicksalsschläge hinnehmen müssen und zwar meistens dann, wenn man karrieremäßig hätte richtig durchstarten können. Ähnlich wie Jeff Waters bei ANNIHILATOR hält hier Geoff Thorpe das Schiff auf Kurs. Mit James Rivera hat man nun wieder einen Ausnahmesänger am Start, was der kleine Mann heute eindrucksvoll bewies.
Ein kleines Intermezzo gab es, als Thorpes Amp vorübergehend den Geist aufgab und Drumtier Larry Howe, der zuhause in U.S. als Comedian tingeln soll, seine Entertainer- und Trommelqualitäten unter Beweis stellte. Unverhofft kommt eben oft. Laut Setlist hat man daher wohl zwei Nummern gestrichen. Irgendwann muss eben mal Ende sein. Der Spielfreude der sympathischen Band tat dies allerdings keinen Abbruch.
Für mich war der Abend allemal eine sehr interessante Erfahrung, obwohl ich die Bands lieber auf einer richtigen Bühne gesehen hätte.

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