Der holländische Gitarrist Adrian Vandenberg war in den letzten zwei Dekaden des vorherigen
Jahrhunderts in der Hard Rock und Heavy Metal Szene eine ziemlich große Nummer, zuerst mit
seiner selbstbenannten Band und danach an der Seite von Steve Vai bei WHITESNAKE. Nach der vorübergehenden Auflösung der
weißen Schlange wurde es ab 1998 still um den Gitarrenvirtuosen und es sollte gut dreizehn
Jahre dauern, bis er sich mit seiner neuen Band den MOONKINGS eindrucksvoll zurück meldete.
Mit neuem Album im Gepäck ist Adrian seit Februar auf Promotion
Tour, die ihn dieser Tage auch für einige Gigs nach Deutschland führt, einer davon ins
Turock, Essen.
Der Metal Club im alten Roxy Kino ist gut gefüllt, obwohl der Vorverkauf eher schleppend
verlief. Überraschenderweise, aber durchaus erfreulich gibt es keine Vorband und gegen 20:30
Uhr legen "Adje" & Co. mit einem infernalischen Knall los. Zuerst dachten wohl Viele, die PA
wäre explodiert, aber das war nur das Intro. Drei Nebelmaschinen liefen während des
gesamten Gigs auf Hochtouren (insgesamt wurden 2,5 Kanister Nebelfluid verdampft) und in dem
farbigen Dunstschleier war die Band teilweise nur schemenhaft zu erkennen, dafür umso lauter zu
hören. "If it's too loud, you're too old" ist ein geflügeltes Wort in der Gemeinde,
aber ein paar Takte weniger hätten dem Sound vermutlich nicht geschadet.
Neben zehn Songs des Debütalbums hatte Adrian die Setlist noch mit einigen Coversongs
aufgepeppt, davon zwei aus seiner VANDENBERG und MANIC EDEN Vergangenheit sowie zweimal WHITESNAKE,
womit wohl zu rechnen gewesen war. Stevie Wonder und Screamin' Jay Hawkins hatte aber wohl kaum
einer auf dem Zettel, ebenso wenig wie FREE als zweite Zugabe. Außer den obligatorischen
Balladen wurde der Set ziemlich rau und knackig vorgetragen, es bestand aber trotzdem zu keiner Zeit
Metal-Alarm. Die hart rockenden old-school Songs sind am besten als eine Mischung aus WHITESNAKE und
LED ZEPPELIN zu
beschreiben, was Adrian auf seiner Facebook Seite auch unumwunden zugibt. Sänger Jan Hoving
hatte damit bereits auf dem Album keine Schwierigkeiten und live drehte er so richtig auf, da
können sich die Herren Plant und Coverdale aber warm anziehen.
Alles in allem kam die Truppe ziemlich sympathisch und bodenständig 'rüber und luden sogar
spontan zwei Schwestern mit selbstgestalteten MOONKINGS Shirts als Background Singers auf die
Bühne. Nach dem knapp zweistündigen Gig inklusive zweier Zugaben fand man sich zum
zwanglosen meet & greet am Merchandise-Stand ein, wo auch fleißig signiert wurde.
Anschließend ging's laut Vandenberg gleich weiter zum nächsten Gig nach
Aschaffenburg, obwohl ursprünglich ein Zwischenstopp in Nürnberg eingeplant war, doch der
fällt scheinbar aus, ebenso wie der Termin in München. Schade, hätte sich
definitiv gelohnt.
J. Hoving
(V) A. Vandenberg (G) M.
Nijen-Es (D) S. Christoffel (B)
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