Various Artists

Re-Machined - A Tribute To Deep Purple's Machine Head

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.09.2012
Jahr: 2012
Stil: Classic Rock, Hard Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Various Artists
Re-Machined - A Tribute To Deep Purple's Machine Head, Eagle Rock, 2012
Carlos SantanaGitarre
Jacoby ShaddixGesang
Dennis ChambersSchlagzeug
Tommy AnthonyGitarre
Benny RietveldBass
Karl PerazzoPercussion
Freddie RavelKeyboards
Howard BensonKeyboards & Programming
Sammy HagarGesang
Joe SatrianiGitarre
Michael AnthonyBass & Gesang
Chad SmithSchlagzeug
Glenn HughesGesang & Bass
Luis MaldonadoGitarre
Zakk WyldeGesang & Gitarre
John DeServioBass
Chad SzeligaSchlagzeug
Joe ElliottGesang
Steve StevensGitarre
Duff McKaganBass
Matt SorumSchlagzeug
Jimmy BarnesGesang
Joe BonamassaGitarre
Brad WhitfordGitarre
Arlan SchierbaumOrgel
Michael RhodesBass
Anton FigSchlagzeug
Bruce DickinsonGesang
Steve HarrisBass
Dave MurrayGitarre
Adrian SmithGitarre
Janick GersGitarre
Nicko McBrainSchlagzeug
James HetfieldGesang & Gitarre
Kirk HammettGitarre
Lars UlrichSchlagzeug
Rob TrujilloBass
Produziert von: Drew Thompson & Robin Hurley Länge: 46 Min 13 Sek Medium: CD
01. Smoke On The Water06. Smoke On The Water
02. Highway Star07. Lazy
03. Maybe I'm A Leo08. Space Truckin'
04. Pictures Of Home09. When A Blind Man Cries
05. Never Before

DEEP PURPLE sind eine der einflussreichsten und am meisten verehrten Bands im Hard Rock und haben auf nahezu spielerisch leichte Art und Weise Anspruch und Feeling mit purer Emotion in ihren zahlreichen Klassikern kombiniert. Aus ihrer beeindruckenden Diskographie ragen natürlich einige Werke wie "In Rock" oder "Burn" heraus, aber kein anderes hat die Strahlkraft von "Machine Head", zweifelsohne das Magnum Opus dieser Band.

Natürlich ist es kein bloßer Zufall, dass dieses Album nun erscheint. Denn in diesem Jahr feiert “Machine Head“ sein 40-jähriges Jubiläum. Dem Rechnung tragend wird das Original-Album demnächst auch noch einmal neu aufgelegt, mit zahlreichen neuen Sound-Optionen (darunter dem 1997er Remix zum 25-jährigen Jubiläum, einem 2012er Remaster im Quad Sq Stereo, sowie einem 2012er Remix) und einer DVD. Aber das sei nur am Rande erwähnt.

Für gewöhnlich richten sich Tribut-Alben immer an einen bestimmten Künstler, aus deren Gesamt-Schaffen sich dann die covernden Künstler ihre Lieblings-Songs heraussuchen. Zumindest ist mir bisher noch kein Tribut-Album bekannt, dass sich explizit einem einzelnen Album eines Künstlers widmen würde. Diese Wissenslücke hat sich bei mir nun durch "Re-Machined - A Tribute To DEEP PURPLE's Machine Head" geschlossen. Hier haben sich diverse Bands aus unterschiedlichsten musikalischen Spielrichtungen jeweils ein Lied dieses Albums vorgenommen (nur Smoke On The Water ist zwei Mal vertreten) und auf ihre ganz eigene Art und Weise interpretiert.

Den Auftakt machen dabei Carlos Santana und Band mit Jacoby Shaddix (PAPA ROACH) mit ihrer bereits bekannten Version von Smoke On The Water, die bereits auf SANTANAs zwiespältigem Album "Guitar Heaven: The Greatest Guitar Classics Of All Time" enthalten war. Dabei orientiert sich die Band mit kleinen Einschränkungen streng am Original und klingt daher auch eher wie eine hochtalentierte Cover-Band (was sie ja de facto hier auch ist). Die Version ist keine wirkliche Überraschung, weiß aber durch Carlos ungewohnt rockiges Spiel zu gefallen.

Anschließend präsentieren CHICKENFOOT eine Live-Version von Highway Star. Dabei gelingt es ihnen durch Joe Satrianis außergewöhnlichen Fähigkeiten auf der Gitarre, die Abwesenheit der Hammond-Orgel beinahe vergessen zu machen. Ansonsten wird auch hier das Lied souverän und voller Spielfreude präsentiert. Das führt sogar so weit, dass Highway Star zu einem immer wieder von der Band aufgeführten Cover wurde und recht häufig in der abendlichen Setlist von Hagar, Anthony, Satriani und Smith erscheint. Aber wie oben gilt: gelungen aber nicht essentiell.

Über die gelungene Rhythmus-Arbeit von Chad Smith (CHICKENFOOT und RED HOT CHILI PEPPERS) darf sich die Schlagzeugerfraktion auch beim folgenden Maybe I'm A Leo freuen, das zudem mit einer Sonderprise DEEP PURPLE-Flair in Gestalt von Ex-Bassist und -Sänger Glenn Hughes daherkommt. Zusammen mit Gitarrist Luis Maldonado grooven sich die Recken durch das Stück, lassen mal kurze funkige Ausflüge zu (welch Wunder bei den beteiligten Musikern) und bieten aus meiner Sicht den ersten wirklichen Höhepunkt dieses Albums.

