Trans-Siberian Orchestra

Düsseldorf, , 24.03.2011

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 03.04.2011
Stil: Classical Prog Rock

Links:

Trans-Siberian Orchestra Homepage

Trans-Siberian Orchestra @ facebook



Redakteur(e):

Nachgehakt

Maurice Schreiber

Jörg Litges (* 1965, ✝ 2015)

Ralf Frank


Trans-Siberian Orchestra,
Düsseldorf, Philipshalle, 24.03.2011

Logo Trans-Siberian Orchestra

Hier endet sie nun, die SAVATAGE Gedächtnis Trilogie, die im Herbst letzten Jahres mit JON OLIVA'S PAIN und CIRCLE II CIRCLE begann und nun mit dem TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA ihren ultimativen Abschluß findet.
Was 1996 als Nebenprojekt zu den legendären Kult-Metallern aus Florida anfing, hat sich längst freigeschwommen und ist in Dimensionen vorgestossen, die sich für SAVA vermutlich nie eröffnet hätten, denn trotz ihrer Genialität als Metalband, sind sie im Grunde nie über den Status des Geheimtips hinweg gekommen.

Erst nach der stilistischen Umorientierung und dem Einstieg des Produzenten, Komponisten und Texter Paul O'Neill fand man sich plötzlich im Aufwind. Seit der Rock-Opera "Streets" planten O'Neill, Jon Oliva und Robert Kinkel weiter in diese Richtung, zum einen mit SAVATAGE, zum anderen aber auch auf einer völlig anderen Schiene, an einer Broadway Oper "The Romanovs" über die russische Oktoberrevolution und Jon spielte mit dem Gedanken, SAVATAGE zu Gunsten dieses Projektes zu verlassen.
Durch den tragischen Tod seines Bruders kam jedoch bekanntermaßen alles anders.
Die Oper wurde unfertig verkauft und wartet bis heute auf ihre Vervollständigung. Jon blieb SAVATAGE treu, aber das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA wurde mit Christmas Eve Sarajevo 12/24, einem Song des Albums "Dead Winter Dead" quasi aus der Taufe gehoben und mündete in einer Art "Rock meets Classic" Weihnachtsalbum "Christmas Eve and Other Stories" welches TSO auch auf die Bühne brachte und fortan ein fester Bestandteil der Feiertage geworden ist.

Die Nachfrage wurde seit dem so gross, dass der ursprüngliche Stab bestehend aus SAVATAGE, Orchester und diversen Sängern stetig ausgebaut wurde um mittlerweile in zwei ständig wechselnden Formationen mehrere Konzerte gleichzeitig geben zu können.
Weitere Weihnachtsalben und ein TV-Special auf DVD sollten folgen, aber das Thema war dann doch irgendwann ausgereizt und wurde durch ein Konzeptalbum mit einer fiktiven Beethoven Story in Anlehnung an Goethes "Faust" glänzend ausgebaut.
SAVATAGE lief noch eine Weile nebenher, aber hatte sich im Grunde bereits überlebt und ging letztendlich mehr oder weniger in TSO auf, welche nunmehr die komplette Bandbreite von Progressive Metal bishin zur Broadway (Rock) Oper in sich vereinigt und in ihrem neusten Werk "Night Castle" auch wieder einen Bogen zurück zu den Wurzeln schlägt.

Während TSO mit ihren Christmas Shows traditionell die Winter Tour in den USA absolvieren, bot sich mit "Beethoven's Last Night" erstmals die Möglichkeit, eine von der Jahreszeit unabhängige Show auf die Bühne zu bringen und damit endlich auch Europa zu besuchen.
Die Show ist unterteilt in zwei Sets, der kompletten "Beethoven" Geschichte, die zusätzlich von einem Erzähler begleitet wird und einer Art längerer Zugabe, bestehend aus SAVATAGE, Cover- und "Night Castle" Songs, wobei diverse Songs aus letzterem Album auch in "Beethoven's Last Night" eingewoben werden (z. B. Mozart betreffend).
Die Show besticht nicht nur Altmetaller sondern zieht alle Arten von Rockfans, Opernfreunde, Musical- und Klassikliebhaber in ihren Bann, wobei die spannungsgeladenen Kompositionen und eine bombastische Multimediashow, mit fantastischer Kulisse, Pyrotechnik, Light- und Laseshow zu einem einzigartigen Erlebnis für Augen und Ohren verschmelzen.

