Van Halen

Tokyo Dome Live In Concert

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.03.2015
Jahr: 2015
Stil: Hard Rock

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Van Halen Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Van Halen
Tokyo Dome Live In Concert, Warner Music, 2015
David Lee RothVocals
Eddie Van HalenGuitar, Keyboards, Background Vocals
Wolfgang Van HalenBass, Background Vocals
Alex Van HalenDrums, Background Vocals
Produziert von: Van Halen Länge: 119 Min 51 Sek Medium: CD
CD 1:
01. Unchained07. Somebody Get My A Doctor
02. Runnin' With The Devil08. Chinatown
03. She's The Woman09. Hear About It Later
04. I'm The One10. (Oh) Pretty Woman
05. Tattoo11. Drum Solo
06. Everybody Wants Some12. You Really Got Me
CD 2:
01. Dance The Night Away08. Beautiful Girls
02. I'll Wait09. Ice Cream Man
03. Cradle Will Rock10. Panama
04. Hot For Teacher11. Guitar Solo
05. Women In Love12. Ain't Talkin' 'Bout Love
06. Romeo Delight13. Jump
07. Mean Streat

Ein gefühltes Lebensalter, nachdem die Ur-Besetzung von VAN HALEN mit dem Album “1984” ihren Zenit erreichten und immerhin 20 Jahre (mein Gott, die Zeit vergeht!) nach dem, mit Sammy Hagar aufgenommenen, ersten Live-Album “Right Here, Right Now“, wurde doch tatsächlich ein Live-Konzert von VAN HALEN zusammen mit David Lee Roth aufgenommen! Und zwar am 21. Juni 2013 und in guter 70’s Tradition im fernen Osten, nämlich im Tokyo Dome in …, ja, genau.
Wermutstropfen dabei ist für die Fans der ersten Stunden und Alben natürlich, dass Ur-Basser und Whiskey-König Michael Anthony nicht mehr mit von der Part(y)ie. Anscheinend gibt es da mittlerweile Unstimmigkeiten untereinander, aber wichtiger ist wohl die Teilnahme von Diamond Dave und da Eddie-Filius Wolfgang weiß, wie der Tieftöner zu bedienen ist, fällt Anthonys Abwesenheit nur wenig ins Gewicht.

Wie man sich vorstellen kann, wurde da ein Feuerwerk erster Güte abgefackelt, denn die ersten sechs Alben der Band waren ja nahezu durchgängig Feten-Stoff der hochprozentigsten Sorte.
Ich widerstehe dem Versuch, zu überprüfen, ob man die Gitarren noch etwas tiefer gestimmt, um Roths Stimme die Möglichkeit zu geben, die alten Kracher erfolgreich zu interpretieren, denn letztlich zählt, “was Hinten rauskommt“. Und da kommt schon Vorne Einiges raus! Gleich mit Unchained anzufangen, vom oft sträflich unterbewerteten “Fair Warning“-Album, muss das Dach des Tokyo Domes einige Zentimeter angehoben haben. Eddie Van Halen rockt auf der Gitarre wie die Hölle, während Roth bereits zu Beginn etwas außer Puste wirkt. Er meistert aber die wichtigen Passagen und mit dem ihm eigenen Charisma manövriert er das Schiff hier durch. Wobei ich die Covergestaltung, mit dem Dampfer, gelinde gesagt für Mist halte.
“What d‘ you think so far?“ ruft Dave mittsongs ins Publikum. Naja, so viel ist ja noch nicht passiert. Allerdings ist der Sound ziemlich gut und als Runnin‘ With The Devil hereinschwebt, wippt man auch vor der heimischen Anlage bereits freudig mit dem Kopf auf und ab. Der charakteristische Backgroundgesang kommt auch gut. Es macht sich immer bezahlt, wenn man jemand Jüngeren in der Band hat.
Klar, man will auch ein paar der Songs vom ”A Different Kind Of Truth”, präsentieren, welches ein Jahr zuvor veröffentlicht wurde, und She’s The Woman rockt auch gut, aber hier ist es vor allem Wolfgangs Bass-Spiel, welches den Song über den Durchschnitt pusht. Es macht so richtig Spaß zuzuhören, wie die drei Van Halens sich hier in manchen Spiel- und Geschwindigkeits-Rausch steigern. Das hat später, bei China Town, nochmal besondere Güte und Roths Beitrag wird das fast zur Nebensache.

David Lee Roth hat natürlich nichts von seinen Showman-Qualitäten eingebüßt, quasselt mit dem Publikum im Rap-Mittelteil von Everybody Wants Some auf japanisch und weiß jederzeit wieder Zug in die Geschichte zu bringen, wenn vonnöten.
Drei Instrumentalisten von der Klasse wie Eddie, Alex und Wolfgang machen es einem aber auch leicht. Eddie scheint vor Spielfreude in Flammen zu stehen, liefert alle typischen Riffs und Soli, so frisch, als wären sie eben komponiert, und bringt trotzdem das ein oder andere neue Schmankerl unter. Irgendwo wünscht man sich die DVD zu diesem Mitschnitt, aber vielleicht wäre der Anblick doch nicht so, wie die Bilder von einst, die man im Kopf gespeichert hat. Die Verletzungen, die sich Roth beim nötigen Spagat zuziehen würde, möchte ich mir gar nicht ausmalen.
Komischerweise klingt Ol‘ Dave manchmal sogar ein bisschen, wie sein Nachfolger/Vorgänger Sammy Hagar. Gerade in den damals neuen Songs. Aber bei den Klassikern ist er wieder ganz Diamond Dave!
Und derer gibt es eben reichlich: You Really Got Me, Dance The Night Away, das geniale Hot For Teacher (unnachahmlich: Alex‘ Snare-Sound!), die unvermeidlichen Eruption mit dem nachfolgenden Ain’t Talkin’ ‘Bout Love, das endlos schiebende Panama und alte Perlen, wie Beautiful Girls und Romeo Delight. Also allein wegen Eddies Gitarrenspiel und –sound ist das Album schon eine Pflicht für Fans des Hard’n’Heavy-Rock um 1980 herum und Roth schlägt sich weit besser als befürchtet. Also, wie es in einem alten Song der Band heißt: “Bottoms Up“ und die Regler hoch und für zwei Stunden gerockt, bis man das Sturmklingeln an der Haustür endlich realisiert.
Jump als Zugabe hätte ich da gar nicht mehr gebraucht.

Epi Schmidt, 26.03.2015

 

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