Titel |
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Disc 1: |
01. Give Me Back My Wig - HOUND DOG TAYLOR & THE HOUSEROCKERS |
02. I'm A Woman - KOKO TAYLOR |
03. Have Mercy - BIG WALTER HORTON with CAREY BELL |
04. Somebody Loan Me A Dime - FENTON ROBINSON |
05. It's My Fault, Darling - PROFESSOR LONGHAIR |
06. Telephone Angel - SON SEALS |
07. Lights Out - JOHNNY WINTER |
08. Blue Monday Hangover - ALBERT COLLINS |
09. Little Car Blues - JAMES COTTON |
10. The Dream - ALBERT COLLINS, ROBERT CRAY & JOHNNY COPELAND |
11. Pawnshop Bound - WILLIAM CLARKE |
12. Riding The Blinds (Live) - LONNIE MACK |
13. Cold Lonely Nights (Live) - LONNIE BROOKS |
14. Soul Fixin' Man (Live) - LUTHER JOHNSON |
15. Got My Mojo Workin' - CLARENCE 'GATEMOUTH' BROWN |
16. Sloppy Drunk - THE SAFIRE UPPIDITY BLUES WOMAN |
17. That Did It - ROY BUCHANAN |
18. Keep On Lovin_ Me, Baby - THE PALADINS |
Disc 2: |
01. Love Disease - MICHAEL BURKE |
02. I'm A Blues Man - KENNY NEAL |
03. Run Myself Out Of Town - THE HOLMES BROTHERS |
04. Jump Start - LITTLE CHARLIE & THE NIGHTCATS |
05. I'm Still Leaving You - KATIE WEBSTER |
06. Don't Lose My Number - SMOKIN' JOE KUBEK & BNOIS KING |
07. Corner Of The Blanket - THE KINSEY REPORT |
08. I Got A Rich Man's Woman - CAREY BELL |
09. Au Contraire, Mon Frere - C.J. CHENIER & THE RED HOT LOUISIANA BAND |
10. There's A Devil On The Loose - MAVIS STAPLES |
11. Presumed Innocent - MICHAEL HILL'S BLUES MOB |
12. Not What You Said Last Night - STEADY ROLLIN' BOB MARGOLIN |
13. Man Of Considerable Taste - BILLY BOY ARNOLD |
14. Ain't Seen My Baby - CEPHAS & WIGGINS |
15. Marfa Lights - LONG JOHN HUNTER |
16. Phone Line - DAVE HOLE |
17. Josephine - ERIC LINDELL |
18. I Won't Do That - JOE LOUIS WALKER |
19. That's What Love Will Make You - JANIVA MAGNESS |
20. Going Back To Alabama - THE SIEGEL-SCHWALL BAND |
21. Why Don't You Live So God Can Use You? - COREY HARRIS & HENRY BUTLER |
Disc 3: |
01. Party Town - MARCIA BALL |
02. What You See Is What You Get - LIL' ED & THE BLUES IMPERIALS |
03. In A Roomful Of Blues - ROOMFUL OF BLUES |
04. Blue And Lonesome - BILLY BRANCH & THE SONS OF BLUES |
05. Outside Of This Town - CHRISTONE 'KINGFISH' INGRAM |
06. Clotilda's On Fire - SHEMEKIA COPELAND |
07. The Longer That I Live - CURTIS SALGADO |
08. Living In A Burning House - SELWYN BIRCHWOOD |
09. Midnight Hour Blues - ELVIN BISHOP & CHARLIE MUSSELWHITE |
10. Aiin't No Fun When The Rabbit's Got The Gun - THE CASH BOX KINGS |
11. Make It Back To Memphis - TOMMY CASTRO & THE PAINKILLERS |
12. A Woman (Live) - JJ GREY & MOFRO |
13. I'm Running - RICK ESTRIN & THE NIGHTCATS |
14. You Don't Think About That - COCO MONTOYA |
15. Ice Cream In Hell - TINSLEY ELLIS |
16. You Won't Have A Problem When I'm Gone - CHRIS CAIN |
17. Too Late - GUITAR SHORTY |
18. The High Cost Of Low Living - THE NICK MOSS BAND featuring DENNIS GRUENLING |
19. The Chicago Way - TORONZO CANNON |
Bereits 2011, zum 40-jährigen beglückte uns Alligator Records mit einer schönen Doppel-CD, auf der einige der Highlights aus der beachtlichen Geschichte des Labels versammelt waren. Klarer Fall, dass da zu “50 Years Of Genuine Houserockin' Music“ da noch einer drauf gesetzt wird und gleich eine Dreifach-CD veröffentlicht wird. In mehrfach aufklappbarem Digi-Pack mit komfortablen Taschen, welche die CDs sowie ein ebenso interessantes wie informatives Booklet enthalten. Zu jedem Künstler hat Gründer und Inhaber Bruce Iglauer eine kleine Geschichte parat und die Geschichte des Labels wird natürlich auch kurz überrissen.
