Truckfighters

Samos

Berlin, Knaack Club, 10.09.2005

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 10.09.2005

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Berlin, Knaack Club, 10.09.2005

An einem spätsommerlichen Samstagabend ist das kulturelle Angebot in der Hauptstadt einigermassen reichhaltig, so erstaunte es wenig, dass die Zuhörerschar beim Konzert der Schweden-Stoner von den TRUCKFIGHTERS ziemlich überschaubar war. Immerhin hatten sie bei der Wahl der support band ein geschicktes Händchen bewiesen, denn SAMOS aus Berlin brachten doch nicht wenige Leute und entsprechend ordentliche Stimmung mit. Die stoner- und grungelastige Bratrockvariante mit deutschen Texten des Quartetts funktioniert eigentlich ganz gut, wobei mir die Stücke etwas kurz ausfielen. Gerade on stage könnten sich Christian an der Gitarr, Zwie am Mikro, Frank am Bass und Mike an den Drums gerne noch ein bisschen ausbreiten, um ihren gewiss nicht schlechten Songs noch etwas mehr Tiefe und Erinnerungswert zu geben.

Samos So schön es ist, dass SAMOS einen nicht unwesentlichen Teil des Publikums (vermutlich aber über Gästeliste) mitgebracht hatten, so schade war es dann natürlich, dass doch etliche nach dem Auftritt der Lokalmatadoren entgegen der Empfehlungen von Zwie die schwedische Hauptband nicht mehr ansehen wollten, was mir gelinde gesagt ziemlich unverständlich ist. Wenn man schon einmal auf einem Konzert ist (vermutlich nicht wenige umsonst) und dann die beiden Bands auch in musikalischer Hinsicht sich nicht gerade diametral voneinander untescheiden, gebietet es doch eigentlich schon die Höfflichkeit, sich den Headliner zumindest ansatzweise auch einmal anzuschauen. Aber na ja, einige im SAMOS-Publikum schienen auch nicht bedingungslose Rockfans, sondern halt mit den Jungs perönlich bekannt.

Truckfighters Sei es drum, SAMOS selbst mischten sich unter das übriggebliebene Publikum, die dann in den Genuss der TRUCKFIGHTERS kommen sollten. Und die Stoner mit einer offensichtlichen Vorliebe für Comics (dafür sprechen nicht nur das Cover ihres letzten Albums "Gravity X" sondern auch die Namen der Bandmitglieder, als da wären Paco, Dango, Ozo und Fredo - auch der Name TRUCKFIGHTERS ist einem Groschenheftchen entnommen) legten auch gleich mächtig fuzzy los..

Truckfighters Der Sound des Vierers aus Örebro ist praktisch höhenfrei, dafür wabern die Bässe um so mehr, die Gitarren liegen unter der Grasnabe und der Gesang von Bassist Ozo ist schön verzerrt. In Songs wie Desert Cruiser, Subfloor oder A Zapruder geht es wenig innovativ oder subtil, aber mit ungeheurer Energie, Vitalität und Power in Richtung Zwölf. Die in manchen Infotexten geäußerten Vergleiche mit den QUEENS OF THE STONE AGE kann man so nicht stehen lassen. Die haben ja den Stonerrock entschlackt , modernisiert und geradezu revolutioniert, aber die TRUCKFIGHTERS sind deutlich traditionalistischer, mit hemdsärmeligen Charme lassen sie vielmehr an KYUSS, FU MANCHU, DOZER oder UNIDA denken. Die beiden Gitarristen Dango und Fredo lassen denn auch weniger solistische Glanzleistungen erklingen, als jammenden, repetitiven Tieftondruck vom Allersattesten und -lautesten.

Truckfighters Der meist im Midtempobereich agierende Schlagwerker Paco gibt, gemeinsam mit Ozo, der ganzen Fuzzy-Stoner-Lava die rhythmische Struktur und sorgt für den nötigen Kick. Beim übriggebliebenen Publikum herrscht zwar etwas schüchterne, aber doch deutlich spürbare Zustimmung gegenüber den schwedischen Wüstensöhnen, neben den obligatorischen Kopfnickern gab es auch den einen oder anderen Tänzer im Auditorium. Jedenfalls lassen sich die TRUCKFIGHTERS nichts nachsagen : weder, dass sie auf ihren Konzerten Einsatz bis zum letzten Schweisstropfen leisten und eine gute Stunde ordentlich das Haus rocken, noch dass sie irgendein Stonerrock-Klischee nicht bedient hätten. Nicht unbedingt von erwähnenswertem musikalischem Erfindungsgeist beseelt, aber doch eine solide unterhaltende doomige,groovende Stonerwalze, die live sicherlich am Besten zur Geltung kommt.

Ralf Stierlen, 19.09.2005

 

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