Various Artists

Austin City Limits Music Festival

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 03.10.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Austin City Limits Music Festival, Rhino Records, 2005
Länge: ca. 130 Min Medium: Do-DVD
DVD 1:
1. Gold In The Sunset - Bob Schneider7. Crazy Dream - Los Lonely Boys
2. Walk In Jerusalem - Blind Boys Of Alabama8. Light In Your Eyes - Sheryl Crow
3. Seven Year Ache - Rosanne Cash9. Sister Surround - T.S.O.O.L.
4. I Am The Cancer - Sloan10. It's The Nighttime - Josh Rouse
5. Anthem - Broken Social Scene11. The New Kid - Old 97's
6. Darts Of Pleasure - Franz Ferdinand12. Ghost - Howie Day
DVD 2:
1. The Way That He Sings - My Morning Jacket7. Your Lies - Shelby Lynne
2. Streets Are Callin' - Neville Brothers8. Wasting Time - Jack Johnson
3. First Tube - Trey Anastasio9. The Day John Henry Died - Drive-By Truckers
4. Debaser - Pixies10. The One Thing - Pat Green
5. Be Be Your Love - Rachael Yamagata11. Wheels - Cake
6. Alone Again Or - Calexico12. Brown Eyed Blues - Ben Harper

Zwischen dem 17. und 19.09.2004 fand zum vierten Mal das dreitägige Austin City Limits Music Festival im Zilker Park zu Austin statt. Das Ganze geht zurück auf die seit den 70's existierende TV-Show gleichnamigen Titels, die im Laufe der Jahrzehnte Dutzenden von Bands und Solokünstlern vornehmlich aus dem Roots-Rock- bzw. Americana-Umfeld die Gelegenheit gab, ihre oftmals unterrepräsentierte Musik vor einem grösseren Fernsehpublikum auf eine Livebühne zu bringen.
Nicht zuletzt lebte die Austin City Limits Serie aber auch davon, über den Tellerrand hinauszublicken und hin und wieder, na ja, sagen wir mal, genrefremde Interpreten einzuladen, um den typischen Stallgeruch ein wenig aufzumischen.

So auch auf dem dreitägigen Festival, welches mit einem fast schon unüberschaubarem Line-Up an den Start ging, um nun die Essenz des Ganzen mittels 24 unterschiedlichster Acts auf zwei DVDs zu komprimieren.
Da finden sich nun 24 Songs, die sicherlich oft genug die gleiche Schnittmenge ergeben, aber oben erwähnte 'Ausreisser' wie z.B. FRANZ FERDINAND, CAKE, SLOAN und PIXIES sind ebenfalls mit von der Partie und lockern in gewünschter und erhoffter Weise, die Country-, Blues-, Folk- und Rock-Melange ein wenig auf. Als absoluter Roots-Musik-Fan könnte ich zwar darauf verzichten, aber sei's drum, we should be openminded, folks...

Auffällig wirkt von vornherein die extrem ruhige und gelassene Kameraführung, die dem Geschehen auf der Bühne glücklicherweise entspricht. Im Zilker Park läuft doch alles sehr entspannt und freundlich ab, fast schon 3 days of love and peace.
Die Abfolge der Songs steht nicht in tatsächlicher chronologischer Reihenfolge, denn Tageslicht- und Abendauftritte der Bands werden recht unorthodox durcheinander gewürfelt. Das verwirrt zunächst einmal, doch relativiert sich alsbald durch die Klasse der agierenden Künstler. Es wird ein halbwegs harmonischer Konzert-Flow erzeugt, was bei dieser Unmenge von Akteuren nicht unbedingt zu erwarten war.

Da teilen sich nun die betagten, aber dennoch stimmlich agilen BLIND BOYS OF ALABAMA die Bühne mit den skandinavischen Hoffnungsträgern des Rock, THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES, deren Sänger mit messianischem Eifer eine quirlige Rock-Messe liest. Da stellen gestandene Ladies wie Rosanne Cash, Sheryl Crow und Shelby Lynne ihre souveränen Songs mit ebenso versierten Begleitmusikern zur Schau, ohne allerdings begeistern zu können.
Die LOS LONELY BOYS feuern einen heissen Texas-Blues in die gierige Menge, wobei der Gitarrist wohl eine Überdosis Stevie Ray Vaughan geschluckt haben muss. Josh Rouse, der Sympath, überzeugt erwartungsgemäss mit schmissigen Melodien.
Doch die eigentliche Überraschung bietet der mir bislang unbekannt gebliebene Howie Day, der sich einzig mit seiner Akustiggitarre und diversen Effektgeräten ausgestattet, aufmacht, dem Publikum ein breites Grinsen und bares Erstaunen ins Gesicht zu zaubern. Mit viel handwerklichem Geschick bearbeitet Howie Day seine Effektbatterie und seine Klampfe derart eindringlich, dass die übereinandergeschachtelten Echoschleifen den Eindruck vermitteln, es spiele eine komplette Band, samt Percussion und Bass. Da der Titel Ghost zudem noch eine nette Popnummer ist, entzieht sich Howie dem Vorwurf einer reinen Zirkusattraktion.

Auf DVD 2 überzeugen zunächst die Mattenschwinger von MY MORNING JACKET mit einem melodisch zwingenden The way that he sings, die NEVILLE BROTHERS grooven sich in gewohnt lässiger, aber immer wieder begeisternder Manier durch ein brodelndes Streets are callin', sexy Rachael Yamagata schmachtet sich aufopferungsvoll durch ihr intensives Be be your love.
Kumpel Jack Johnson trifft mit wenig Aufwand mal wieder den Kern der Sache, freundliche Musik für einen sonnenüberfluteten Park mit lächelnden Menschen. Und schliesslich heizt Grossmeister Ben Harper und seine unwiderstehliche Band dem Publikum nochmals tüchtig ein und schickt seinen Brown eyed Blues in den nächtlichen Sternenhimmel.

Die positiven Momente auf dieser Doppel-DVD überwiegen eindeutig, reichlich gute Songs von gutgelaunten Künstlern. Obwohl ich mir ja insgeheim von der einen oder anderen Combo noch wenigstens einen zweiten Titel gewünscht hätte. Denn bei entsprechend erhöhter Lautstärke kommt tatsächlich so etwas wie Festivalstimmung ins Wohnzimmer.
Wenn man sich das Line-Up des diesjährigen Austin City Limits Festivals anschaut, darf man sich hoffentlich bald auf die Fortsetzung dieser vorliegenden DVD-Ausgabe freuen. Da gaben sich nämlich vorletzte Woche Leute wie ALLMAN BROTHERS, BLACK CROWES, COLDPLAY, WILCO, WIDESPREAD PANIC, GOV'T MULE, Lyle Lovett, Lucinda Williams, Buddy Guy, John Prine und Steve Earle die Ehre. Das lässt einiges erwarten...

Frank Ipach, 03.10.2005

 

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