Titel |
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01. Gib mir |
02. Jesus Crowd |
03. Together Forever |
04. Loverboy |
05. Jeffrey 3000 |
06. Seninle |
07. Sarevokk |
08. Beach 23 |
09. Night At The Junkyard |
Musiker | Instrument |
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Fabian | Guitar |
Gregor | Bass & Vocals |
Simon | Guitar & Vocals |
Tommy | Drums |
Jungs, ich habe ein Problem mit ihrem Bandnamen. Irgendwie möchte ich immer „Tommy And The Teletubbies“ lesen. Aber Spaß beiseite: Das Debüt von TOMMY AND THE TELEBOYS, so heißt die Formation aus dem Dunstkreis zwischen Halle und Berlin nämlich in real, hat es verdient, nicht auf die leichte Schulter genommen zu werden. Der Name erklärt sich übrigens daraus, dass die Telecaster die Klampfe des Vertrauens ist Ansonsten ist hier nichts sicher, werden unentwegt Haken geschlagen und wartet ständig Überraschendes auf den Hörer.
Gleich der Opener Gib mir (der einzig deutschsprachige Song) geht direkt ins Ohr und frisst sich im Gedächtnis fest. Und weiter geht die wilde Fahrt, irgendwo zwischen Garage Rock, Krautrock, Funk und Fuzz, Noise und Psychedelic. Wie der Bandname schon irgendwie in die Sixties führt, so auch der Sound, aber weniger in Richtung Blumenwiese, sondern eher so a la THE ELECTRIC PRUNES. 13TH FLOOR ELEVATORS (Jesus Crowd, Night At The Junkyard). Dabei bleibt man natürlich nicht strikt vintage, sondern begibt sich auch auf die eine oder andere Zeitreise und lässt auch mal an THE CRAMPS oder VIBRAVOID denken.
Das Ganze ist extrem catchy, tanzbar, manchmal etwas zappelig, aber trotzdem mit einem verdammt hohen Lässigkeitsfaktor versehen. Dazu hat man auch textlich etwas zu sagen: Erzmegakonservative bekommen ebenso ihr Fett weg wie Jeff Bezos (Jeffrey 3000) und religiöse Fanatiker. Mit Seninle wird es dann auch noch richtig schön doomig, Beach 23 glänzt mit leicht orientalischen Versatzstücken.
Also, langweilig ist definitiv anders: TOMMY AND THE TELEBOYS haben jede Menge zu bieten auf ihrem eine Dreiviertelstunde dauernden Parforceritt durch die Genres. Und doch wirkt am Ende alles schlüssig und in sich stimmig. Wenn das mal keine gelungene Überraschung aus der Heimat der Plattenbauten ist (um dieses gerne genommen Klischee auch noch unterzubringen). Diese Götter sind in verdammt gutem Zustand und rocken wie Hölle!