Interessant finde ich vor allem, die Parallelen zum deutschen Vorzeige-Blues-Label Ruf Records. So wie Thomas Ruf einst seine Firma gründete, weil er dem Blues-Künstler Luther Allison die Möglichkeit zum veröffentlichen seiner Platten schaffen wollte, rief Bruce Iglauer eins Alligator Records ins Leben, weil er von der Live-Performance von Hound Dog Taylor so begeistert war, dass er diese Musik einer größeren Hörerschaft zugänglich machen wollte. Natürlich hat Alligator Records schon ein paar Jahre mehr auf dem Buckel und konnte in Chicago und später ganz Amerika weit mehr Künstler unter Vertrag nehmen, als es hierzulande möglich gewesen wäre. Entsprechend gehen die veröffentlichten Alben bei Alligator mittlerweile in die Hunderte.
Hound Dog Taylor & The Houserockers waren Anlass und gleichzeitig Motto für Iglauers Firma: “Houserockin' Music“ sollte es sein. Nichts für die Riesenhallen oder Stadien, sondern Blues (und Anverwandtes), der der so direkt und ansteckend war, wie damals, in dem kleinen Club “Florence's Lounge“, als Iglauer von dieser Musik so infiziert wurde, dass er alles daran setzte, schon im darauffolgenden Jahr sein Label zu gründen. Natürlich startet diese Zusammenstellung mit eben jenem Hound Dog Taylor und 50 Jahre später kann man feststellen, dass die Musik nichts von ihrer Faszination verloren hat. Die einzige Überschneidung zur “40th Anniversary Collection“ ist Koko Taylors I'm A Woman, aber das kann man wahrlich verschmerzen, zumal es einfach die Trademark-Nummer der großartigen Sängerin ist, die sie selbst in jedem ihrer Konzerte seit Jahrzehnten singt.
Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass man jede Scheibe von Alligator Records quasi blind kaufen kann, aber bei, wie gesagt, einigen hundert Alben kriegt man mit diesen drei Scheiben einen schönen Eindruck davon, was das Label zu bieten hat. Ob live gespielten Blues Rock der gröberen Sorte, wie von Lonnie Mack, gesungen und gespielt mit überbordenden Gefühlen, wie von Roy Buchanan, mit Southern-Blues und New Orleans-Flair, wie bei Kenny Neal oder Eric Lindell, cool und funky, wie bei Mavis Staples, Boogie von Bob Margolin oder Marcia Ball, traditionell und ursprünglich, wie von Cephas & Wiggins oder Carey Harris, oder mit großer Besetzung, wie bei Roomfull Of Blues. Ob begnadete Sängerinnen und Sänger, wie Shemekia Copeland, Koko Taylor, Curtis Salgado und Carey Bell, oder herausragende Instrumentalisten, wie Billy Boy Arnold, Albert Collins, Elvin Bishop und Johnny Winter, hier schüttet sich ein Füllhorn von bestmöglichem Blues in seinen verschiedensten Formen über dem Hörer aus.
Und natürlich ist auch der große Luther Allison vertreten, dessen Alben dann über die Zusammenarbeit von Ruf Records mit Alligator Records in den USA erhältlich wurden und der dadurch nach langen Jahren und seiner Übersiedelung nach Europa auch dort wieder tourte. So schließt sich der Kreis. Aber das ist eine andere Geschichte. Hier geht es um die Geschichte des Blues insgesamt, in der Alligator Records ein wichtiges Kapitel mitgeschrieben hat. Fast vier Stunden lang wird man mit dieser Veröffentlichung Zeuge davon. Absolute Empfehlung für alle Blues-Fans und die, die es noch werden können.