Beyond The Astral Skies, SPV/Steamhammer, 2005 | ||||
Uli Jon Roth | Keyboards, Bass, Vocals & Guitar | |||
Clive Bunker | Drums & Percussion | |||
Michael Flexig | Vocals | |||
Elizabeth McKenzie | Vocals (on Eleison) | |||
Ule Ritgen | Bass & Backing Vocals | |||
Robert Curtis | Violin & Viola (on Eleison) | |||
Jenni Evans | Backing Vocals | |||
Dorothy Patterson | Vocals (on Return, Icebreaker) | |||
Nicky Moore | Vocals (on The Night The Master Comes) | |||
Zeno Roth | Backing Vocals | |||
Reiner Pzywara | Backing Vocals | |||
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01. The Night The Master Comes | 06. Icebreaker | |||
02. What Is Love? | 07. I'm A River | |||
03. Why? | 08. Angel Of Peace | |||
04. I'll Be There | 09. Eleison | |||
05. Return | 10. Son Of Sky | |||
Auch das dritte Album von ELECTRIC SUN, ursprünglich 1984 veröffentlicht, kommt nun nach dem späteren SKY OF AVALON-Projekt digitalisiert und remastered bei SPV zu neuen Ehren. Zwar fand ich damals schon "Beyond The Astral Skies" als das schwächste Album von ELECTRIC SUN, aber dennoch ist es ein erinnerungswürdiges Dokument und Roths Saitenzauber vermag auch immer noch zu faszinieren. Damals noch deutlich in der Nachfolge von Hendrix, durchsetzt mit fernöstlichen und immer mehr klassischen Elementen, mit einer guten Portion Bombast versehen, stellt das Werk eine Art Vorstufe zur allmählichen Hinwendung zum Symphonic Rock durch Meister Roth dar.
Den Vogel schießt diesbezüglich sicherlich Eleison ab, das zwischen Genie und Wahnsinn pendelt. Leider schien das nasale Organ von Roth damals ein Problem für die Vermarktung der Musik von ELECTRIC SUN (oder man hat es als solches gesehen), weshalb man Michael Flexig als Sänger verpflichtete, auch wohl um die pompösen Elemente besser stemmen zu können. Aber gerade dieser verhinderte Heldentenor knödelt alles in Grund und Boden und gibt der Sache einen schon kitschig zu nennenden Anstrich. Da war mir Uli Roths Dylan-artige Unfertigkeit beim Gesang weitaus sympathischer (zumal sie zu einer stärkeren Fokussierung auf die instrumentalen, sprich gitarristischen Parts führte - ELECTRIC SUN war ja ursprünglich als klassisches Rocktrio angelegt).
Auch hier gilt, dass es immer dann interessant wird, wenn Roths unvergleichliches Gitarrenspiel erklingt. Er lässt seine Stratocaster singen und schwingen, fauchen und zischen und hat darüber hinaus eine siebensaitige "Sky Guitar" entwickelt, die er seit dieser Zeit, zuletzt auch für seine Vivaldi-Adaptionen benutzt. Jedenfalls habe ich live kaum einen flinkeren, technisch perfekteren Griffbrettartisten gesehen als Uli Jon Roth. Auch wenn die kompositorische Essenz der Musik gelegentlich diesem solistischen Glanz um einiges hinterherhinkt (gerade die "Beyond The Astral Skies" wirkt in der Verbindung von Rock- mit Klassikelementen noch ziemlich unfertig und klischeebehaftet), ist es doch schön, dieses Tondokument eines kreativen Querdenkers an der Gitarre jetzt auch als Silberling in einer schön und aufwändig gestalteten Aufmachung vorliegen zu haben.