Die Formation der Europa Tour bietet dazu die Crème de la Crème aus dem großen TSO Ensemble, angeführt von den alten SAVATAGE Ikonen Al Pitrelli und Chris Caffery an den Gitarren sowie John Lee Middleton am Bass und Jeff Plate am Schlagzeug. Als "gespenstischer Erzähler" Bryan Hicks, Gesang u. a. Chloe Lowery, Andrew Ross, John Brink, Rob Evan (als Beethoven) und Jeff Scott Soto (als Mephistopheles), Keyboards Shih-Yi Chiang und Vitalij Kuprij, sowie Roddy Chong als wahrer Teufelsgeiger. Dazu noch diverse Streicher, Backgroundsänger- und Sängerinnen.
Jon Oliva ließ sich leider aufgrund eines Krankheitsfalles in der Familie entschuldigen. Schade, aber auch so war es ein unvergesslicher Abend prall gefüllt, über sage und schreibe zwei Stunden und vierzig Minuten die wie im Fluge vergingen samt kostenlosem Programmheft mit deutschen Lyrics, mit anschließender ungezwungener Autogramm- und Plauderstunde im Foyer.
Man sehnt sich quasi augenblicklich nach einem Nachschlag, sei es als DVD dieser Tour oder Live, möglicherweise ja auch einmal mit dem Weihnachtsprogramm.
Wie man hört, arbeiten TSO zur Zeit an einem neuen Album "Romanov: What Kings Must Whisper", damit schließt sich der Kreis und man darf gespannt sein, denn auch das Kapitel SAVATAGE wurde ja nie offiziell beendet sondern befindet sich nur in einer Art Dornrösschenschlaf.

Ralf Frank, 24.03.2011  

Mein klares Fazit: TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA haben eindrucksvoll gezeigt, dass sie mehr sind, als nur ein aus SAVATAGE hervorgegangenes Nebenprodukt. Das zeigt auch ihr übergroßer Erfolg in den Vereinigten Staaten. Hier wird alles aufgefahren, was man nur auffahren kann. Klar, das mag hier und dort arg überladen und kitschig sein, aber der Zuschauer wird in fast drei Stunden wunderbar unterhalten mit grandiosen Musikern und einer gigantischen Show. Und das nicht nur für Metal-Fans, obwohl gerade diese im Publikum in der Überzahl sind.

Es bleibt abschließend auch anzumerken, dass die Jungs und Mädels des "Ensembles" hinterher noch Autogramme geben und für einen Plausch mit den Fans offen sind. Besonders hervorheben sollte man dabei die Bodenständigkeit der Truppe. Keine Anzeichen von Rockstargehabe oder Abgehobenheit. Die Fans nehmen es äußerst dankend an, wer weiß, wann man dieses Spektakel wirklich wieder in Europa bestaunen darf!

Für mich schon jetzt das Konzert des Jahres!

Maurice Schreiber, 27.03.2011  

Das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA zum ersten Mal in Europa! Endlich!
Die zuerst geplante Tour im Oktober 2010 wurde ja aus logistischen Gründen gekippt, aber nun ist es so weit. “Leider“ mit "Beethoven’s Last Night" im Programm. Persönlich hätte ich ja lieber die Christmas Eve Show gesehen, aber egal. Im Falle TSO nehme ich, was ich kriege. Und was kriege ich? Eine bombastische Show, hervorragende Akteure auf und vor der Bühne, und eine musikalische Vollbedienung in allen Belangen! Da wird nichts dem Zufall überlassen alles ist Minuten genau getimed, jeder Ton sitzt und jeder Effekt, ob Laser oder Feuer, ist genau da, wo er hin soll. Eine Superproduktion wie sie in USA quasi täglich üblich ist. Geboten wird das komplette "Beethoven’s Last Night" Album, im Zugabenteil kommen dann auch Cover Stücke und SAVATAGE Klassiker zum Zuge.

Die Philipshalle ist leider nicht ausverkauft, ganz im Gegenteil. Auch trifft man während der Show so machen genervten Ehemann an der Tränke (Bierstand) der nicht versteht, dass seine Frau gerade dahin schmilzt. Nun ja. Schmalz und Kitsch gehören beim TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA halt dazu.
Persönlich hoffe ich, dass die Truppe es nochmal über den großen Teich schafft, gerne mit der Weihnachtsshow, obwohl das wohl reichlich unrealistisch ist, aber unbedingt will ich Believe beim nächsten Mal im Zugabenteil hören!

Jörg Litges, 03.04.2011

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music