Trivium Silence In The Snow, Roadrunner Records, 2015 |
Matt Heafy | Gesang & Gitarre | |||
Corey Beaulieu | Gitarre & Gesang | |||
Paolo Gregoletto | Bass & Gesang | |||
Mat Madiro | Schlagzeug | |||
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01. Snofall | 07. Until The World Goes Cold | |||
02. Silence In The Snow | 08. Rise Above The Tides | |||
03. Blind Leading The Blind | 09. The Thing That's Killing Me | |||
04. Dead And Gone | 10. Beneath The Sun (Don't Fade Away) | |||
05. The Ghost That's Haunting You | 11. Breathe In The Flames | |||
06. Pull Me From The Void | ||||
Die US-Amerikaner TRIVIUM sind immer wieder für eine Überraschung gut. So etwa im Jahr 2006 als sie sich mit “The Crusade“ von ihren Metalcore-Wurzeln verabschiedeten und eine fast klassische Thrash-Metal-Scheibe im Stile von METALLICA oder TESTAMENT einspielten. Danach kehrten sie trotz hervorragender Kritiken und Reaktionen wieder zu ihrem ursprünglichen Sound zurück – und Sänger Matt Heafy zum Growlen. Nach drei eher traditionellen TRIVIUM-Werken war es nun offenbar wieder einmal an der Zeit für ein überraschendes Album der Band.
“Silence In The Snow“ dürfte denn auch einige Fans der Gruppe absolut auf dem falschen Fuß erwischen. Denn auch wenn TRIVIUM natürlich weiter feine metallische Kost servieren, so wirkt sich doch alleine schon die Entscheidung, dass Heafy wieder clean singt natürlich mildernd auf das Aggressivitäts-Level aus. Zudem klingen Kompositionen wie der Titel-Song stellenweise fast schon etwas nach Bands wie etwa STRATOVARIUS. Und das folgende Blind Leading The Blind erinnert von der Melodieführung im Gesang zumindest zu Beginn an VOLBEAT. Das Alles natürlich mit einem gewissen „Mehr“ an Härte als die angeführten Bands, aber eben auch deutlich weniger aggressiv als früher.
Aber TRIVIUM sind ganz offensichtlich nicht daran interessiert, Erwartungen zu erfüllen. Vielmehr scheint es auf “Silence In The Snow“ das erklärte Ziel, bisherige Grenzen im Band-Sound oder aber auch im Songwriting zu verschieben. Eine Weiterentwicklung wenn man so will, die Chance Neues zu erkunden. Das ist für einen Musiker, der ja nun auch Künstler ist, ein wichtiger Aspekt seiner Karriere. Nun bleibt die Frage, wie wohl die Anhänger auf so viel Mut reagieren?
Denn “Silence In The Snow“ ist ein Schritt in eine gänzlich neue Richtung für TRIVIUM – mehr Melodien, weniger Härte und Gegrowle. Aber es ist auch die Chance für die Band, neue Gefilde zu erforschen und sich neue Fan-Gruppierungen zu erschließen. Zumal die Gitarren und der Sound – für den sich die Band Star-Produzent Michael – genannt „Elvis“ - Baskette ins Studio holte, der unter anderem schon mit Slash und ALTER BRIDGE arbeitete. Mit ihrem neuen Album wagt sich die Band weit aus ihrer Komfort-Zone heraus. Nach ihrem letzten „Ausbruch“ kehrten sie schnell wieder auf den gewohnten Pfad zurück. Wird das auch dieses Mal wieder der Fall sein, oder sieht die Band in der neuen – und ja wirklich gelungenen - Richtung ihre musikalische Zukunft? Das wird die Zukunft zeigen.