Tres Chicas

Bloom, Red & The Ordinary Girl

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.03.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Tres Chicas
Bloom, Red & The Ordinary Girl, Yep Roc Records, 2006
Caitlin Cary Vocals, Violin, Melodica
Tonya Lamm Vocals, Electric Guitar
Lynn Blakey Vocals, Acoustic Guitar
Geraint Watkins E-Piano, Piano, Organ
Matt Radford Bass
Bill Kirchen Guitars
Robert Trehern Drums, Vibraphone
Bob Loveday Violin, Viola
Martin Winning Clarinet, Flute
B.J. Cole Pedal Steel
Nick Lowe Bass
Jack Brockbank Cello
Produziert von: Neil Brockbank & Robert Trehern Länge: 48 Min 41 Sek Medium: CD
1. Drop Me Down7. Only Broken
2. Stone Love Song8. Still I Run
3. My Love9. The Man Of The People
4. Shade Trees In Bloom10. 400 Flamingos
5. Red11. Slip So Easily
6. Sway12. If You Think That It's Alright

Als ich am Ende meiner sommerlichen 2004-er Rezension des TRES CHICAS-Debutalbums "Sweetwater" von einer traumhaften Kombination sprach, konnte ich natürlich nicht ahnen, dass die drei Damen einen solch umwerfenden Nachfolger produzieren würden.
"Bloom, Red & The Ordinary Girl" lebt zweifelsohne wieder von den vokalistischen Fähigkeiten der drei Hauptdarstellerinnen Lynn Blakey, Caitlin Cary und Tonya Lamm, was nicht überrascht. Überraschend erscheint allerdings der neugewählte musikalische Ansatz, der sich u.a. in der Wahl des Aufnahmeortes und der Musiker niederschlägt. Sicherlich darf man die Musik der TRES CHICAS noch als Americana bezeichnen, doch das englische Produzentengespann Neil Brockbank (Nick Lowe, Bryan Ferry, Dan Penn, Tanita Tikaram, Alison Moyet) und Robert Trehern verpasst den drei Amerikanerinnen ein neues Outfit mittels britischer Musiker und einem feinen 60's orientierten, warmen, hallgesäumten Studiosound.
All dies kommt ein wenig üppiger daher, ja, auch etwas eleganter, könnte man sagen. Möglicherweise trugen die Ladies während der "Sweetwater"-Sessions Jeans und Baumwollblusen und tummelten sich auf der Terasse eines Blockhauses. 2006 erwecken sie den Anschein, als sei ein maßgeschneidertes Abendkleid gerade gut genug für die herannahende Nacht und die standesgemäße Präsentation ihres 12 Songs umfassenden Songzyklus.

"Bloom, Red & The Ordinary Girl" klingt jetzt aber nicht übermäßig elaboriert oder zwangsweise 'sophisticated', die Musiker bleiben fest auf dem Boden, doch ein heimlicher eleganter Hauch ist nicht von der Hand zu weisen. Das Album klingt, verglichen mit "Sweetwater", einfach erfrischend anders. Es verströmt mitunter ein urbanes Pop-Feeling mit Memphis-Appeal (z.B. Only broken) oder schwebt wagemutig über das jazzlastige Parkett der Tin Pan Alley-Ära, wo sich auch schon mal eine vorwitzige Klarinette neben satten Streichern standhaft behauptet.
Doch auch ihre Folkwurzeln pflegen die CHICAS nach wie vor, diesmal eben via britischer Handschrift, z.B. bei Red.
Hervorzuheben sind, neben dem traumhaften Gesang, die E-Piano und Orgelarbeit von Yep Roc-Labelkollege Geraint Watkins, der sich in seiner langen Karriere schon mit Leuten wie DR.FEELGOOD, BLUES BAND, FABULOUS THUNDERBIRDS, Van Morrisson, Nick Lowe, Dave Edmunds, Paul McCartney und Rory Gallagher vergnügte. Überhaupt, die versammelte Musikergarde lässt den Kenner mit der Zunge schnalzen. Da zupft u.a. kein geringerer als Nick Lowe den Bass und B.J. Cole streichelt seine Pedal Steel.

"Bloom, Red & The Ordinary Girl" darf sich als ein mehr als gelungener Nachfolger des hervorragenden "Sweetwater"-Debuts in die Annalen der großen Frauen-Gesangsgemeinschaften einreihen und zementiert den Status der TRES CHICAS als unumstößliche Größe im weiten Americana-Zirkus.
Die drei Frauen spüren den Zauber ihrer Musik gottseidank auch selber und zeigen sich hochzufrieden mit der gemeinsamen Arbeit, wie sie auf ihrer Website zu berichten wissen, und beglücken den Fan hoffentlich auch zukünftig mit solchen ausgereiften Alben wie diesem hier.

Frank Ipach, 25.03.2006

 

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