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30 Jahre Arsch Huh - Wachsam bleiben!

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.11.2022
Jahr: 2022
Stil: Rock, Pop
Spiellänge: 117:50
Produzent: Arno Steffen & Walter Pütz

Links:

Plattenfirma: Pavement Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

BAP

Stoppok

Zeltinger Band

Titel
CD 1:
01. Jröne Papajeije - KASALLA feat. Eko Fresh
02. Denk da lieber nochmal drüber nach - STOPPOK
03. Jivv mer ding Hand - ARNO STEFFEN feat. Elke Schlimbach und Juri Rother
04. Edelweißpiraten - MICROPHONE MAFIA & COOL MUUL
05. Su läuf dat he - AG ARSCH HUH
06. Mamm - CAT BALLOU
07. Freiheit - MUSIC AGAINST WAR feat. HÖHNER & Angelika Falkenstein
08. Zesammeston - MÜLLER
09. Das letzte Kommando - FORTUNA EHRENFELD
10. Schlaf gut mein Land - BRINGS & Beethoven Orchester Bonn
11. Bes zum nächsten Morje - BEER BITCHES
12. Frühling Winter - OK KID
13. Unger d'r Sunn - PAVEIER
14. Eruss op de Strooss - ZASS
15. E Levve donoh - BLÄCK FÖÖSS
 
CD 2:
01. Jeisterfahrer - NIEDECKEN'S BAP
02. Wir sind nicht das Volk (lass sie rein) - ERDMÖBEL
03. Keinen Millimeter - PLANSCHEMALÖÖR feat. Dan O'Clock
04. Das ist die Zeit - PURPLE SCHULZ
05. Treibgut - ANKE SCHWEITZER & ROLF LAMMERS
06. Allein - QUERBEAT
07. Alles verlore - AG ARSCH HUH
08. Mol di Veedel bunt - MILJÖ
09. Minsche - ELDORADO
10. Hadder nit jesin - TOMMY ENGEL
11. Erfunge un erlore (Wichtigtuer) - ZELTINGER BAND
12. Minsche - BJÖRN HEUSER
13. Mer wulle all et selve - HANNES SCHÖNER
14. Was in aller Welt - CHARLY KLAUSER
15. Die letzte Ballade - ANNENMAYKANTEREIT

“Arsch huh, Zäng Ussenander!“, unter diesem Motto fanden sich vor 30 Jahren, am 9. November 1992, Musiker und Künstler aus Köln zusammen um ein Zeichen gegen Rassismus und Neonazis zu setzen. Innerhalb kürzester Zeit wurde auf dem Chlodwigplatz ein Konzert und eine Demonstration organisiert, ein Album wurde eingespielt und noch an diesem denkwürdigen Tag verkauft. Über Partei-, gesellschaftliche und musikalische Grenzen hinweg zog man an einem Strang. Von Blues über Punk, Rock, Pop bis Weltmusik und Hip Hop reichte das musikalische Programm. Prominente, wie Elke Heidenreich, Günter Wallraff und Willy Millowitsch hielten Vorträge auf der Bühne. Ein ebenso denkwürdiger wie wichtiger Abend fand statt.

Damit daraus keine Ein-Mal-Aktion wurde, gründete man den Arsch huh, Zäng Ussenander e.V. Wahrscheinlich lies sich keiner Träumen, dass 30 Jahre später die Problematik von damals immer noch so präsent ist. Nicht von ungefähr ist der Untertitel dieses Jubiläumsalbums “Wachsam bleiben!“ Im Booklet kriegt man einen kurzen Überblick, wie wachsam der Verein in den drei Jahrzehnten geblieben ist und mit 30 Songs wird hier zwar nicht gefeiert, aber aufgetrumpft. Ganz bewusst hat man sich nicht (nur) auf die großen Namen beschränkt, sondern auch hier über den Tellerrand geschaut und “Exotisches“ zugelassen.

Dazu gehört der Hip Hop von PLANSCHEMALÖÖR, die in Keinen Millimeter “ihrem Viertel“ huldigen und klar stellen: “Keinen Millimeter nach rechts!“. Auch ERDMÖBEL, mit ihrem hypnotischen Pop-Song Wir sind nicht das Volk (lass sie rein) und MILJÖ, die Kölner Rock- und Karnevalband, mit ihrem Mol di Veedel bunt. Wer Probleme mit dem kölsche Dialekt hat, kann auf der “Arsch huh“-Seite nachlesen.

Es wird natürlich auch gerockt! Dafür sorgen unter anderem die ZELTINGER BAND, NIEDECKEN'S BAP, mit Jeisterfahrer (vom aktuellen Album “Alles fliest“), STOPPOK und ZASS. Und es gibt Nachdenkliches, von Tommy Engel (Hadder nit jesin) oder ANNENMAYKANTEREIT, die mit Die letzte Ballade diese Zeilen beitragen: Lieder kann niemand verbrennen und sie sind warm, wenn du frierst, Und glaub mir, ich werde singen, auch wenn es niemanden mehr interessiert.

Hierfür sollte sich jeder interessieren und deswegen ist dieses Album eine der sinnvollsten Anschaffungen, die man dieses Jahr tätigen kann.

Zum Schluss noch ein Zitat aus dem Info zur Veröffentlichung:

30 Jahre, zwei Jubiläen und zig Kundgebungen, Konzerte und offensive Aktionen später ist das Thema der AG Arsch huh aktuell und brisant wie eh und je. Rechtsextremismus,
Rassismus, Ausgrenzung, Neonazis, Holocaust-Leugner:innen, soziale Schieflage in der
Stadtgesellschaft – immer wieder erhebt die braune Hydra ihr schreckliches Haupt und
genau deswegen ist »Wachsam bleiben!« das Gebot der Stunde.

https://www.arschhuh.de/

 

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