Sky Of Avalon

Uli Jon Roth

Prologue To The Symphonic Legends

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.12.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Prologue To The Symphonic Legends, SPV/Steamhammer, 2005
Tommy HeartVocals
Michael FlexigVocals
Uli Jon RothGuitar, Bass, Keyboards, Programming & Orchestra Director
Leonora GoldVocals
Steve Bentley-KleinPrincipal Violin
Roger SmithPrincipal Cello
The Sky OrchestraOrchestra
Produziert von: Uli Jon Roth Länge: 31 Min 18 Sek Medium: CD
01. Bridge To Heaven07. The Wings Of Avalon
02. Thunder Bay08. Until The End Of Time
03. Pegasus09. Tod Und Zerstörung
04. Starship Of Dawn10. E Lucevan Le Stelle
05. Winds Of War11. Starlight
06. Sky Valley12. Video Bonus: Cry Of The Night

Die bisher nur in Japan erhältlichen ersten Symphonic-Rock-Gehversuche (wenn man von der einen oder anderen bombastischen Anwandlung auf seinen ELECTRIC-SUN-Alben absieht) von Uli Jon Roth aus dem Jahre 1995 gibt es jetzt als schmucken Re-Release bei SPV. SKY OF AVALON war der Name des Projekts (und auch der Aliasname Roths in diesem Kontext - ein ganz klein wenig abgespaced war er wohl schon immer), bei dem - Überraschung - die Legende von Avalon vertont wurde. Und das Motto für den Ex-Gitarristen der SCORPIONS (nach dessen Weggang mich die Ex-Kanzler-Band aus Hannover im übrigen nicht mehr sonderlich interessierte) handelt hier nach dem Motto: nicht Kleckern, sondern Klotzen.

Ein schätzungsweise dreißigköpfiges Orchester wird aufgefahren, das Rockinstrumentarium bedient der Meister höchstpersönlich und die koloraturerprobten Sängerinnen und Sänger singen sich in der Manier großer italienischer Opern buchstäblich den Wolf. Das kann manchmal ganz schön weh tun, vor allem wenn Michael Flexig die Knödel formt. Die Musik hebt dabei vor lauter Bombast und Pathos nur sehr träge ab, man will Puccini, Toscanini, Mahler oder Grieg nahe kommen, klingt aber oftmals mehr nach Andrew Lloyd Webber oder Filmmusik aus Übersee. Am Anfang kommt es wirklich ganz dicke: Bridge To Heaven (die Befürchtungen angesichts diese Titels werden noch übertroffen) oder Thunder Bay drohen tatsächlich die Boxen zu verkleistern. Aber nach und nach kratzen die gewaltig gefühlsbe- bis überladenen Epen des sicherlich kompetentesten deutschen Hendrix-Nachfahren irgendwie die Kurve: vielleicht liegt es auch an der Weihnachtszeit und der damit einhergehenden Abstumpfung, aber allmählich gewöhnt man sich an diese Musik.

Denn auch wenn unentwegt die ganz große Kelle ausgepackt wird und kompositorisch vieles arg klischeebehaftet bleibt, es windet sich doch immer wieder diese unnachahmlich Gitarre durch die sinfonischen Felsbrocken. Der singende, schlängelnde Ton des Meisters, dieses fantastisch fingerflinken Saitenvirtuosen, dessen unglaublich flüssige Läufe jeden Hobbygitarristen abwechselnd in helle Bewunderung und tiefe Verzweiflung stürzen, entschädigt dann doch für vieles. Insbesondere bei Winds Of War und The Wings Of Avalon funktioniert es mit der Melange aus Rock und Klassik und man erhält einen Eindruck, was Roth im Sinne gehabt haben mag und was auch heute noch Bands wie NIGHTWISH oder RHAPSODY angetrieben hat. Mit knapp zweiunddreißig Minuten ein recht kurzes Vergnügen (vielleicht ist es dann auch genug), aber ein interessanter Einblick in das Kosmos eines begabten Gitarristen, der nur manchmal nicht richtig wusste, wohin mit seinen ganzen Ideen. Allerdings sollte man der CD einen Warnhinweis für Diabetiker verpassen.

Ralf Stierlen, 21.12.2005

 

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