Traitor

Thrash Command

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 08.03.2015
Jahr: 2015
Stil: Thrash Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Traitor
Thrash Command, Violent Creek Records, 2015
Gerd HeryGitarre & Gesang
Lorenz KandolfBass
Andreas MozerGesang & Schlagzeug
Matthias KochGitarre
Produziert von: Vagelis Maranis Länge: 83 Min 26 Sek Medium: CD & DVD
CD
01. Thrash Command07. Traitor
02. Brutal Exorcism08. Raising Hell
03. Merciless Hate09. Temples Of Doom
04. Death Division10. F.U.A.D.
05. Virtual Tormentor11. Thrash Kommando (Bonus)
06. Spiritual Warfare
DVD
Live Beyond The Command

Für viele Freunde des Thrash Metal werden die Jahre Mitte der 1980er wohl auf ewig das goldene Zeitalter des Genres bleiben. Gruppen wie METALLICA, SLAYER, EXODUS, TESTAMENT, OVERKILL oder ANTHRAX (um hier mal nur die bekanntesten zu nennen) brachten frühe Klassiker der Musikrichtung heraus. Und auch wenn sie alle erst in späteren Jahren ihr musikalisches - und kommerzielles - Potential voll ausschöpfen konnten, so haben doch Werke wie "Ride The Lightning", "Reign In Blood", "Bonded By Blood", "The New Order", "Feel The Fire" und "Spreading The Disease" den Grundstock für das gesamte Genre gelegt und einen Sound definiert, an dem sich auch knapp drei Jahrzehnte später junge aufstrebende Bands orientieren.

Das bringt uns zu TRAITOR. Die Band stammt aus Balingen und macht seit 2004 unter verschiedenen Namen den deutschen Thrash Metal Untergrund unsicher. Dabei haben sie sich mehr als nur ein wenig an den bereits erwähnten Bands orientiert. Das vorliegende "Thrash Command" ist das Debütalbum und wurde eigentlich bereits vor drei Jahren herausgebracht. Nun wird es neu aufgelegt, dabei erweitert um eine Bonus-DVD mit einem Live-Auftritt der Band. Die Musik auf "Thrash Command" klingt so, als wäre sie mit einer Zeitkapsel aus den 80er Jahren in die Gegenwart transportiert worden. Sehr roh und sehr ungestüm knüppeln sich die vier Musiker hier durch knapp 41 Minuten Spielzeit.

Dabei fehlt ihnen aber genau das, was die oben aufgeführten Klassiker auszeichnete. Diese waren damals neu, aufregend und „gefährlich“. Dagegen klingt hier vieles bekannt, gewöhnlich und wenig spannend. Das gefährlichste ist dabei noch das Cover mit dem an den Predator erinnernden „Thrasher“, der den vorgeblichen „Poser“ in Rambo-Manier mit einem Maschinengewehr hinterrücks erschießt. Nun ja, angeblich kann man ja über Geschmack streiten. Allerdings ist mir das persönlich zu infantil, ähnlich wie Texte der Klasse: „Wir sind die Armee, die Metal-Macht, nur zur Vernichtung der Poser erdacht …. Los ihr Sch**ß Poser, runter von der Bühne, unserem Standgericht, dem entkommt ihr nicht“ (aus Thrash Kommando).

Diesen Eindruck erhärtet auch die beiliegende Bonus-DVD. Die vier Musiker zocken das Material genauso gut wie auf der CD, präsentieren sich aber – auch bedingt durch die kleine Bühne – eher bewegungsarm und mit wenig Charisma. Hinderlich ist da sicherlich auch die Tatsache, dass der nominelle Frontmann – der Sänger – in diesem Fall auch noch hinter der Schießbude sitzt. Aber die Qualität der Aufnahme ist, trotz sicherlich kleiner technischer sowie finanzieller Möglichkeiten, durchaus ordentlich was Schnitt und Sound betrifft. Aber das macht das Material an sich natürlich nicht besser und wird nur dem Die-Hard-Fan wirklich Spaß machen.

Das Hauptproblem von TRAITOR ist natürlich, dass es in dieser Form nun schon wahrlich eine Menge an wahren Klassiker-Alben gibt, denn die oben angeführten waren ja nur eine kleine Auswahl und auch nur auf ein Album pro Band beschränkt. Ein solchen Wettbewerb können TRAITOR eben nicht gewinnen. Dafür fehlen ihnen einfach die wirklich überzeugenden Songs, die sich im Gedächtnis festbeißen können. Insofern ist "Thrash Command" eine leider vollkommen durchschnittliche Scheibe, die selbst für knüppelharte Thrash-Anhänger wenig interessanten Stoff bieten.

Marc Langels, 06.03.2015

 

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