Various Artists

Austin City Limits Music Festival 2005

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 26.01.2007
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Austin City Limits - 2005 Music Festival, Sony BMG, 2006
Länge: ca. 229 Min Medium: Do-DVD
DVD 1:
1. Cold Heart Bitch - Jet13. July, July! - The Decemberists
2. One Way Out - The Allman Brothers Band14. Did You Get My Message? - Jason Mraz
3. Unconditional - The Bravery15. Madeline And Nine - Mike Doughty
4. Warning Shots - Thievery Corporation16. Brighter Than Sunshine - Aqualung
5. Set You Free - The Black Keys17. We Might As Well Be Strangers - Keane
6. L.S.F. (Lost Souls Forever) - Kasabian18. Be Be Your Love - Rachael Yamagata
7. This Modern Love - Bloc Party19. Feelin' Good Again - Robert Earl Keen
8. Revelate - The Frames20. Warrior - Steve Earle & The Dukes
9. I Predict A Riot - Kaiser Chiefs21. Time To Confess - Gov't Mule
10. Hook - Blues Traveler22. Lake Marie - John Prine
11. Primitive (The Way I Treat You) - Ambulance LTD23. Love Tractor - Widespread Panic
12. Golly Sandra - Eisley24. Treat Yo Mama - The John Butler Trio
DVD 2:
Interviews: Ambulance LTD, Aqualung, The Black Keys, Blues Traveler, The Bravery, The Decemberists, Gov't Mule, Jason Mraz, Kaiser Chiefs, Kasabian, Keane, Mike Doughty, Rachael Yamagata, Widespread PanicMini-Documentaries: Ambulance LTD ACLMF 2005, Voices From Within featuring Blues Traveler, 214 Circle Drive featuring Ruthie Foster and Roky Erickson
Rest Of The Fest: 3 Days in 2 Minutes, Inside The Gates, The Allman Brothers Band Tour Bus Tour, Movin' And Shakin'
ACL RAW
1. Did You Get My Message - Jason Mraz & Rachael Yamagata Jam5. PSC - Palm Elementary School Choir
2. Hold On - Nic Armstrong & The Thieves Jam6. Building A Boat From The Boards In Your Eye - What Made Milwaukee Famous
3. Bluegrass Jam - South Austin Jug Band Jam7. I Know The Lord Will Answer Prayer - Dan Willis & All Nations Choir
4. Rafiki - Zap Mama
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Wie schon vom 2004er Festival beschert man uns auch vom 2005er AUSTIN CITY LIMITS MUSIC FESTIVAL eine feine Doppel-DVD. Der Kollege Ipach hat sich in seinem Review zur Vorläufer-DVD schon zu Ort und Ursprung geäußert und auch am Stil hat sich, weder beim Festival noch bei den Aufnahmen davon, nichts großartig verändert. So bin auch ich durchaus geneigt, wehmütige Vergleiche zum Woodstock Festival zu ziehen. Seit ich allerdings die DVD Burg Herzberg Festival 2005 gesehen habe, weiß ich wo das wahre Hippie-Herz schlägt. Hier, bei den Amis, ist halt doch alles mehr geregelt. Die Besucher sind z.T. schön in ihre Pferche verwiesen, dafür führt ein breiter Mittelweg bequem bis zur Bühne, bzw. davon weg. Sieht irgendwie etwas komisch aus.
Beim Line-Up hat man sich allerdings nichts zu schulden kommen lassen und offenbar richtig geklotzt: THE ALLMAN BROTHERS BAND, GOV'T MULE, WIDESPREAD PANIC, BLUES TRAVELER dürften mindestens für feuchte Augen bei der Jam Rock Abteilung gesorgt haben. Dazu dann noch JET, THE JOHN BUTLER TRIO, Steve Earle & THE DUKES sowie Robert Earl Keen und THE BLACK KEYS und weitere. Da kann man schon von einer ganz besonderen Zusammenkunft von Musikern sprechen. Jedenfalls eine, von der wir hierzulande nicht mal zu träumen wagen.
Es bleibt hier natürlich für jeden nur ein Song übrig. Von manchen würde man sich durchaus mehr wünschen, bei anderen ist einem der eine genug.

