Umbra Et Imago

Memento Mori

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.02.2004

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Umbra Et Imago
Memento Mori, Indigo, 2004
MozartGesang
LutzBass, Programming, Keyboards
SörenGitarre
MiggeSchlagzeug
Lisa, Pia, Nadine, NadiaShowcrew
Produziert von: Lutz Demmler Länge: 55 Min 19 Sek Medium: CD
1. Märchenlied (Liebeslied)7. Der Wahnsinn
2. Sweet Gwendoline8. Egoismus
3. Sagt Nein9. Money
4. Memento Mori10. Stoppt die Lügen
5. Schlag mich11. Der Prälat
6. Ein letztes Mal12. Mach was

UMBRA ET IMAGO sind eine Band, auf die unzählige Kritikerkollegen in der Vergangenheit mit großer Begeisterung und Leidenschaft eingeprügelt haben. Mit fairer Kritik hatte das oftmals überhaupt nichts mehr zu tun.

Mozart ließ sich davon jedoch nicht beirren, ging seinen Weg allen Widerständen zum Trotz weiter und mittlerweile sind UMBRA ET IMAGO zu einer festen Kultgröße der 'schwarzen Szene' geworden.

Schon die letzten Veröffentlichungen, wie "Dunkle Energie", boten weitaus mehr als die UMBRA ET IMAGO immer wieder vorgeworfene willkürliche Aneinanderreihung von Gothic- und Electroklischees, gepaart mit billiger Provokation durch S/M-Texte.

Trotzdem braucht man kein Prophet sein um vorherzusagen, dass "Memento Mori" genau auf diese Weise wieder abqualifiziert werden wird. Das hat dieses Album aber auf gar keinen Fall verdient, denn UMBRA ET IMAGO haben damit wohl ihr vorläufiges Meisterstück abgeliefert.

Das Eröffnungsstück Märchenlied (Liebeslied) sorgt gleich für eine erste, faustdicke Überraschung. Eine verblüffend lange instrumentale Einleitung, die man eher von DREAM THEATER erwartet hätte, geht in ein unerwartet ruhiges Stück über, dass sich aber spätestens beim zweiten Hördurchgang als unwiderstehlicher Ohrwurm entpuppt. Klasse! Eins der schönsten Liebeslieder seit langem, das eine perfekte Singleauskoppelung abgegeben hätte.

Da fiel die Wahl jedoch auf Sweet Gwendoline, das zugegebenermaßen typischer für die Band und auch das gesamte Album ausgefallen ist. Sowohl lyrisch als auch musikalisch gehen UMBRA ET IMAGO hier weitaus energischer zur Sache. Obsession statt zartem Liebesgeflüster, harsche Gitarren und eindringliche Electrorhythmen statt einschmeichelnder Melodieführung. Ein krasser Gegensatz zum Opener, aber nicht weniger stark.

Der nächste Hammer folgt stehenden Fußes: Sagt nein, rebellisch, aggressiv, ein Stampfer, der geradezu dafür prädestiniert ist um ein Arenapublikum zum mitsingen und Fäuste in die Luft schleudern zu animieren. Das mag paradox bei einer Gothic-Band klingen, die vorwiegend in kleineren und mittleren Clubs live zu sehen sein wird, tut meiner Begeisterung aber keinen Abbruch.

Ich will Euch nicht weiter mit Einzelkritiken der Songs behelligen, obwohl jede, aber auch wirklich jede Nummer es verdient hätte, detailierter vorgestellt zu werden. Nur soviel: Es gibt noch jede Menge Hochkarätiges auf "Memento Mori" zu entdecken, sei es Schlag mich, gewidmet und mit einem Gastbeitrag von Boxweltmeisterin Regina Halmich versehen, der hymnische Titelsong oder das fiese Der Wahnsinn.

Mit diesem Album haben sich UMBRA ET IMAGO ein Denkmal gesetzt und eine bisher von der Band unerreichte Perfektionsstufe in Punkto Songwriting, Umsetzung und Produktion erklommen. Das Jahr ist noch jung, von daher sträube ich mich, schon jetzt die Krone 'Gothic-Album des Jahres' zu vergeben. Wer aber den Olymp erklimmen will, der muss erst einmal "Memento Mori" ausstechen, und das wird verdammt schwer.

Martin Schneider, 26.02.2004

 

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