Tony Spinner Earth Music For Aliens, Grooveyard Records, 2013 |
Tony Spinner | Guitars, Vocals | |||
Michel Mulder | Bass | |||
Alex Steier | Drums, Percussion | |||
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01. Best Friend | 08. It's A Living | |||
02. Dust And Ash | 09. Low Down Dirty Shame | |||
03. Let Her Go | 10. Got What I Wanted | |||
04. The Answer | 11. Missy Talk | |||
05. Hot Mess | 12. Free Now | |||
06. Good For Me | 13. No Good | |||
07. Stop | ||||
Wer Tony Spinner kennt, ahnt bzw. weiß, was auf ihn zukommt und wird sich ob des Qualitätslevels seiner zurückliegenden Platten kaum wundern, dass sich auch dieser Rundling erneut zu einem Blues-Rock Leckerbissen für alle Gitarrenfreaks der Jimi Hendrix, Rory Gallagher und SRV Fraktion entpuppt, die der Blondschopf aus Missouri stets mit einer gehörigen Portion funky feeling darreicht und in diesen Momenten auch gerne an den verstorbenen Tommy Bolin erinnert.
Der große Vorteil, neben seinem exquisiten Gitarrenspiel, das niemals auch nur annähernd in der Nähe bloßer Selbstdarstellung oder Angeberei mündet, bleibt sein vergleichsweise toller Gesang, der sich zwar mit einer Stimmfärbung schmückt, die nicht gerade das typische knorrig-kantige Blues-Rock Gegrummel manch anderer Strategen verkörpert, vielmehr aber einen souligen, ja, manchmal poppigen Unterton transportiert. Nicht umsonst stand er jahrelang als Tourgitarrist- und Sänger neben den legendären TOTO auf der Bühne.
So gerät Tony Spinners neues Werk "Earth Music For Aliens" nicht unbedingt zu einer Überraschung - was wohl auch niemand erwarten konnte - sondern zu einem gelungenen Potpourri klassischer Blues-Rock Spielarten, die sich zwischen bretthart, gefühlvoll und funky einpendeln, auf eine versierte und inspirierte Backing-Band vertrauen und abermals beweisen, dass es neben Oberguru Joe Bonamassa, und weiteren Protagonisten wie Oli Brown, Simon McBride, Kenny Wayne Shepherd und Philip Sayce noch weitere Vertreter der einfallsreichen, reifen und abgehangenen Blues-Rock Fraktion gibt, die sich formell als Trio präsentieren, aber durch Studio-Overdubs die eine oder andere fette und feiste Gitarrenspur hinzufügen, um die musikalischen bzw. stilistischen Facetten etwas farbenfroher und lebendiger zu gestalten.
Da der gute, alte Blues-Rock in der öffentlichen Wahrnehmung nicht unbedingt einen allzu hohen Stellenwert einnimmt, verwundert es kaum, dass Spinner sein neues Album mit dem leicht obskuren Titel "Earth Music For Aliens" versieht. Der sympathische 50-jährige Saitenmagier lässt dazu folgendes verlauten: “Earth Music For Aliens is for those of you that feel like you are one of the few who care for real music played by real musicians. An outcast or Alien. This band don’t dance or lip sync. In this band the music comes first above all the nonsense involved in the music business.”
Diesem Ansatz bleibt letztlich nichts hinzuzufügen. Spinners altbewährtes Konzept greift erneut und überzeugt vollends.
Noch ein Tipp zum Abschluss: Wenn die Tony Spinner Band irgendwann demnächst wieder unsere Bühnen beehrt, unbedingt hingehen.