Various Artists

Dancing Alone: Songs Of William Hawkins

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.01.2010
Jahr: 2008
Stil: Americana

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Redakteur(e):

Kristin Krauß


Various Artists
Dancing Alone: Songs Of William Hawkins, True North, 2008
Lynn MilesVocals, Mandolin, Guitar
Bill StevensonVocals, Piano
Sneezy WatersVocals, Acoustic Guitar
Bruce CockburnVocals
Ian TamblynVocals, Guitars, Pennywhistle
Ana MiuraVocals, Guitar
Sandy CrawleyVocals, Guitar, Banjo
Kellylee EvansVocals, Backing Vocals
Suzie VinnickVocals, Electric Guitar
Neville WellsVocals, Acoustic Guitar
Mike EvinVocals, Upright Piano
Brent TitcombVocals, Acoustic Guitar
Murray McLauchlanVocals, Guitars, Harmonica, Keyboards
Terry GillespieVocals, Electric Guitar
Produziert von: Ian Tamblyn, Harvey Glatt, Peter Bowie Länge: 88 Min 01 Sek Medium: CD
CD 1:CD 2:
01. Scorpio01. Funny How People Get Old
02. Long Lean Lonely Angel02. Get Free
03. Louis Riel03. Misunderstanding
04. The Trains Don't Run Here Anymore04. Io
05. Tell Me That Story05. It's a Dirty Shame
06. Stone Solid Blue06. Christopher's Movie Matinee
07. Royal Boost07. Your Time Has Come
08. Merry Go Round08. Midnight Gambler
09. Frankly Stoned09. Cotton Candy Man
10. Alison10. Merry Go Round
11. Worry Worry11. Gnostic Serenade
12. Gnostic Serenade12. Memories
13. Io (instrumental)

Versteckt der Künstler sich hinter seiner Kunst und erfindet ein Abbild seiner selbst, das mit seiner Person irgendwann nur noch marginale Überschneidungen aufweist? Vielleicht.
Vielleicht ist der Künstler aber auch manchmal wirklich einfach der Typ in seinem Gedicht oder Song - oder wäre es zumindest gern ein bißchen: ein Spieler, ein Liebhaber, ein Trinker und am Ende auch ein Taxifahrer. Vielleicht.

Mit der Kompilation "Dancing Alone" setzt das Who Is Who des kanadischen Folk-, Country- und Blues-Segments einem Poeten ein Denkmal, der all dies in sich vereint. Ein Denkmal in wunderbaren Songs, mal countrylastig, mal Folk, mal beinah schon an ein Traditional gemahnend (Louis Riel), dann wieder unüberhörbar vom guten alten Bruder Blues inspiriert - Stücke voller Wärme, zwischen Schwermut und Leichtigkeit.
Wie das Leben eben, mag man denken. Wie Hawkin's Leben? Der erwies sich in den 1960ern in Kanada als treibende Kraft der Musikszene, mit seinen Gedichten, mit seinen Songs. Dann folgten Entzug und Zurückgezogenheit, es war still geworden um Hawkins Mitte / Ende der 70er. Mehr als 30 Jahre verdingte er sich als Taxifahrer in Ottawa und kehrte erst spät zurück zu Musik und Poesie. "Dancing Alone" ist das Zeugnis dieser Rückkehr.

Warum das Album ausgerechnet mit dem von Lynn Miles als klägliches Pop-Gesumse interpretierten Scorpio eröffnet wird, ist ein Rätsel, das sich auch beim x-ten Mal hören nicht endgültig entschlüsseln lässt. Aber Ausharren oder Vorspulen lohnen sich. Long Lean Lonely Angel - von Bill Stevenson als Mann-Bar-Klavier-Nummer zur blauen Stunde dargeboten - verspricht als Opener (denkt man sich Lynn Miles Scorpio einfach weg) keineswegs zu viel.

Neben alten Weggefährten aus frühen Tagen - wie Bruce Cockburn, Sandy Crawley oder Neville Wells, sind es junge Musiker wie Kellylee Evans oder Ana Miuara, die eine feengleich entrückt, die andere sehr amerikanisch, die uns mit warmer Stimme die Musik und Poesie William Hawkins' ins Hier und Jetzt holen. Mike Evin und Suzie Vinnick klingen dabei schon beinah so gelassen wie die Alten, deren lässige blueslastigen Interpretationen mit glasklarem Americana abwechseln.
Ein kleines Kunststück gelingt den Musikern, und so machen sie "Dancing Alone" zu einem wunderschönen Unterhaltungsprogramm, mal berührend, mal beschwingt und trotz aller Unterschiede stringent.

Wohl nicht umsonst meldet sich der alte Kauz am Ende noch einmal selbst zu Wort und trägt sein Gedicht Memories vor, als staunte er ein wenig über seine eigene Nachhaltigkeit:

I am old, I am fat
& I am poor & all that.

But I remember the day.

I have pain to keep me
careful, in this constant,
horrible times.

But I remember the day.

Strobe lights flashing,
beat of the music increasing
as we laughed the time away.

Sure, I remember the day.

With miniskirts,
worn by young flirts,
who danced their blues away.

O yes, fuck oh dear,
I remember those days.

Kristin Sperling, 24.01.2010

 

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