Various Artists

The Music is You - A Tribute To John Denver

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.03.2013
Jahr: 2013
Stil: Country, Folk

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Various Artists
The Music Is You - A Tribute To John Denver, Sony Music, 2013
Produziert von: Diverse Länge: 60 Min 22 Sek Medium: CD
01. Leaving On A JetplaneMy Morning Jacket
02. Take Me To TomorrowDave Matthews Band
03. All Of My MemoriesKathleen Edwards
04. PrisonersJ Masics & Sharon van Etten
05. Sunshine On My ShouldersTrain
06. Back Home AgainOld Crow Medicine Show
07. This Old GuitarLucinda Williams
08. Some Days Are DiamondsAmos Lee
09. Rocky Mountain HighAllen Stone
10. Annie's SongBrett Dennen & Milow
11. Looking For SpaceEvan Dando
12. Take Me Home Country RoadsEmmylou Harris & Brandie Carlile
13. The Eagle & The HawkBlind Pilot
14. Rather Be In ColoradoMary Chapin Carpenter
15. Darcy FarrowJosh Ritter & Barnstar
16. Wooden IndianEdward Sharpe & The Magnetic Zeros

Schon wieder ein Tribute-Album? Und dann auch noch zu Ehren John Denvers? Kann das was werden? Doch, doch, der Folkie bzw. Americana-Freund darf hier gerne mal ein Ohr riskieren. Es gibt tatsächlich ein paar nette Versionen alter Denver-Hits zu bestaunen.

John Denver, der in den frühen Siebziger Jahren mit seinem folk-orientierten Weichspüler-Sound für Millionenumsätze und zahlreiche hohe Chartnotierungen in den USA sorgte, kann sich zumindest hier in Deutschland nicht unbedingt eines hohen künstlerischen Ansehens rühmen, u.a. weil sein Megahit Take Me Home Country Roads einst von der niederländischen HERMES HOUSE BAND zu einem Ballermann orientierten Partylied umfunktioniert wurde.

In seiner Heimat galt der später auch als Umweltaktivist in Erscheinung getretene Folkie eine zeitlang als richtig große Nummer. Mit einem halben Dutzend veritabler Hits im Rücken, erfreute sich der deutschstämmige Barde großer Beliebtheit und bleibt auch nach seinem unglücklichen Unfalltod 1997 unvergessen. So scheint es kaum verwunderlich, dass sich ein stattlicher Haufen mehr oder weniger angesagter Stars aufmachte, um dem sympathischen Brillenträger mit ihren Song-Interpretationen zu huldigen.

Das Schöne an diesem Tribute-Album ist, dass die meisten Künstler es schaffen, den Denver-Songs ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Hier wird zwar nicht großartig dekonstruiert, sondern meistens im moderaten Folk-und Country-Fahrwasser gepaddelt, wobei die vertretenen Künstler sich bemühen, ihre Persönlichkeiten und eigene Handschrift durchklingen zu klingen.

Das gelingt solchen Cracks wie MY MORNING JACKET mit Leaving on a jetplane zu Beginn schon mal ganz bezaubernd. Die Dave Matthews Band groovt sich dann eher zähflüssig durch Take me to tomorrow, Kathleen Edwards klingt bei All of my memories ätherisch und ein wenig feenhaft, ganz so wie auf ihrem letzten Soloalbum "Voyageur".
Anschließend platzt der erste Aha-Moment herein: J Masics von DINOSAUR Jr. wälzt sich gemeinsam mit Sharon van Etten durch ein angezerrt rockendes Prisoners um gleich darauf den Schmusebacken von TRAIN Platz zu machen, die im Grunde mit ihrem Sunshine on my shoulders wie eine 1:1 Kopie von John Denver klingen. Eher uninteressant.

Die OLD CROW MEDICINE SHOW versetzt Back home again in einen standesgemäß traditionalistischen Country-Taumel, während Americana-Queen Lucinda Williams klingt, als sänge sie ein Outtake eines ihrer letzten Alben. Amos Lee macht aus Some days are diamond einen anrührenden, gospelorientierten Akustik-Blues, während der neue weiße Soul-Star Allen Stone dem Denver-Original von Rocky Mountain High kaum Prickelndes hinzuzufügen weiß.
Der süße Ohrwurm Annie's Song wird von Folkie Brett Dennen & Milow in ein Ukulele-Kostüm gekleidet und gewinnt aufgrund seiner unverstellten Herzlichkeit reichlich Bonuspunkte. Anschließend gelingt es dem schönen Evan Dando tatsächlich aus Looking for space eine echte LEMONHEADS-Nummer zu machen. Geil.
Emmylou Harris und Brandi Carlile vollziehen den Brückenschlag zwischen den Generationen und unterstreichen in ihrem traditionsgeschwängerten Country Roads die Unverwüstlichkeit dieses Denver-Evergreens, während die Americana-Zöglinge von BLIND PILOT offenbar einen Joint durchgezogen haben und bei The eagle and the hawk auf rot schillernden Erdbeerfeldern umherwandeln und in den Himmel starren. Klasse.
Mary Chapin Carpenter bleibt stoisch in ihrer Haut und präsentiert Rather be in Colorado in weiser und reifer Country-Lady-Manier. Josh Ritter & Barnstar packen Darcy Farrow in ein verschmitzt hüpfendes Appalachian-Arrangement, während Indie-Folker Edward Sharpe den Wooden indian zum Abschluss durch ein wagemutiges Tribal-Mantra Netz diffundieren lässt. Abgefahren.

Fazit: "The Music Is You" spendet mehr Licht als Schatten, was in diesen grauen Tagen wirklich einem großen Vorzug gleicht.

Frank Ipach, 24.03.2013

 

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