Various Artists Texas Songwriters, Silverwolf, 2013 |
Various Artists | ||||
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01. Jimmy LaFave - The Open Space | 07. Kinky Friedman - Amelia Earhart's Last Flight | |||
02. Eric Taylor - Walking Back Home | 08. Kimberly McCarver - Texas Home | |||
03. Denice Franke - Indifference | 09. Allen Damron - Gringo Pistolero | |||
04. Betty Elders - Shores Of Irleand | 10. Austin Lounge Lizards - Stupid Song About Texas | |||
05. Ray Wylie Hubbard - Dust Of The Chase | 11. Sara Hickman - Take Me With You | |||
06. Chrstine Albert and Chris Cage - Hey Jimmy | 12. Karen Abrahams with Austin Lounge Lizards - White Rabbit | |||
Das Kerrville Folk Festival wird seit 1972 abgehalten. Es gibt daneben auch noch ein Kerrville Wine & Music Festival, welches ebenfalls auf der Quiet Valley Ranch, unweit der Stadt Kerrville - "in the heart of the beautiful Texas Hill Country" - wie die Einheimischen sagen - jährlich stattfindet. Wie der Name der Ranch und des Festivals schon vermuten lässt, geht es hier nicht um brüllend laute Rockmusik, sondern man bevorzugt die subtileren Töne und oft genug sind es einzelne Interpreten, die auf der Bühne dieses sehr familienorientierten Festivals stehen.
Mit diesem Sampler kriegt man einen kleinen Überblick, was sich zwischen 1997 und 1999 da so getummelt hat. Klar, dass auf so einem heimeligen Festival in erster Linie die heimischen Songwriter zum Zuge kommen. Ein paar Namen auf dieser Liste kennt man bereits, bei manchem wird man vielleicht noch weiteres Material entdecken wollen.
Es geht los mit Jimmy LaFave und den kann man sich schon einmal merken, denn das geht überraschend rockig und flott los mit einer schön treibenden Slide-Gitarre. The Open Space erinnert mich recht stark an die Band BIG IN IOWA.
Dann wird’s allerdings schon deutlich ruhiger und kommt dem wahren Charakter des Veranstaltungsortes wohl näher, wenn Eric Taylor, zu gekonntem Fingerpicking, das melancholisch-spannende Walking Back Home präsentiert. Dürfte auch Fans von Steve Earle gefallen.
Folkiger und ruhiger wird es dann noch bei Denice Franke, die allerdings schon durchschimmern lässt, dass da eine faszinierende Stimme vorhanden ist, die einen leicht verführen kann.
Betty Elders lässt es ebenfalls verträumt angehen und erinnert in ihrem, nur zur Gitarre vorgetragenen Shores Of Ireland an eben diese. Ray Wylie Hubbard hat natürlich schon Legenden-Status und die Qualtität seiner Songs von jeher hoch. Das düstere Dust Of The Chase hat nicht ganz die Dynamik der Studioaufnahme auf "Delirium Tremolos" aber kommt trotzdem verdammt gut.
Gut kommt auch das Duett von Christine Albert und Chris Cage in Hey Jimmy. Hier geht es denn auch ein ganzes Stück mehr Richtung Country, auch wenn die Instrumentierung folkig bleibt.
Dass es bei Kinky Friedman in erster Linie um den Text geht ist klar, deswegen darf man sich vom angenehm plätschernden Amelia Earhart's Last Flight auch nicht täuschen lassen. Kinkys schwarzer Humor kommt schon durch.
Beschaulicher und wieder countrymäßiger kommt Kimberley McCarver daher, bringt aber schon unterschwellig etwas Tex-Mex mit ein, welches dann den Rio Grande mit Allen Damron überschreitet. Gringo Pistolero ist musikalisch nicht die Krönung, aber die Dynamik und Leidenschaft mach Einiges wett.
Die AUSTIN LOUNGE LIZARDS sorgen mit ihrem Texas-Swing dann für gute Stimmung und das ein oder andere Farm-Tänzchen wird hier stattgefunden haben. Bevor die am Schluss zusammen mit Karen Abrahams den JEFFERSON AIRPLANE-Klassiker White Rabbit in einen flotten Scheunen-Boogie - im Stile von HAYSEED DIXIE - verwandeln, liefert Sara Hickman noch eine ansprechende Performance, die stellenweise an Neil Young erinnert.
Insgesamt eine unterhaltsame ¾ Stunde, die Freunden von texanischer Folk- und Countrymusik einige Freude machen dürfte.