Udo Klopke Band The Pirate's Son, Acoustic Delite, 2015 |
Udo Klopke | Vocals, Electric & Acoustic Guitars | |||
Ralf Metz | Bass | |||
Jan Wienstroer | Drums, Percussion | |||
Willem Beuss | Keyboards, Accordion | |||
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01. Find Out On Your Own | 08. Higher Faster More | |||
02. City by The Sea | 09. Shameless | |||
03. Army Of Souls | 10. Analize Me | |||
04. Long Distance Runner | 11. Disappear | |||
05. The Pirate's Son | 12. Road To Happiness (Bonus Track) | |||
06. Driving | 13. A Different Way (Bonus Track) | |||
07. Clear day, Mountain View | ||||
Udo Klopke ist kein Freund leerer Versprechungen. Der Songschreiber, Gitarrist und Sänger aus Neuss kündigt sein neues Album mit folgenden Worten an: "Wichtig ist, dass "The Pirate's Son" meine musikalischen Einflüsse abbildet und die Energie und Spielfreude der Live-Band einfängt. Und, dass die Songs, auch nach mehrmaligem Hören nicht langweilig werden". Viel versprochen, alles gehalten?
Udo Klopke, seit 2008 mit seinem gut eingespielten Trio, bestehend aus Ralf Metz (Bass) und Jan Wienstroer (Drums), deutschlandweit unterwegs, spiegelt seine erstaunlich breit gefächerten musikalischen Interessen mit der reifen Gelassenheit eines erfahrenen Mittvierzigers wider. Neben gelegentlichen Kurzengagements bei Größen wie Seal und Marla Glen, verlegt sich der Mützenträger nun darauf, seine komplexen Kompositionen, die sich im Spannungsfeld zwischen fluffigem Pop, verschachteltem Rock, keltisch inspiriertem Folk, knisterndem Country-Rock, vorwärts preschender Fusion-Energie und leise eingestreuten Klassikelementen bewegt, überzeugend versiert und mit höchstem Anspruch zu servieren. Klopkes Live-Trio-Format wird auf "Pirate's Son" von einigen geschmackvollen Orgel und Akkordeon Klängen (Willem Beuss) bereichert.
Ein ambitioniertes Unterfangen, dass angesichts des reichhaltigen Erfahrungsschatzes aller beteiligten Musiker jedoch aufgeht und in vielen Momenten zündet, wenn auch, wie eingangs versprochen, mit lang brennender Lunte. Das spricht für eine lange Halbwertzeit der insgesamt elf Tracks (plus zweier Live-Bonustracks), die neben aller vokalistischen Vielfalt auch drei Instrumentalnummern vorhalten, auf denen Udo Klopke ungehemmt seine Klasse als Sologitarrist illustriert.
"The Pirate's Son" ist sicher nicht das Album, das sich blendend zum Nebenbeihören eignet, wohl auch nicht für bierselige Partys taugt, sondert vom Hörer immer wieder ein gerüttelt Maß an Aufmerksamkeit fordert, um all die kleinen rhythmischen und harmonischen Kniffe und Schlenker zu erkennen, zu begreifen, sie schließlich im Kontext dieser ausgebufften Kompositionen wertzuschätzen. Ein Album für Leute, die Musik wirklich mit Haut und Haaren wahrnehmen wollen. Schön auch, dass Drummer Jan Wienstroer (Sohn des Gitarristen Markus Wienstroer) und Bassmann Ralf Metz immer Gelegenheit bekommen, sich prächtig in Szene zu setzen.
Es soll nun allerdings niemand glauben die UDO KLOPKE BAND habe mit "The Pirate's Son" ein verkopftes, schwergewichtiges Ungetüm geboren. Nein, bei aller Ambitioniertheit und künstlerischer Zielstrebigkeit bewahrt sich das Trio stets genügend Lockerheit und Direktheit, um dem Hörer neben persönlich gefärbten Texten und aufwändig inszenierten Prachtstücken und wie Find Out On Your Own mit kurzweilig prickelnden Country-Twang Songs à la Long Distance Runner oder dem von STING inspirierten Folk-Schunkler The Pirate's Son zu gefallen.
Da hat Udo Klopke also tatsächlich nicht zu viel versprochen. Dieses Album gibt der Langeweile keine Chance. Absolut empfehlenswert.