Various Artists Das Beste aus dem Musikladen - Rock, Sony Music, 2012 |
Verschiedene Interpreten | ||||
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CD 1: | ||||
01. THIN LIZZY - Whiskey In The Jar | 11. Helen Schneider& The Kick - Rock'n'Roll Gypsy | |||
02. Meat Loaf - You Took The Words Right Out Of My Mouth | 12. SANTA ESMERALDA - Don't Let Me Be Misunderstood | |||
03. Rick Springfield - Love Somebody | 13. BLONDIE - X Offender | |||
04. Tina Turner - Acid Queen | 14. FRANKIE GOES TO HOLLYWOOD - Two Tribes | |||
05. Albert Hammond - The Free Electric Band | 15. MATCHBOX - Midnite Dynamos | |||
06. BACHMAN-TURNER OVERDRIVE - You Ain't Seen Nothing Yet | 16. STRAY CATS - (She's) Sexy And 17 | |||
07. HEART - Barracuda | 17. The Tom Robinson Band - 2-4-6-8 Motorway | |||
08. David Essex - Rock On | 18. THE TUBES - Talk To Ya Later | |||
09. Bryan Ferry - A Hard Rain's Gonna Fall | 19. RAMONES - Sheena Is A Punk Rocker | |||
10. GARLAND JEFFREYS - Matador | 20. Plastic Bertrand - Ca Plane Pour Moi | |||
CD 2: | ||||
01. Johnny Cash - I Walk The Line | 11. ROXY MUSIC - Editions Of You | |||
02. Waylon Jennings - Good Hearted Woman | 12. Chi Coltrane - Thunder And Lightning | |||
03. THE CHARLIE DANIELS BAND - The Devil Went Down To Georgia | 13. Kiki Dee - I've Got The Music In Me | |||
04. STATUS QUO - Ol' Rag Blues | 14. Hank Mizell - Jungle Rock | |||
05. LITTLE FEAT - Oh Atlanta | 15. Chuck Berry - School Days | |||
06. Ike & Tina Turner - Nutbush City Limits | 16. SMOKIE - Don't Play Your Rock'n'Roll To Me | |||
07. Suzi Quatro - 48 Crash | 17. Bette Middler - My Knight In Black Leather | |||
08. SWEET - Teenage Rampage | 18. Mungo Jerry - Alright, Alright, Alright | |||
09. T. REX - 20th Century Boy | 19. Leo Sayer - Show Must Go On | |||
10. MANFRED MANN'S EARTH BAND - Buddah | 20. Bad Manners - Can Can | |||
Nachdem ich mich unlängst mit den "legendären Hits der 70er" aus dem nicht minder legendären "Musikladen" beschäftigte - und zu großen Teilen daran ergötzte - , kann ich nicht umhin, auch bei den legendären "Rock" Hits aus der Reihe reinzuhören.
Wie gehabt sind da auf einer Doppel-CD 40 mehr oder weniger bekannte Songs versammelt, die einem eine prima Jukebox für knapp 2 ½ Stunden liefern. Nach den Hits der 70er nun als die Rock-Abteilung, wobei sich das, dem Sendedatum entsprechend, auch überwiegend in den 1970er abspielt.
THIN LIZZYs eingemachter Whiskey kommt einem selbst in nüchternem Zustand - aus Gründen der jahrelangen Überfüllung (nicht erst seit METALLICA) - meist fast eher hoch als runter, aber einer geht immer. Zumal in der relativ entspannten "Originalfassung".
Ähnliches gilt für Meat Loafs You Took The Words Right Out Of My Mouth, welches aber immerhin selten gecovert wurde. Mit gutem Grund, den nur Fleischklopps persönlich kann so ein "I bet you say that to all the boys" romantisch und zynisch zugleich hauchen. Love Somebody ist eine der Nummern aus den 80ern und Rick Springfield glänzte damit nicht nur im Film "Hard To Hold". Der Song hat mir schon immer gefallen und ist doch meist unterrepräsentiert gewesen.
Tina Turner dreht mit ihrer Version von THE WHO's Acid Queen das Rad fast zehn Jahre zurück und bringt typisches 70er Rock-Feeling in diesen Cocktail ein. Ob Albert Hammond "Rock" an und für sich ist, darüber lässt sich streiten, aber The Free Electric Band ist fraglos einer seiner rockigsten Titel und vielleicht sein bester überhaupt. BTO und HEART sind wieder würdige Vertreter dieses Genres und mit Riesenhits zurecht vertreten.