Die Pictures Of Home besingt hier Zakk Wylde mit seiner rockenden Biker-Truppe BLACK LABEL SOCIETY. Dabei gelingt es ihnen wirklich sehr gut, das Lied in ihrem typischen Sound zu adaptieren, ohne das Original dafür wirklich verändern zu müssen. Eine gelungene Neu-Interpretation mit einem eigenständigen Flair.

Bei dem Namen KINGS OF CHAOS darf man ja Schlimmes fürchten für die Version von Never Before. Allerdings verbergen sich dahinter bekannte Gesichter: Joe Elliot (Gesang, DEF LEPPARD), Steve Stevens (Gitarre, Billy Idol), Duff McKagan (Bass, Duff McKagan’s LOADED, VELVET REVOLVER, Ex-GUNS’N’ROSES) und Matt Sorum (Schlagzeug, VELVET REVOLVER, Ex-THE CULT, Ex-GUNS’N’ROSES). Ähnlich wie zuvor BLACK LABEL SOCIETY halten sich die Chaos-Könige an die Original-Vorgabe und fahren damit auf Nummer sicher. Etwas Besonderes gelingt ihnen dadurch aber verständlicherweise nicht, aber besser so als das, was einige Bands später noch bieten werden.

Bei Cover-Versionen gibt es ja meist zwei Ansätze: entweder man hält sich nahe ans Original oder aber man passt es dem eigenen Sound an. Für letztere Möglichkeit haben sich die FLAMING LIPS entschieden, die hier die zweite Version von Smoke On The Water präsentieren. Im Gegensatz zu SANTANA aber ist das Original nurmehr noch rudimentär erkennbar. Statt heftiger Riffs gibt es hier minimalistische Sounds, statt donnernder Beats vom Schlagzeug nur Klicks und der Gesang ist ebenfalls sehr zurückhaltend. Dadurch entstehen komplett neue Eindrücke eines altbekannten Liedes und zudem eine völlig andere Atmosphäre. Sicherlich nicht für jedermanns Geschmack, aber eine mehr als interessante Version eines alten Klassikers und eben nicht auf "Nummer sicher".

Für mich der Höhepunkt der CD - auch schon beim Original - ist der Song Lazy. Hier haben sich Joe Bonamassa und Band zusammen mit Ex-COLD CHISEL- und LIVING LOUD-Frontmann Jimmy Barnes der Nummer angenommen und nicht nur ihre Noten sondern vor allen Dingen ihren Spirit reproduziert. Es ist einfach herrlich dabei zuzuhören, wie sich Bonamassa und Organist Arlan Schierbaum die musikalischen Bälle minutenlang zuspielen, bevor Barnes überhaupt erst Mal, aber dann in bester Gillan-Manier, loslegen darf. Der Song entstand während der Sessions zu Bonamassas Album "Driving Towards The Daylight" und man merkt, dass die Band bereits gut aufeinander eingespielt war. Die Qualität des Spiels ist traumwandlerisch und auf höchstem Niveau. Mein Lieblingstrack des Albums.

Eine negative Überraschung stellen hier IRON MAIDEN dar, die leider Space Truckin' komplett verhunzen. Das hier Gebotene klingt wie eine x-beliebige, mäßig begabte Punk-Kapelle aber nicht wie die größte britische Heavy Metal Band. Bruce Dickinsons ansonsten sehr charakteristisches Organ erkennt man kaum wieder und auch der Rest der Band scheint sich kaum Mühe gegeben zu haben. Das ist weder dem Song, noch der Band würdig.

Zum Abschluss versucht sich die größte amerikanische Metal-Band METALLICA noch an When A Blind Man Cries, einer Single-B-Seite (für Never Before), die im Original gar nicht auf "Machine Head" erschien. Leider fällt Hetfield, Ulrich, Hammet und Trujillo nicht besonders viel dazu ein. Zudem zeigt der Song Hetfield einmal mehr seine gesanglichen Limits auf, denn besonders emotional intoniert er das Stück nicht gerade. Und Ulrichs Schlagzeugspiel ist einfach total unrund und abgehackt. Leider eine weitere vertane Chance.

“Re-Machined - A Tribute To DEEP PURPLE’s Machine Head" ist gut gemeint. Leider ist das ja häufig das Gegenteil von gut gemacht, so auch stückeweise bei diesem Album. Wie bei fast jedem Tribut- und Cover-Album sind hier alle Kategorien von hervorragend (Lazy), sehr gut Maybe I'm A Leo, Smoke On The Water von den FLAMING LIPS), gut (SANTANAs Smoke On The Water, Pictures Of Home), ordentlich (Never Before) bis hin zu unnötig (Space Truckin', When A Blind Man Cries) vertreten. Überraschend ist dabei, dass ausgerechnet zwei der bekanntesten Bands die schlechtesten Beiträge liefern. Insgesamt ist den Machern ein ordentliches Album gelungen, dem es gut getan hätte, nicht nur auf die Namen der Beteiligten zu achten. Denn die Beiträge on IRON MAIDEN und METALLICA hätten andere Bands sicherlich besser hinbekommen.

Marc Langels, 19.09.2012

 

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