Tusq Patience Camp, Strange Ways, 2010 |
Uli Breitenbach | Vocals, Organ & Accordeon | |||
Timo Sauer | Guitar | |||
Paul Konopacka | Bass & Backing Vocals | |||
Holger Lüken | Drums & Backing Vocals | |||
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01. Urban Spaces | 06. Fortune | |||
02. You And I | 07. Full Scale Retreat | |||
03. Love Vs. Reason | 08. Heartdrive Collective | |||
04. History Lane | 09. Fields Of Spring | |||
05. Let The Fairies Lead The Way | 10. Unfold | |||
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Aus den Überresten der Indie-Haunummern D-SAILORS, HERRENMAGAZIN und SCHROTTGRENZE ist TUSQ entstanden und legt mit “Patience Camp“ den Erstling vor. Aufgenommen in der finnischen Pampa, strahlt das Album viele Sehnsüchte aus: Nach zartbitteren Melodien, fernen Welten, wärmenden Gefühlen und dem ultimativen Gitarrenpopsong, dem man mit der Single You And I allerdings schon recht nahe gekommen ist. Zwischen den ausgehenden Achtziger Jahren und dem Hier und Jetzt, zwischen dunkler Romantik, Gitarrenrock, Shoegaze und Indie Pop sucht man nach einer Nische, um sich einrichten zu können.
Mal als vertontes Roadmovie (Urban Spaces), dann eher hymnisch angelegt, mit Farbtupfern durch das Akkordeon (Fortune), immer jedoch schwer melodienselig gelingt es TUSQ, sich den Vorbildern SOUNDTRACK OF OUR LIVES und MOTORPSYCHO (in ihrer popmusikalischen Phase) sanft anzunähern, ohne in irgendwelche (rockigen) Klischees zu verfallen.
Geschmeidig ins Ohr gehend, ohne Plattheiten zu verbreiten, mit sattem Gitarrenklang, ohne in die Bratzfalle zu tappen, besticht die Leichtigkeit, mit der die Songs aus dem Ärmel geschüttelt scheine, die still vor sich hin funkeln und erst nach und nach ihre Faszination entwickeln, dann aber zu treuen Begleitern werden können. Ganz im Gegensatz zu dem historischen Vorbild für ein “Patience Camp“, nämlich das katastrophal verlaufene Basislager der Endurance-Expedition von Ernest Shackleton zu Beginn des vorigen Jahrhunderts, ist dies ein rundum positive Sache geworden und ein echter, wenn auch manchmal bittersüßer Muntermacher gegen aufkommende Herbstdepressionen.