Tygers Of Pan Tang Burning In The Shade, Cherry Red Records, 2012 |
John Deverill | Gesang | |||
Steve Lamb | Gitarre & Gesang | |||
Brian Dick | Schlagzeug & Percussion | |||
Gastmusiker | ||||
Steve Thompson | Keyboards, Programmierung & Bass | |||
Phil Caffrey | Gesang | |||
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01. The First (The Only One) | 06. Hideaway | |||
02. Hit It | 07. Open To Seduction | |||
03. Dream Ticket | 08. The Circle Of The Dance | |||
04. Sweet Lies | 09. Are You There? | |||
05. Maria | 10. The Memory Fades | |||
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Die TYGERS OF PAN TANG gelten gemeinhin als eine der Bands, die man der New Wave of British Heavy Metal – kurz NWoBHM – zurechnen kann. Dabei wird gerne übersehen, dass die Band in den 1980er Jahren auch zeitweise eine musikalische Richtung einschlug, die sie eher in die Richtung AOR und Melodic Rock führte.
Aus dieser Phase stammt das hier vorliegende Album “Burning In The Shade“, das im Jahr 1987 erschien, kurz bevor sich die Band das zweite Mal auflöste. Von den Gründungsmitgliedern war zu diesem Zeitpunkt lediglich Schlagzeuger Brian Dick übrig geblieben. Außerdem gehörten damals noch Jon Deverill (Gesang) und Steve Lamb (Gitarre) zur Besetzung, die für die Aufnahmen um Steve Thompson (Keyboards und Bass) sowie Phil Caffrey (Background-Gesang) erweitert wurde.
Verschwunden war dabei der direkte, eher heftigere Ansatz der frühen Jahre. Geboten wurden damals eher Songs, die doch recht offensichtlich bei Bands wie ASIA, JOURNEY, TOTO, REO SPEEDWAGON angelehnt waren. Auch GIANT fallen einem beim Sound dieses Albums stellenweise ein, aber die Band wurde ja erst im Jahr 1987 gegründet.
Bei dieser Anbiederung an den damaligen Zeitgeist wagten sich die TYGERS allerdings zu weit aus ihrem gewohnten Terrain heraus. So erinnert mich ein Song wie Dream Ticket nicht nur von der Musik, sondern auch vom Gesang eher an Alison Moyet, die um dieselbe Zeit herum sowohl solo als auch mit dem Synthi-Pop-Duo YAZOO (zusammen mit dem späteren ERASURE- und früheren DEPECHE MODE-Keyboarder Vince Clark) einige Hits hatte. Einzig Gitarrist Steve Lamb weiß auf dem Album hin und wieder zu überzeugen. Allerdings ist dies vor allen Dingen in den Soli der Fall. Dort kann er mal ein wenig seine Finger flitzen lassen und die Saiten zum Glühen bringen. Bei den Riffs wird er eher an der besonders kurzen Leine gehalten.
Das sind nicht die Assoziationen, die man mit einer Metal-Band wie den TYGERS OF PAN TANG verbinden will. Und davon gibt es auf diesem Album einfach viel zu viele. Gelingt es dem Hörer aber auszublenden, dass dies die Band ist, in der früher ein John Sykes (später bei THIN LIZZY und WHITESNAKE) heftig gerockt hat, dann bleibt ein über weite Strecken ordentliches AOR-Album mit vielen catchy – aber auch vielfach cheesy – Melodien.