Auf jeden Fall geht es mit JET richtig geil los. Laut und lärmig präsentieren sie ihren Titel Cold Hard Bitch vom Album "Get Born". Das klingt hier noch eine ganze Ecke rauer und noch mehr nach ihren Landsleuten von AC/DC.
Gleich anschließend die ALLMAN BROTHERS BAND mit ihrem Klassiker One Way Out. Bis heute kann ich mich nicht ganz mit der aktuellen Besetzung anfreunden. Dickey Betts mag ein Arsch sein, aber ganz ohne ihn... Nichtsdestotrotz macht der Song ungeheuer Spaß, die Gitarristen Haynes und Trucks (Derek) liefern geile Soli und Gregg Allman klatscht zwar manchmal etwas wie Stevie Wonder, aber bringt eine gesangliche Leistung, die ich ihm nicht zugetraut hätte. Wenn, auf kurzen Wink von Gregg, das Publikum die Zeile "might be your man, I don't know" geschlossen übernimmt, ist Gänsehaut-Time.
Natürlich ist eine ganze Garde jüngerer Bands mit dabei und bei denen entsteht auf und vor der Bühne schon mehr Action. Mir fällt auf, dass etliche sehr von U2 und anderen Bands aus den 80ern beeinflusst scheinen. THE BRAVERY gehören dazu und auch AQUALUNG, welche sich noch eine Spur BEATLES dazu genommen haben.
Breit ist das Musiksortiment gefächert und so finden sich auch Dub-Reggae-Turntable Klänge von THIEVERY CORBORATION im Programm. Nicht "my cup of tea", aber für Stimmung bei den Besuchern sorgt's. Da sind mir so wohltuend poppige Stücke wie July, July! von den DECEMBERISTS schon lieber.
Besonders überrascht und betört mich Jason Mraz. Den Namen hatte ich schon gelesen, aber was er hier im Duett mit Rachael Yamagata bei Did You Get My Message? bringt, ist schon toll. Mit einer ungeheuer flexiblen und ausdauernden Stimme bringt er diesen Mix aus Jazz, Country, Pop und Rock und steckt jeden Zuhörer damit augenblicklich an. Von dem muss ich mir mal mehr anhören.
KEANE erinnern mich etwas an die Balladen des letzten QUEEN Albums. Nicht übel, nur etwas schwülstig.
Rachael Yamagata gefällt mir auch solo - nicht nur optisch - sehr gut. Geht ruhig los und steigert sich im Stile solch bekannter Sängerinnen wie Morissette oder Lavigne.
Mike Doughty sorgt offensichtlich auch bei sengender Sonne für aufmerksame Zuhörer. Er klingt etwas wie John Hiatt und das sollte Auszeichnung genug sein.
Sehr puristisch, folkig, mit einer Spur Country, kommt Robert Earl Keen und bringt so mehr 60's Feeling ein.
Wenn auch die Haare immer weniger werden, von seiner Ausstrahlung hat Steve Earle nichts verloren. Bei Warrior scheppert und kracht er anregend, zusammen mit seinen DUKES, wie Rich Hopkins. Kurz und gut.
Dann ist wieder Warren Haynes, diesmal mit seinen GOV'T MULE auf der Bühne. Manchmal etwas gehetzt kommt der Reggae in Time To Confess, aber die Band ist schon klasse und es macht einfach einen Riesenspaß denen zuzuhören und -zusehen.
John Prine gehört auch schon zu den älteren Acts und ist auch, oder gerade deswegen, ein faszinierender Interpret, dem man unwillkürlich genauestens zuhört wenn er Lake Marie in herrlichem Folk-Rock Sound präsentiert.
Bei WIDESPREAD PANIC geht's im Publikum naturgemäß wieder mehr ab. Ihr Love Tractor ist recht funky und insgesamt erinnert der Vortrag etwas an die DOORS.
Der letzte Beitrag kommt vom JOHN BUTLER TRIO. Zu Kontrabass, Drums und seiner auf den Knien liegenden akustischen Slide spielt und singt John Butler einen groovigen Akustik-Rock. Unkonventionell nutzt er fürs Solo ein Wah-Wah Pedal und schreckt nicht vor ungewöhnlichen Sounds zurück. Kommt jedenfalls gut und macht auch dem Austin Publikum richtig Spaß.

Auf der zweiten DVD gibt's dann noch jede Menge Zusatzstoff. Etliche Interviews, von denen die meisten auch richtig interessant und auch ohne Untertitel gut zu verstehen sind. Richtig gut wird's, wenn Kinky Friedman auftritt - "it's not a political campaign, it's a spiritual one" - und Roky Erickson ankündigt. Nie zuvor hab ich von dem Mann gehört [unfassbar; Red.], aber anscheinend ist er Kult und zweifellos hat er eine richtig geile Rock'n'Roll Kratz-Stimme. So kriegt man also auch noch etwas History mit.
Die Möglichkeit zu einem Rundgang mit dem Busfahrer der ALLMAN BROTHERS BAND durch deren edle Reisebusse besteht ebenso, wie die 3 Tage in zwei Minuten durchzurauschen. Bei einigen Jams kann man hautnah dabei sein. Hier gefällt wiederum Jason Mraz und Rachael Yamagata, die Did You Get My Message hier unplugged im Wohnwagen zum besten geben. Außerdem lässt die SOUTH AUSTIN JUG BAND aufhorchen. Mit zwei Akustikgitarren legen sie in einem Wahnsinnstempo los, dass nicht nur Gitarristen beeindruckt mit dem Kopf schütteln werden.
So gibt es noch zahllose Specials und Schmankerl, sodass man sich mit diesen beiden DVDs noch oft beschäftigen kann und wird. Man darf also schon auf die Fortsetzung vom Jahr 2006 gespannt sein.

Ländercode: 0
Ton: DTS: Englisch; DD 5.1 Surround; 2.0 Stereo
Bild: 4:3

Epi Schmidt, 26.01.2007

 

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