Uli Jon Roth

Scorpions Revisited

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.02.2015
Jahr: 2014
Stil: Hard Rock/Prog Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Uli Jon Roth
Scorpions Revisited, UDR Music, 2015
Uli Jon RothGitarre
Nathan JamesVocals
keine weiteren Angaben
Produziert von: keine Angaben Länge: 106 Min 33 Sek Medium: CD
CD 1:
01. The Sails Of Charion06. Sun In My Hand
02. Longing For Fire07. Yellow Raven
03. Crying Days08. Polar Nights
04. Virgin Killer09. Dark Lady
05. In Trance
CD 2:
01. Catch Your Train07. Life's Like A River
02. Evening Wind08. Drifting Sun
03. All Night Lonh09. Rainbow Prelude (Improvisation)
04. We'll Burn The Sky10. Fly To The Rainbow
05. Pictured LifeBonus Track:
06. Hell-Cat11. I've Got To Be Free

Ja, da schau her: der Roths Ullrich! Jahrelang erweckte er den Eindruck, als wünschte er sich nichts sehnlicher, als möglichst weit weg von den Skorpionen zu driften, wo die doch so entsetzlich erdverbunden sind, während sich unser Maestro mindestens "Beyond The Astral Skies" wähnt? Und dann taucht er so mir-nix-dir-nix bei den Abschiedstourneen der einstigen Kameraden auf. Na, ja, ist halt doch schöner vor ein paar Tausend Ausflippender zu spielen, als vor einem Häuflein Auserwählter. Außerdem wird ein gerüttelt Maß an Altersmilde auch mit reinspielen. So frisch wie auf dem Covergemälde sieht der gute Uli nämlich Original auch nicht mehr aus.
Aber an wem geht die Zeit schon spurlos vorbei? Nun, nicht vorbei, ist die Erinnerung, an die Tage, als besagte SCORPIONS zum ersten Mal ernstzunehmend mit dem Stachel wackelten und – Ehre wem Ehre gebührt – Uli Jon Roth hatte da gewichtigen Anteil daran. Seine Kompositionen und seine solistischen Höhenflüge verhalfen manchem Schenker-Riff erst zu den Flügeln, auf die Klaus Meine dann aufspringen durfte. Scheiben wie “Virgin Killer“, “In Trance“ oder “Taken By Force“ höre ich mir heute noch gerne an. Gibt’s im Übrigen als netten Dreierpack.

Nun hat sich unser Sky-Gitarrenspieler tatsächlich der alten Taten erinnert und gleich ein Doppelalbum mit den damaligen Songs neu eingespielt. Obendrein nennt sich das Teil “Volume 1“ (weiß ja nicht, was da noch kommen sollte…) und er scheut auch überhaupt nicht vor Songs zurück, die nicht seiner Feder, sondern der von Rudi Schenker und Klaus Meine entstammen.
Nähere Angaben zu den Beteiligten gibt’s leider nicht, aber es soll ja u. a. Herman (“The German“) Rarebell im Umfeld von Herrn Roth gesehen worden sein. Und brat mir einen ‘nen Storch wenn selbiger nicht The Sails Of Charion “einstampft“.
Soviel ist aber sicher, dass Nathan James (sonst u.a. beim TRANS SIBERIAN ORCHESTRA tätig) die Songs eingesungen hat. Der macht das auch recht prima, hält sich, wo es sein muss, an die Vorlage, bringt aber etwas mehr Metal in die Geschichte ein und kreischt stellenweise auch recht beeindruckend mit Roths Lead-Gitarre um die Wette.
Solche Neueinspielungen sind natürlich immer ein Wagnis, weil die potenzielle Käuferschar die Originale kennt und wahrscheinlich auch lieb gewonnen hat. Da stellt sich natürlich immer die Frage: Was soll’s?
Wenn man denn Fan von Uli Jon Roth und/oder Gitarren-Dudel-Fetischist ist, kann man die Frage für sich aber ziemlich positiv beantworten. Auch Hendrix-Fans wissen längst, was sie an ihrem Uli haben. Diejenigen werden sich in vertiefen.
Mir fehlt manchmal “die Erdung“, welche der Schenker’sche Dampfhammer den Kompositionen verlieh und gleichzeitig wird’s manchmal etwas zu verspielt, aber das erwartet man ja hier fast. Songs wie das tolle Virgin Killer klingen mir einfach ein bisschen zu “sauber“. Klasse gespielt, aber die Dynamik geht manchmal etwas verloren, was aber nur selten an Nathan James liegt. Der klingt stellenweise sogar ähnlich wie Ol‘ Klaus.
In Trance ist eine der Nummern, welche einfach immer geil klingen, egal ob man jetzt völlig glücklich mit der Neufassung ist oder nicht und auch Dark Lady kommt bestens. Ein straighter Rocker, wie Catch Your Train, kommt zwischendurch umso erfrischender und man hört, wie gut sich Roths Griffbrett-Akrobatik mit den treibenden Rhythmus-Akkorden verträgt. Ja, das war schon nicht übel. Damals und auch hier nicht.
Mit We’ll Burn The Sky und Pictured Life finden sich zwei weitere meiner damaligen Lieblingssongs der SCORPIONS auf diesen Scheiben. Roth verändert nur marginal und auch wenn ich manchmal wünschte, er hätte nicht so viel dazugelernt, haucht er den Nummern doch soweit neues Leben ein, dass sie überwiegend auch heute noch/wieder funktionieren.
In Kürze erscheint das neue Werk seiner Ex-Kollegen und wird voraussichtlich mehr Umsatz machen, als diese Doppel-CD. Wird musikalisch kaum an das hier heranreichen, aber – ich denke – es werden sich die wenigsten beide Scheiben zulegen. Da sind die Grenzen längst gezogen. Wer auf 70’s SCORPIONS und Hendrix-beeinflusste Gitarrenkünste, die auch mal brachialer sein dürfen, steht, der ist hier auf der richtigen Seite.

Epi Schmidt, 08.02.2015

 

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