Die Probleme gehen los mit David Essex und dessen Rock On. Den Hype um dieses Lied hab ich noch durchschaut. Die sphärische Nummer hat lediglich im Text ein par Rock'n'Roll-Anleihen, ansonsten scheint man sich in einem (Drogen-?) Nebel zu befinden.
Fast wie im wirklichen Leben tanzen manche Künstler auf mehreren Hochzeiten, allerdings landen einige dabei eher zwischen allen Stühlen. Oder in allen Betten, wie Bryan Ferry - ob Solo oder mit ROXY MUSIC. Jedenfalls bis ihm Mick Jagger die Alte ausspannte, dann war erst mal Ruhe im Karton. Ich hab mir echt Mühe gegeben, aber am ehesten geht mir noch Ferrys Dylan-Adaption A Hard Rain's A-Gonna Fall runter. Wohl auch eher, weil es mich so an Steve Harley und Ian Hunter erinnert. Spätestens mit Matador (ja, es ist dieser Song!) von den GARLAND JEFFREY'S geht die Rock-Legitimation über Bord. Schöne Nummern, aber Rock? Na ja, ab da wird’s etwas chaotisch. Helen Schneider kann man noch zu Rock rechnen und auch THE KNACK und kurz darauf die STRAY CATS sowieso und kurz vor Ende schaufeln die RAMONES das Dingens über die Ziellinie. Dazwischen gibt’s mit FRANKIE GOES TO HOLLYWOOD und BLONDIE aber doch ein paar Stolpersteine. Mit MATCHBOX wird mancher "Rock-Hörer" eh seine Probleme haben, aber ich mag so Good-Time-Nummern wie Midnite Dynamos
Auf der zweiten Scheibe rutscht man dann erst einmal stark in die Country-Schiene ab. Nix gegen Johnny Cash, Waylon Jennings oder THE CHARLIE DANIELS BAND, aber mein Rock-Verständnis ist anders. STATUS QUO hört man leider im Ol' Rag Blues auch zu deutlich die 80er Jahre an. Da muss man schon genau hinhören, um eine Gitarre zu hören und wenn, dann klingt sie wie ein Keyboard. Ertrage ich heutzutage nicht mehr wirklich.
Dann doch lieber erneut Frau Turner - diesmal mit Gatten Ike und davor LITTLE FEAT mit der Südstaaten-Hymne Oh Atlanta.
Auf Quatro stand man schon in den 70ern. Jedenfalls wenn ein Suzi davor stand. 48 Crash ist herrlichster Glam Rock, wie auch das folgende Teenage Rampage von SWEET. Beides Geniestreiche aus der Feder von Nicky Chinn und Mike Chapman. Um das Glam-Fass vollzumachen, kommt auch Marc Bolan mit seinem Jurassic Parc für 20th Century Boy nicht gänzlich ungelegen zu dieser Party.
MANFRED MANNs Buddah ist sicher auch noch Rock, wenn gleich experimenteller und nicht mehr so eingängig.
Danach wird’s für mich wieder etwas konfus, denn ROXY MUSIC ... tja, ist mir irgendwie zu "abgedreht", Chi Coltrane zu jazzig-funky, Kiki Dee mag die Musik in sich haben, aber bei ihr ist das eher Disco-Musik als Rock.
Immerhin gibt’s mit Hank Mizel etwas 50's-Spätlese und mit Chuck Berry noch mal "the real thing". Der Schreibfehler in Bette Middlers My Knight In Black Leather auf dem Cover (liest da keiner Korrektur?) rührt wahrscheinlich auch von der Fehlpositionierung auf diesem Sampler her. Immerhin kriegt man mit, dass Mungo Jerry mehr Lieder hatte, als In The Summertime und die aufgekratzte Stimme von Leo Sayer in Show Must Go On lässt noch einmal etwas Rock-Flair am Ende dieser Kompilation durch den Türspalt.
Der Can Can von den BAD MANNERS ist dann allerdings wohl ein Faschingsscherz, oder? Rechtzeitig die Stopp-Taste drücken!!!
Es ist nicht alles Rock, was glänzt, aber zu 80 - 90% macht auch diese Rückschau Spaß.
Wie bereits erwähnt, ist wahrscheinlich die DVD-Edition eher der Weisheit letzter Schluss, aber da nur noch selten vernünftige Sender im Autoradio laufen ....