Udo Dominator, AFM Records, 2009 |
Udo Dirkschneider | Gesang | |||
Stefan Kaufmann | Gitarre | |||
Igor Gianola | Gitarre | |||
Fitty Wienhold | Bass | |||
Francesco Jovino | Schlagzeug | |||
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01. The Bogeyman | 06. Doom Ride | |||
02. Dominator | 07. Stillness Of Time | |||
03. Black And White | 08. Devil's Rendezvous | |||
04. Infected | 09. Speed Demon | |||
05. Heavy Metal Heaven | 10. Whispers In The Dark | |||
Dieser Mann ist ein Phänomen, eine Legende des deutschen Heavy Metal. Wenn es hierzulande im Schwermetall eine Ikone geben sollte, dann ist es der Mann, den alle nur schon beim Vornamen kennen: Udo.
Nein, nicht Lindenberg und auch nicht Jürgens. Es gibt nur einen wahren Udo (zumal im Bereich Heavy Metal) und der heißt Dirkschneider. Und Udo bringt wieder ein neues Stück Schwermetall auf den Markt, an dem sich die Konkurrenz die Zähne ausbeißen wird. Mit der vorab veröffentlichen EP “Infected“ hatte Udo schon für eine recht hohe Erwaltungshaltung gesorgt, die er über weite Strecken des Albums denn auch problemlos erfüllen kann.
"Dominator" heißt das neueste Werk und es ist schon verwunderlich, wie viele Gassenhauer Udo hier raushaut: The Bogeyman, Dominator, Black And White oder Stillness Of Time gehören meines Erachtens nach zu den besten Songs, die der Mann mit der prägnanten Stimme bislang veröffentlicht hat. Gepaart mit seinem unverwechselbaren Gesang ist nach wenigen Sekunden bereits klar, wem man hier lauscht. Und auch Experimente wie Devil’s Rendezvous mit seinem Polka-Rhythmus sind auf einmal purer Rock’n’Roll und dürften auch bei Konzerten gut ankommen.
Stefan Kaufmann und Igor Gianola bilden nun schon bereits seit 1999 ein starkes Doppel an den Gitarren und lassen auch auf “Dominator“ die zwölf Saiten glühen, etwa bei Riffs wie zu Infected oder aber Dominator. Aber langsam können Udo und seine Mannen auch gar nicht so richtig. Daher gibt es auch auf “Dominator“ keine vollwertige Ballade, auch wenn Whispers In The Dark balladesk beginnt, so steigert sich der Song dann doch zum Ende hin noch gewaltig. Dabei erinnert er von der Stimmung her und was den Gesang betrifft ein wenig an MOTÖRHEADs Weltkriegs-Ballade 1916.
Einschränkend muss man natürlich auch sagen, dass auch auf “Dominator“ keine große Abwechslung geboten wird. Zusammen mit dem ein oder anderen etwas schwächeren Song dürfte das aber auch das einzige Manko dieser CD sein. So verwundert es mich schon, dass Udo auf Kracher wie Systematic Madness oder Bodyworld von der limitierten EP “Infected“ verzichtet und stattdessen einen relativ beliebigen Mitsing-Song wie Heavy Metal Heaven auf die Scheibe packte, der zudem noch vom Riffing her sehr an JUDAS PRIEST erinnert.
Ob man es glauben will oder nicht, das vergangene Album "Mastercutor" war das kommerziell zweiterfolgreichste der Reibeisenstimme (nach "Mean Machine"). Ob er das noch einmal toppen kann mit dem "Dominator" steht in den Sternen, aber wenn es um die Qualität der Stücke geht, ist das neue Werk tatsächlich genauso stark.