The Garden, InsideOut Music, 2008 | ||||
Mark Trueack | Vocals | |||
Sean Timms | Keyboards, Acoustic Guitar & Backing Vocals | |||
Matt Williams | Guitar & Backing Vocals | |||
Shireen Khemlani | Bass | |||
Monty Ruggiero | Drums | |||
Tim Irrgang | Percussion | |||
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CD 1 | CD 2 | |||
01. One Day | 01. Journey's Friend | |||
02. The Garden | 02. Give And Take | |||
03. Angelica | 03. When I'm Down | |||
04. Here I Am | 04. This Life | |||
05. I Wish I Could Fly | 05. Love Never Ends | |||
06. Inside The Power | 06. So Far Away | |||
07. Don't Give Up Love | ||||
08. 321 | ||||
Au weia, was für ein überladenes, stellenweise richtiggehend kitschtriefendes Cover. Bunte Blütenstauden, Flugsaurier, Einhorn, da wurde ja nichts ausgespart. Ähnlich Scheußlichkeiten gab es in meiner Jugendzeit, als man gelegentlich in Fußgängerzonen obskure Langspielplatten von irgendwelchen Bhagwan-Combos zugeschoben bekam (War gar nicht so einfach, diese Dinger wieder zu entsorgen. Einmal habe ich so eine Scheibe einfach bei einem Plattenladen ins Regal gestellt, gewissermaßen als umgekehrter Ladendiebstahl), Nun ja, ganz so schlimm wie auf den damaligen Exponaten ist die Musik der Progger von UNITOPIA auf "The Garden" natürlich nicht. Aber überladen ist sie allemal, versuchen die Australier doch VAN DER GRAAF GENERATOR, GENTLE GIANT, KING CRIMSON, GENESIS und THE FLOWER KINGS gleichzeitig zu sein. Mindestens.
Und produzieren dabei, da sie gleichzeitig noch irgendwie ihren Faible für eingängige, ja poppige Melodien ausleben müssen, sehr häufig als Songs getarnte aufgeblasene Ballons, die nichts anderes als heiße Luft beinhalten. So, als wollte sich Marion Zimmer Bradley um den Literaturnobelpreis bewerben - alles wirkt erhaben und bedeutungsschwanger, wird auf unendlich scheinende Längen ausgedehnt (es erschließt sich angesichts der musikalischen Gemischtwarenhandlung ohne schlüssigen Faden einfach nicht, warum es eine Doppel-CD sein muss) und verbreitet doch auf weiten Strecken nur zuckrige Seichtheit. Klar, gelegentlich wird auch losgerockt, um aber alsbald wieder eingebremst und von reichlich Orchester zugekleistert zu werden.
Dazu ist "The Garden", man hat es irgendwie schon geahnt, auch noch ein Konzeptalbum, das von der Hoffnung handelt, die aus Verzweiflung entsteht. Das Grundthema soll dabei sein "Was muss ich an mir selbst ändern, damit auch die Welt um mich herum besser wird?", so Co-Leader und Hobbyphilosoph Sean Timms. Nun, vielleicht hätte der Sechser von Down Under da mal bei "The Garden" anfangen können mit den Änderungen, ein wenig Luft rauslassen, ein bisschen weniger Prog-Schleim und die durchaus vorhandenen passablen Passagen in straffere Form gesetzt, dann hätte das was werden können. Manchmal ist weniger eben doch mehr. So aber kann man dieses Doppelalbum nur ganz hartgesottenen, kitschresistenten Retro-Prog-Fans zum vorsichtigen Selbstversuch anempfehlen.