Titel |
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Disc 1: |
01. Children Of The Revolution - KESHA |
02. Cosmic Dancer - NICK CAVE |
03. Jeepster – JOAN JETT |
04. Scenes Of – DEVENDRA BANHART |
05. Life's A Gas – LUCINDA WILLIAMS |
06. Solid Gold, Easy Action - PEACHES |
07. Dawn Storm - BØRNS |
08. Hippy Gumbo – BETH ORTON |
09. I Love To Boogie – KING KHAN |
10. Beltane Walk – GABY MORENO |
11. Bang A Gong (Get It On) – U2 feat. ELTON JOHN |
12. Diamond Meadows – JOHN CAMERON MITCHELL |
13. Ballrooms Of Mars – EMILY HARRIS |
Disc 2: |
01. Main Man – FATHER JOHN MISTY |
02. Rock On – PERRY FARRELL |
03. The Street And Babe Shadow – ELYSIAN FIELDS |
04. The Leopards – GAVIN FRIDAY |
05. Metal Guru - NENA |
06. Teenage Dream – MARC ALMOND |
07. Organ Blues – HELGA DAVIS |
08. Planet Queen – TODD RUNDGREN |
09. Great Horse – JESSE HARRIS |
10. Mambo Sun – SEAN LENNON & CHARLOTTE KEMP MUHL |
11. Pilgrim's Tale – VICTORIA WILLIAMS with JULIAN LENNON |
12. Bang A Gong (Get It On) Reprise – DAVID JOHANSEN |
13. She Was Born To Be My Unicorn / Ride A White Swan – MARIA McKEE & GAVIN FRIDAY |
Musiker | Instrument |
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Val McCallum, Wayne Kramer, Kevin Salem, Bill Frisell | Guitar |
Davey Faragher, Tom Fowler, Tony Scherr | Bass |
Pete Thomas, Jim White, Jon Wurster | Drums |
Jeff Babko, Thomas Bartlett, Donald Fagan | Piano |
various other musicians |
Am 7. April 2020 verstarb der hochgeschätzte amerikanische Produzent Hal Willner an den Folgen einer COVID-19 Infektion. Dieses Doppelalbum war sein letztes Werk und wenn man im interessanten Booklet liest, wie frühzeitig ihn Marc Bolan und T. REX faszinierten, hätte man sich kaum ein passenderes Abschiedsgeschenk vorstellen können.
Indes, der Tod kommt (fast) immer zu früh. Ob im Alter von 64, wie in Willners Fall, oder mit 29, wie bei Marc Bolan. Die Reihe von Künstlern letztgenannter zeitlebens und hernach beeinflusst hat, ist endlos und so findet sich allein für dieses Doppelalbum eine beachtliche Riege ein.
KESHA, gleichwohl auch als Rapperin bekannt, hält sich bei Children Of The Revolution nahe an der Original-Version, bringt trotzdem etwas abgefahrenen New Wave mit rein und erweist sich als perfekter Einstieg. Nick Cave, im Anschluss, zeigt bei Cosmic Dancer, wie nah David Bowie und Bolan zu jener Zeit aneinander waren. Nicht wenige sind der Meinung, Bowie hat sich bei Bolan ausgiebig bedient.
Nun, wie man sieht und hört, profitieren auch heute noch Künstler stark vom Genie Bolans, der oft zu leicht als Glam-Boy abgetan wird. Sein Jeepster ließ sich Joan Jett jedenfalls nicht entgehen, auch wenn ich mir etwas mehr Härte versprochen habe. Weiter Künstler zeigen die Vielschichtigkeit von Marc Bolan. So wird es gern psychedelisch, folkig, sphärisch, ganz nach Vorlieben. Hinweg schweben, mit Devendra Benhart, oder abspacen, mit Lucinda Williams? Oder Solid Gold, Easy Action als Electro-Pop-Fassung a la KRAFTWERK? Kriegt man hier alles geboten. Also, die reine Glam Rock-Party sollte man hier nicht erwarten.
Nicht einmal der Party-Hit Bang A Gong rockt so richtig, sondern wird von U2 – mit Unterstützung von Sir Elton John – eher als leicht pulsierende Groove-Nummer dargeboten. Nicht einmal JANE'S ADDICTION-Sänger Perry Farrell rockt bei Rock On so richtig, kommt aber der Musik von damals sehr nahe. Davor überzeugt FATHER JOHN MISTY bei Main Man aber so richtig. Leichte Streicher-Unterstützung und die tolle Stimme machen den Song zu einem der Anspieltipps für diese Scheibe. Das Intro zu Metal Guru erinnert kurz darauf an diverse Hits von NENA und die Fassung gerät vielleicht zu gezügelt, aber letztlich macht die Kombination doch Spaß und versetzt auf jeden Fall in beste Stimmung.
Auch MARC ALMOND bleibt seinem Stil treu und nach einem leicht “verspielten“ Intro führt er Teenage Dream in eine schräge Vaudeville -Fassung. Nicht jedermanns Geschmack, aber auf jeden Fall spannend und interessant.
Jesse Harris bringt Great Horse in einer Art Marianna-Faithfull-Version und danach sind die Lennon-Söhne Julian und Sean – getrennt von einander – an der Reihe. Sean ist bei Mambo Sun nicht weit vom Stil seiner Vaters entfernt, während Julian sich mit Victoria Williams verbündet und Pilgrim's Tale als coole Bar-Ballade zelebriert.
David Johansen swingt sich dann noch durch eine weitere Bang A Gong-Fassung, bevor Maria McKee zusammen mit Gavin Friday Geschichten von Einhörnern und weißen Schwänen erwartungsgemäß in ein irisches Gewand kleiden.
Es schadet nichts, wenn man mit etwas mehr vertraut ist, als Telegramm Sam und Hot Love, um an diesem Sampler gefallen zu finden, aber wer prinzipiell seinen Horizont etwas weiter absteckt, der dürfte hier einiges an neuen Klängen entdecken auch daran Gefallen finden.