Tri State Corner Historia, Fastball Music, 2011 |
Lucky | Vocals | |||
Janni | Bouzouki, Guitars | |||
Christoph | Guitars | |||
Markuz | Bass | |||
Chris | Drums | |||
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01. Historia | 07. Fight! | |||
02. Katastrophy | 08. Sleepless | |||
03. Nothing At All | 09. Human Race | |||
04. Sooner Or Later | 10. I'm That Guy | |||
05. A Native Becomes A Stranger | 11. Resignation | |||
06. I Swear | 12. Sudden Turn | |||
"Play Bouzouki, play Bouzouki" ..., Griechenlandurlauber werden die Zeile kennen, denn in den Tavernen und Restaurants kann man sich der Urlaubsfolklore nicht entziehen, inkl. des unhistorischen Sirtaki, den es erst seit dem Anthony Quinn Kinofilm "Alexis Sorbas" gibt, aber quasi als urtümlich gilt.
Bei TRI STATE CORNER ("Dreiländereck", eine Anspielung auf die drei Kulturen, die sich in der Band vereinen) wird auch Bouzouki gespielt, aber anders, als Mikis Theodorakis sich das wohl vorgestellt hat, denn das traditionelle griechische Lauteninstrument kommt hier ersatzweise für Soli und Melodiebögen zum Tragen, wo man ansonsten versierte Metal-Axemen erwarten würden.
Die Multi-Kulti-Truppe aus dem beschaulichen Burscheid im Bergischen Land haben damit überaschenderweise ein Pfund entdeckt, mit dem sie wuchern können, denn ohne den mediterranen Flair, den sie so erschaffen, wären sie zwar eine gute, aber trotzdem nur eine moderne Metal Band unter vielen.
Nach ihrer viel gelobten Debut EP "Changes“ (2007), dem folgenden Longplayer "Ela Na This“ (2008) steht mit "Historia“ nun ein Konzeptalbum auf dem Programm.
Das Album erzählt die angeblich wahre Geschichte eines (griechischen?) Gastarbeiters (in Deutschland?), der seine Familie vor langer Zeit in der Heimat zurücklassen musste und nun kurz vor der ersehnten Rückkehr eine neue Liebe findet.
Klingt nach schwer verdaulichem, emotionalem Kopfkino, aber die Tränen kann man gut unter den Schweißperlen verstecken, die man beim Headbangen versprüht, denn grundsätzlich wird straight nach vorne geklotzt.
Fette Riffs, sägende Gitarren und eine drückende Rhythmussektion sorgen für durchgängige Muskeltraktionen, auf Füller und schmalzige Balladen wird trotz des verführerischen Themas lobenswerterweise verzichtet. Dafür gibt es melodische Refrains und Hooks, die einen buchstäblich "am Haken" haben, und dazu eine virtuos rockende Bouzouki, die im Vergleich zum Vorgänger gefühlt noch etwas mehr zur Entfaltung kommt und natürlich besonders gut mit den leider etwas sparsam eingestreuten griechischen Gesangsparts harmoniert, die für meinen Geschmack durchaus noch ausbaufähig sind.
"Historia“ schließt als Gesamtwerk nahtlos an den Übersong Ela Na This des Debuts an, der auch dem Erstlingsalbum seinen Namen verlieh und hier wie dort herausragte, die Band aber noch etwas stilistisch unentschlossen zurück ließ. Diese Phase scheint nun abgeschlossen.
Fazit: Bouzouki Rocks!!!