Titel |
---|
01. Deathstalker |
02. The Claw Is The Law |
03. Fighting Spirits |
04. Kings Who Die |
05. In The Death |
06. All The Little Devils Are Proud Of Hell |
07. How Am I |
08. Antigone |
09. Port Of Saints |
Musiker | Instrument |
---|---|
R. F. Traynor | Gesang |
Chris Nunz | Gitarre |
Jeremy Puffer | Gitarre |
Cam Dakus | Bass |
Mitchell Stykalo | Schlagzeug |
Über die großen, weiten Prärien des kanadischen Westens kommen TOWER HILL mit ihrem Debüt-Album "Deathstalker" angaloppiert. Das Quintett um Frontmann R. F. Traynor, die beiden Gitarristen Chris Nunz und Jeremy Puffer sowie die Rhythmus-Fraktion Cam Dakus (Bass) und Mitchell Stykalo (Schlagzeug) ist zwar erst seit drei Jahren gemeinsam aktiv, präsentiert sich aber auf ihrem Erstling bereits wie eine Band aus gestandenen Profis.
Dabei fällt erst einmal auf, dass sich TOWER HILL weniger von amerikanischem Metal in ihrer musikalischen Sozialisation heben beeinflussen lassen als von europäischen Bands. Neben JUDAS PRIEST sind dies insbesondere auch deutsche Vertreter wie HELLOWEEN, BLIND GUARDIAN und RUNNING WILD, deren verstorbenen Gitarristen Majk Moti hier auch der Song Port Of Saints gewidmet ist. Warum wird recht schnell klar. Das Lied ist typischer RUNNING WILD-Stoff, eben nur aus Kanada. Kein Wunder also, dass eine Band, die so dem traditionellen Metal verbunden ist, schon nach kurzer Zeit und einem Demo einen Vertrag bei No Remorse Records ergattern konnte.
Auf "Deathstalker" bieten die Kanadier dann genau das, was sich heimlich wohl jeder Anhänger des traditionellen Metal wünscht: eine Menge starker Riffs, tolle Leads, treibende Rhythmen, eingängige, abwechslungsreiche Vocals und ganz viel Leidenschaft. Schon das Intro zum titelgebenden Opener ist so mitreißend, dass es kaum einen Metalhead geben wird, der da nicht zumindest leicht ins Bangen gerät. Das Bedürfnis dürfte sich dann im Anschluss bei The Claw Is The Law (SODOM-Fans werden wahrscheinlich bei dem Titel etwas getriggert) und bei Fighting Spirits noch einmal weiter verstärken.
Anschließend lassen es TOWER HILL eher etwas weniger speedig angehen und bieten Anhängern der NWoBHM Futter, etwa bei Kings Who Die oder In At The Death. Allzu lange halten die fünf Musiker diese Zurückhaltung aber nicht durch, denn mit All The Little Devils Are Proud Of Hell gibt es wieder etwas mehr Tempo, aber auch dezent rockige Elemente, die das Erscheinungsbild etwas auflockern. Und spätestens bei Antigone ist man dann bei typischem BLIND GUARDIAN-Stoff der ersten Alben angekommen, ehe das vorhin schon erwähnte Port Of Saints mit einer tiefen Verbeugung Richtunt RUNNING WILD die Scheibe abschließt.
Nun kann man nicht abstreiten, dass nichts von dem, was man auf "Deathstalker" zu hören bekommt neu ist. Vielmehr sind alle Bestandteile des Band-Sounds vertraut und wohl bekannt. Und trotzdem macht die Scheibe Spaß. Das liegt vor allen Dingen an der Leidenschaft und hörbaren Freude, mit der TOWER HILL hier zu Werke gegangen sind. Die Hooks gehen ins Ohr und die gebotenen Melodien bleiben auch wirklich gut hängen. Mit ihrem Debüt beweisen die Musiker, dass da eine ganze Menge Potenzial vorhanden ist. Nun werden sie mit dem Nachfolger dann aufzeigen müssen, dass sie auch in der Lage sind, dem Ganzen ihren eigenen Stempel aufzudrücken.
TOWER HILL reihen sich mit ihrem Debüt in eine immer weiter wachsende Reihe von vielversprechenden Metal-Bands aus Kanada ein, wie etwa CAULDRON, SKULL FIST, RIOT CITY und vor allen Dingen STRIKER, die mit viel Leidenschaft den traditionellen Sound nicht nur am Leben halten und ihm eine neue Power verleihen, um ihn auch für nachfolgende Generationen noch interessant und relevant zu machen. Fans des traditionellen Sounds und von Bands wie RUNNING WILD und frühen BLIND GUARDIAN sollten hier mal definitiv reinhören.