Umbra Et Imago Opus Magnus, Planet Vampire/Indigo, 2010 |
Mozart | Gesang, Texte | |||
Lutz Demmler | Bass, Gesang | |||
Migge Schwarz | Scghlagzeug | |||
Sascha Danneberg | Gitarre | |||
Acimo | Tasteninstrumente | |||
Madeleine Le Roy | Gesang, Show | |||
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01. Ohne Dich | 07. Is This Love | |||
02. Perfect Baby | 08. Hexxenhammer | |||
03. Depressionen | 09. Ignoranz | |||
04. Gebet Nr. 1 | 10. Ode an die Musik | |||
05. Liebeslied | 11. Sonntagsandacht | |||
06. Kokainsong | 12. Wanderers Nachtlied | |||
Sechs Jahre mussten die Anhänger von UMBRA ET IMAGO auf ein neues Studioalbum warten, wenn man eine Remix-Scheibe und die schwachbrüstige EP "Gott will es" dezent unter den Tisch fallen lässt. Hier ist nun das von langer Hand angekündigte finale Studioalbum der Gothic Rocker.
Mit "Opus Magnus" holen die Karlsruher noch einmal zu einem wuchtigen Schlag aus, damit auch wirklich jeder versteht, wie groß der Verlust für die Szene ist, der durch den freiwilligen Rückzug entsteht.
Stilistisch zieht die Band dabei noch einmal alle ihre Register. Mit Ohne Dich eröffnet eine eindringliche, emotionale Breitwandballade das Album. Energische Gothic Rocker - mal mit mehr, mal mit weniger Elektronikunterstützung - und gleichermaßen mächtige wie filigran arrangierte Düsterepen wie Hexxenhammer spannen den Bogen bis hin zu Sonntagsandacht, einem der Stücke in Mozarts typischem Predigtstil.
"Opus Magnus" ist die konsequente Fortsetzung von "Memento Mori", allerdings kompositorisch und hinsichtlich der Arrangements noch reifer. Auf echte Höhepunkte muss der Konsument jedoch verzichten. Dazu ist das Album durchgängig zu stark ausgefallen. Besondere Erwähnung verdient aber die geradezu göttliche Coverversion von Bob Marleys Is This Love im typischen UMBRA ET IMAGO-Sound, vielleicht - trotz Rock Me Amadeus - der Song mit dem größten Hitpotenzial in der Geschichte der Band.
Will man mit aller Gewalt einen kleinen Schwachpunkt ausmachen, so muss man bis zum abschließenden, kurzen und ungewöhnlich punkigen Wanderers Nachtlied ausharren, das stilistisch etwas deplatziert wirkt. Vielleicht wird auch noch der eine oder andere Fan die provokant-erotischen Themen vermissen, die dieses Mal bewusst außen vor geblieben sind. Der musikalischen Klasse tut dies sicher keinen Abbruch.
UMBRA ET IMAGO verabschieden sich mit einem Meisterwerk, ja sogar mit ihrem bisher stärksten Studioalbum. Zwanzig Jahre hat die Band die Gothic Szene geprägt und sich dabei ständig weiter entwickelt. So richtig mag man es gar nicht glauben, dass Mozart nun einen viel zu frühen Schlussstrich zieht. Hier verabschieden sich Künstler auf dem Gipfel ihres Schaffens. Das verdient Respekt, aber hört euch "Opus Magnus" einfach an: Ich bin dann sicher nicht der Einzige, der einen zackigen Rücktritt vom Rücktritt mehr als begrüßen würde.