Tony Joe White

Smoke From The Chimney

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.06.2021
Jahr: 2021
Stil: Blues, Country, Rock
Spiellänge: 42:56
Produzent: Dan Auerbach

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Plattenfirma: In-akustik


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Tina Turner

Pretenders

The Marcus King Band

JJ Cale

Mark Knopfler

Titel
01. Smoke From The Chimney
02. Boot Money
03. Del Rio, You're Making Me Cry
04. Listen To Your Song
05. Over You
 
06. Scary Stories
07. Bubba Jones
08. Someone Is Crying
09. Billy
Musiker Instrument
Tony Joe White Vocals, Guitar, Harmonica
Bobby Wood Piano, Wurlitzer Electric Piano
Paul Franklin Steel Guitar
Marcus King Guitar
Stuart Duncan, Miraya Ramos Fiddle
Sam Bacco, Gene Chrissman Drums
Dave Roe, Eric Deaton, Nick Movshon Bass
Dan Auerbach Electric Guitar, Percussion
Pat McLaughlin, Shae Piol, Jimmy Quine, Miraya Ramos Background Vocals
Ray Jacildo B3

Der Spitzname von Tony Joe White war "Swamp Fox" und damit wäre seine Musik schon nahezu perfekt beschrieben. Blues, Folk und Rock mit dem gewissen "Swamp-Touch", das war das Markenzeichen des leider am 24.10.2018 verstorbenen Louisiana-Songwriters. Neben seinen großen Hits Polk Salad Annie und Rainy Night In Georgia ist er vielen wohl auch durch Steamy Windows und Undercover Agent Of The Blues ein Begriff. Beides Hits für Tina Turner.

Nach seinem Tod nahm sich sein Sohn Jody der Demo-Aufnahmen an, die sein Vater in den letzten 10 bis 15 Jahren vor seinem für spätere Albenveröffentlichungen eingespielt hatte und digitalisierte diese. Mit Erfolgsproduzent Dan Auerbach (unter anderem Dr. John und PRETENDERS und natürlich für seine Arbeiten mit THE BLACK KEYS bekannt) fand Jody genau den richtigen Mann, der ohnehin schon immer mit Tony Joe White zusammenarbeiten wollte. Klarer Fall, dass sich für so ein Projekt auch die richtigen Musiker fanden, die dem Vermächtnis Tonys mit dem gebührenden Sachverstand Tribut zollten. Darunter Keyboarder Bobby Woody (spielte bereits für Elvis Presley und Wilson Pickett), Session-Ass Paul Franklin an der Steel-Guitar und aus der jüngeren Generation Marcus King.

Ohne das entsprechende Material nützt aber aller Sachverstand nichts und dieses Material - sprich die Songs - hatte Tony Joe offensichtlicht auch in seinen späten Jahren noch in der Schublade. Kurz mal über die Saiten seiner Gitarre gestrichen und mit seiner unverkenbaren Stimme den Titelsong eingeleitet und man fühlt sich daheim, noch bevor die Band einsteigt. So entspannt und dennoch spannend, wie Tony Joe White, klingt wohl höchstens noch JJ Cale. Ob der Sänger diese Songs letztlich so aufgenommen hätte, an Gesang oder Form noch was geändert hätte, bleibt letztlich müßig zu spekulieren. Hier ist eine wunderbare Scheibe entstanden, an der Schnittstelle von Louisiana und Tennessee und die "Gastarbeiter" haben einen tollen Job gemacht.

Mit Swamp-Nummer, wie Boot Money (erinnert leicht an besagtes Steamy Windows), lockerem Country im Stil der 70er Jahre, wie bei Del Rio, You're Making Me Cry, DIRE STRAITS-mäßigem Soft Rock (a la Six Blade Knife), wie bei Listen To Your Song, oder melancholischen Balladen, wie dem stimmungsvollen Over You, hatte White mehr hochqualitative Songs in Reserve, als die meisten in ihrer Karriere zustande kriegen. Trotzdem sei der Beitrag er anderen Musiker nicht geschmälert. Sicher ist Scary Stories ein herrlicher Swamp-Blues, aber was Dan Auerbach da durch seine Produktion, sowie sein Gitarrenspiel da draus macht ist ebenso ansprechend, wie der Beitrag von Marcus King im groovigen Bubba Jones. Und nie übertreibt einer mit seinen Künsten, sondern stellt sich absolut in den Dienst dieser Songs und ihres Urhebers.

Man darf durchaus annehmen, dass Tony Joe White mit diesem Album zufrieden gewesen wäre. Auch das an Chris Rea erinnernde Someone Is Crying und das abschließende, Billy, einmal mehr getragen von dieser wundervollen Stimme, die einen immer wieder in ihren Bann zieht, legen Zeugnis ab, welch herausragender Songschreiber und Interpret Tony Joe White war. Seine Songs werden auch in 100 Jahren noch an den "Swamp Fox" erinnern.

 

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