Vic Chesnutt

Ghetto Bells

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.04.2005
Jahr: 2005

Links:

Vic Chesnutt Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Vic Chesnutt
Ghetto Bells, Blue Rose Records, 2005
Vic Chesnutt Guitar, Vocals
Tina Chesnutt Bass Guitar
Van Dyke Parks Organ, Piano, Accordions, String Arrangement
Don Heffington Drums, Percussion
Bill Frisell Guitars, Thumb Piano
Liz Durrett Vocals
Dominic Genova Acoustic Bass
Produziert von : John Chelew Länge: 54 Min 18 Sek Medium: CD
1. Virginia7. To Be With You
2. Little Caesar 8. Vesuvius
3. What do youn mean 9. Rambunctious Cloud
4. Got To Me 10. The Garden
5. Ignorant People 11. Gnats
6. Forthright

Offen gestanden, Vic Chesnutts Stimme habe ich nie gemocht und seine Art Gitarre zu spielen, war mir ebenfalls nie ganz geheuer. Und beim ersten Hören des aktuellen Albums "Ghetto Bells" hoffte ich beim Opener Virginia während der ersten acht Takte noch, Nick Cave möge seine Stimme erheben. Doch in diesem schwelgerischen bis dramatischen Umfeld, das seine Spannung aus dem wundervollen Stringarrangement von Van Dyke Parks bezieht, fügt sich Vics Stimme doch auf eine recht geschmeidige Art und Weise ein. Überhaupt, die nachfolgenden Song-Elaborate des Herrn Chesnutt halten all die grosstönenden Versprechungen, die er mit dem hervorragenden Eingangslied anstimmt.

Nun hat Chesnutt als Autor immer schon auf sehr gehaltvolle Songs verweisen können. Doch die musikalische Umsetzung derselben traf nicht immer meinen musikalischen Nerv. Jedoch gelang es Vic spätestens mit dem Tribute-Album "Sweet Relief II" (1996), auf dem ein Dutzend seiner Titel von namhaften Kollegen interpretiert wurden, mich von seinen Songwriter-Qualitäten zu überzeugen.
"Ghetto Bells" lebt neben aller Basisqualität vor allem von der superben Umsetzung der Song- Vorlagen durch die erlesene Schar ausgebuffter Musiker bzw. des Produzenten. John Chelew (John Hiatt, Charlie Musselwhite, Richard Thompson, BLIND BOYS OF ALABAMA) als Produzent bietet allen Beteiligten einen transparenten und absolut ehrlichen Sound an, der durch einen wohldosierten Hallanteil nur an Grösse gewinnt. Das erinnert mitunter an die Regler-Tätigkeit eines Daniel Lanois.Hier heimst diese Platte schon mal mächtig Pluspunkte ein.

Wer zudem noch auf so erlesene Gitarristen wie Bill Frisell zurückgreifen darf, der mit seinen einzigartigen Soundlandschaften spannungsvolle Momente wie kein anderer kreiert und sich auf die innovativen Streicher, Orgel, Piano und Akkordeon-Klänge eines Van Dyke Parks berufen darf, sollte sich eigentlich sicher wähnen, keinen Langweiler abzuliefern.
Und tatsächlich, Langeweile steht in Chesnutts Vokabular an letzter Stelle. Dafür sorgen allein schon Vics interessante Lyrics, die ein ums andere Mal mit stilvollen Metaphern aufwarten und der Interpretationslust des Hörers freien Lauf gewähren.
Eine willkommene Bereicherung stellt ebenfalls Chesnutts Nichte Liz Durrett dar, die auf einigen Songs die knarzende Verschrobenheit ihres werten Onkels mit elfenhafter Stimme mildert. Ein Album mit eigenen Songs hat die junge Dame mit Hilfe ihres erfahrenen Verwandten auch schon produziert. Diese Liz Durrett sollte man sich merken.

"Ghetto Bells" bietet jedenfalls genügend Stoff, um die gewachsene Wertschätzung Vic Chesnutts zu manifestieren. Songs wie Virginia, Forthright, Vesuvius und Rambunctious cloud, die alle in weiträumigen, balladesken Sphären schweben, zeugen von absoluter Klasse und werden im Schaffen Vic Chesnutts sicher eine exponierte Stellung einnehmen.

Frank Ipach, 15.04.2005

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music