Tony Spinner

Down Home Mojo

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.11.2011
Jahr: 2011
Stil: Blues Rock

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Tony Spinner
Down Home Mojo, Grooveyard Records, 2011
Tony SpinnerGuitars, Vocals
Michel MulderBass
Alex SteierDrums
Produziert von: Tony Spinner & Joe Romagnola Länge: 54 Min 16 Sek Medium: CD
01. All Mine08. She Gave Me Back My Mojo
02. Let Me In09. Josie
03. World Full Of Women10. State Line
04. Knucklehead11. Tommy Two Guns
05. Sweet Thang12. Don't Go
06. How Long13. Dirty Little Mynx
07. Getcha Back

Von manchen Künstlern wünscht man sich einfach nur, sie handelten nach dem Wahlspruch "Schuster bleib bei deinen Leisten". Tony Spinner, der sympathische Blondschopf aus Missouri, ist einer von jenen Blues-Rockern, dem man Experimente wohl zutraut, weil dieses Potenzial ganz gewiss in ihm schlummert, sich aber dennnoch freut, wenn zum wiederholten Male ein neues Album an den Start geht, dass vom Ansatz und der Idee her ähnlich klingt wie sämtliche Alben zuvor.

Nun ist das Genre Blues-Rock eh nicht dazu angetan, dem ausführenden Musiker großartige Sprünge zu erlauben, doch in gewisser Weise gönnt sich Tony Spinner die eine oder andere kleine Neuerung. Zumindest wechselte er seinen langjährigen Partner an den Drums, den Niederländer Han Neijenhuis, gegen den aus Usbekistan stammenden Alex Steier aus, was das Soundgefüge nicht wesentlich verändert, aber durch die lebendigere und etwas versiertere Spielweise Steiers etwas mehr erregenden Schwung in den Laden bringt.

Diesen Schwung nimmt das Trio, in dem unser altbekannter Bassmann Michel Mulder erneut den Viersaiter massiert, direkt mit in den fulminanten Opener All mine (dessen Slide-Gitarre schwer an Rory Gallagher erinnert). Hier werden gleich mal die Koordinaten des Albums umrissen: guter, alter Boogie, satter, riffgetriebener Blues-Rock in diversen Geschwindigkeitsstufen, funky stuff à la SRV, hervorragender Gesang des Protagonisten Spinner und eine Gitarrenarbeit, die im Blues-Rock-Lager an Abwechslungsreichtum und struktureller Finesse wohl kaum zu überbieten ist. Dieses Jahr mal mit mehr Slide-Gitarre als bisher gewohnt. Wäre ich Mitglied einer Rating-Agentur für die Bewertung von Gitarristen, würde ich die Integrität Tony Spinners unter keinen Umständen in Frage stellen.

Das neue Album heißt sicherlich nicht umsonst "Down Home Mojo", denn was Spinner und seine Mannen hier zelebrieren steht von vorne bis hinten im Zeichen der alten Helden aus den Siebzigern, allen voran Rory, dessen gleißender Slide-Gitarren Stil nur allzu gerne von Tony Spinner aufgenommen wird. Erfreulicherweise klingt "Down Home Mojo" im wahrsten Sinne des Wortes sehr 'livehaftig', also klar, transparent, direkt und unverfälscht und erweckt trotz zahlreicher Gitarren-Overdubs den Eindruck, zumindest die Basic-Tracks seien vom Kern-Trio ohne Umschweife und schnurstracks auf's Tape gehämmert worden. Im Anschluss daran hat Gitarrenmeister Tony S. offenbar noch diverse Rhythmusgitarren und vor allen Dingen auch einige tolle Backing-Vocals eingesungen.

Wo viele Blues-Rocker also stumpf und eintönig klingen, wirft Spinner, der sich letztlich auch nicht wirklich von der Blues-Rock Basis entfernt, mit seiner deutlich retro-gefärbten Melange, soviel Spritzigkeit, Energie und spürbare Freude ins Geschehen, dass man sich dem Charme dieser neuen Platte kaum entziehen kann.
Bleibt zu hoffen, dass das Tony Spinner Trio bald wieder auf deutschen Bühnen zu sehen sein wird.

Frank Ipach, 26.11.2011

 

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