Troll Neo-Satanic Supremacy, Napalm Records, 2010 |
Nagash | Gesang & Gitarre | |||
Tlaloc | Gitarre & Gesang | |||
Vold | Bass & Gesang | |||
Exilis | Keyboards | |||
Ygg | Schlagzeug | |||
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01. Til Helvete Med Alt | 06. Hvor Taken Ligger Sa Trist Og Gra | |||
02. Alt For Satan | 07. Neo-Satanic Supremacy | |||
03. Ga Til Krig | 08. At The Gates Of Hell | |||
04. Burn The Witch | 09. Smertens Rike | |||
05. Morkets Skoger | 10. Age Of Satan | |||
Der TROLL ist nach achtjährigem Schlaf wieder aus seiner Höhle gekrochen und verbreitet aufs Neue Angst und Schrecken. Nagash (THE KOVENANT, früher DIMMU BORGIR) hat nach langer Unterbrechung seine Band wiederbelebt und lotet aufs Neue aus, wie massen-kompatibel (sprich: eingängig) der wahre norwegische Black Metal denn sein darf. Das hat er ja bereits bei seiner anderen Gruppe mit Erfolg getan und der dürfte auch bei TROLL nicht ausbleiben.
Denn egal was der Beipackzettel auch verspricht: die Gitarrenriffs sind nicht sägend-frostig, sondern stehen eher schon in der Tradition des Thrash-Metal mit einem überraschend warmen Grundton. Wer frostig will muss bei den Kollegen GORGOROTH, MARDUK oder aber bei den Großen des Genres wie BATHORY oder DARKTHRONE suchen. Hier wird er nicht fündig. Genauso wenig sind die Keyboard-Elemente wirklich kalt-bedrohlich. Sie wirken eher wie bei DIMMU BORGIR oder CRADLE OF FILTH etwas anbiedernd und tragen zum Massen-Appeal bei.
Aber das alles muss ja nicht so negativ sein, wie es jetzt erscheinen mag. Nur den Black-Metal-Fans da draußen, werden sich wohl die Zehennägel aufstellen, wenn das als wahrer norwegischer Black Metal verkauft wird. Denn mit GORGOROTH, DARKTHRONE oder MAYHEM hat das hier wenig bis gar nichts zu tun. Vielmehr liegt man da soundtechnisch schon bei den bereits genannten DIMMU BORGIR.
So jetzt aber genug gekrittelt, denn eigentlich ist TROLL ein überraschend rundes Black Metal-Album gelungen. Hier wird nicht nur wild gebolzt, sondern die Musiker lassen die tiefschwarze Atmosphäre ihrer Musik auch mal zur Geltung kommen (anders als bei einigen anderen Bands, die einfach nur alles niederknüppeln). Dadurch werden die Songs auch etwas zugänglicher, aber bleiben auch etwas länger spannend. Mit Burn The Witch haben TROLL hier sogar einen veritablen Club-Hit für die nächste Hard&Heavy-Nacht dabei.
Also, um eine lange Rezension kurz zu machen: wer den wahren nihilistischen Black Metal sucht, ist hier eher an der falschen Adresse. Wer hingegen keine Probleme damit hat, dass hier Keyboards erklingen, das Schlagzeug nicht immer nur Blastbeats spielt und wer durchaus die eine oder andere Melodie ertragen kann, der ist bei TROLL richtig.