Various Artists

Get Up! Stand Up! - Highlights From The Human Rights Concerts 1986-1998

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 15.07.2013
Jahr: 2013
Stil: Rock, Pop

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Various Artists
Get Up! Stand Up! - Highlights From The Human Rights Concerts 1986-1998, Eagle Vision, 2013
Produziert von: Martin Lewis Länge: 150 Min 00 Sek Medium: DVD

"Get Up! Stand Up!" präsentiert die Höhepunkte der Serie "The Human Rights Concerts" zwischen 1986 und 1998. Diese Wohltätigkeitskonzerte fanden zugunsten der Menschenrechtsorganisation Amnesty International statt, die sogar bereits den Nobelpreis gewonnen hat. Die ersten Aufnahmen stammen von „A Conspiracy Of Hope”, Amnestys 25jähriger Jubiläumstour im Jahr 1986. Zwei Jahre später folgte „Human Rights Now!”, die legendäre Tournee mit 20 Konzerten durch fünf Kontinente. Fortgesetzt wurde die Serie mit dem Konzert „An Embrace Of Hope” in Chile im Jahr 1990 und mit „The Struggle Continues” in Paris 1998. Die Liste der involvierten Musiker umfasst Weltstars wie Bryan Adams, Joan Armatrading, Ruben Blades, Jackson Browne, Tracy Chapman, Miles Davis, Peter Gabriel, Bob Geldof, Fela Kuti, Wynton Marsalis, Alanis Morissette, Youssou N’Dour, Sinead O’Connor, Jimmy Page & Robert Plant, The Police, Radiohead, Lou Reed, Carlos Santana, Bruce Springsteen, The E Street Band, Sting, Third World, U2 & Steven Van Zandt. Sie alle verbindet der Wunsch, ihre Zeit und ihre Kraft für die Ziele von Amnesty International einzusetzen und sich für Menschlichkeit und Gerechtigkeit zu engagieren. Ähnlich wie das sagenumwobene „Secret Policeman’s Ball” von Amnesty sorgte auch diese Serie für ein großes öffentliches Bewusstsein. Diese neue Veröffentlichung soll dabei helfen, die ehrenvolle Mission von Amnesty weiter zu unterstützen und Gelder für ihre Arbeit zu sammeln. „Get Up! Stand Up! Highlights from The Human Rights Concerts 1986-1998” wird parallel auch auf Doppel-CD veröffentlicht.

Soweit der Auszug aus dem offiziellen Pressetext, der ein wenig die sicherlich nicht unwichtigen Hintergründe ausleuchtet, um auch den jüngeren Fans unter uns klar zu machen, was sich insbesondere in den Achtziger Jahren zwischen Kulturschaffenden und politisch motivierten und interessierten Aktivisten abspielte, um dem hunderttausendfachen Unrecht auf unserem Planeten Erde eine Plattform zu verschaffen.

Viele unserer Leser haben diese Ära aber selbst erlebt und können sich an diese Konzerte erinnern, die teilweise auch im TV liefen und zu jener Zeit zu den echten kulturellen Highlights gezählt werden durften. Das unvergessene Live-Aid, das Nelson Mandela 70th Birthday Tribute Concert und eben die Human Rights Konzerte zeigten etliche großartige Künstler frei Haus und zauberten einen Hauch der großen weiten Welt in die Wohnzimmer der Musikfreaks.

Ganz abgesehen von der politischen bzw. humanitären Intention der unterschiedlichen Spektakel zählte naturgemäß die Wertigkeit und die Beliebtheit der auftretenden Stars und Sternchen, die sich auch hier im Rahmen der "Highlights From The Human Rights Concerts 1986 - 1998" durchaus unterschiedlich zu präsentieren wissen.

Das '86er Konzert gerät anfänglich etwas müde und soundtechnisch bieder bzw. etwas nervig, weil schlecht gemixt. Bob Geldof, THIRD WORLD, Joan Armatrading und Lou Reed kommen eher grenzwertig daher. Ruben Blades gemeinsamer Auftritt mit Carlos Santana wirkt ziemlich blutleer und leidet unter dem gruseligen Sound der schlecht aufeinander abgestimmten Instrumente. Mit der hyperaktiven Performance unseres einstigen GENESIS-Vorstehers Peter Gabriel eröffnet sich erstmals so etwas wie Klasse und ausgewogener Sound, der dann mit der sehr ordentlich rockenden Show des jungen Bryan Adams abgerundet wird. Die charismatischen U2 hatten seinerzeit den ersten echten Höhepunkt ihrer Weltkarriere erreicht und Bono elektrisierte schon damals die Massen, während The POLICE in Auflösung begriffen waren und eines ihrer letzten Konzerte spielte, um Sting in die bereits 1985 initialisierte Solokarriere zu verabschieden. Unverwüstliche Künstler unter sich, unterhaltsam und packend.

Das 1988er Konzert aus Buenos Aires zeigt da schon ganz andere Qualitäten. Bruce Springsteen, Peter Gabriel, Sting und die junge, aufstrebende Tracy Chapman, absolute Hochkaräter, mehr oder weniger auf ihrem Zenit. Sehr einnehmend und erfreulich, da breitet sich tatsächlich Gänsehautgefühl aus.
1990 in Santiago de Chile treffen sich mit Jackson Browne, Sinead O'Connor und Wynton Marsalis und Inti-Illimani nicht mehr ganz so klangvolle Namen, doch die Aura des Besonderen bleibt auch hier unvergleichlich und sehr intensiv. Sinead O'Connor verzehrt sich quasi vor Leidenschaft.
Sound- und bildtechnisch am ausgewogensten präsentiert sich das 1998er Konzert aus Paris. Abermals mit den alten Kämpfern Springsteen, Gabriel und Tracy Chapman und mit den lange nicht mehr gemeinsam in Aktion getretenen Superstars namens Robert Plant und Jimmy Page. Stichwort: It's been a long time since I rock and roll.
Die verqueren Frischlinge von RADIOHEAD beweisen ihre Einzigartigkeit und der neue weibliche Superstar Alanis Morissette, mit dem Wahnsinnserfolg ihres Debutalbums "Jagged Little Pill" im Rücken, zeigte sich energiegeladen und intensiv. Den stimmungsvollen Abschied bereiten uns Gabriel, Springsteen, Chapman und Youssou N'Dour mit dem titelgebenden Durchhaltesong aus der feder Bob Marleys Get Up! Stand Up!

Frank Ipach, 12.07.2013

 

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