Tom Russell

Aztec Jazz

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.07.2013
Jahr: 2013
Stil: Americana

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Tom Russell Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Tom Russell
Aztec Jazz, Proper Records, 2013
Tom RussellVocals, Guitar
Thad BeckmannLead Guitar, Backing Vocals
Roger MorlandBass
Eirik-Andre RydningenDrums
Andre Fjortoft, Espen OlsenPercussion
Norwegian Wind EnsembleFlutes, Oboe, Bassoons, Clarinets, saxophones, Trombones, Trumpets, French Horns
Produziert von: Tom Russell Länge: 56 Min 23 Sek Medium: CD
01. Love Abides07. Stealing Electricity
02. Nina Simone08. Finding You
03. East Of Woodstock, West Of Vietnam09. Mississippi River Running Backwards
04. Goodnight Juarez10. St Olav's Gate
05. Criminology11. Jai Alai
06. Guadelupe

Schon Tom Russells letzten zwei Albumveröffentlichungen "Blood And Candle Smoke" (2009) und "Mesabi" (2011) rückten ihn abermals in den Fokus des Americana-Zirkels. Russells ausgewiesen feine Zusammenarbeit mit den Könnern der Band CALEXICO verdeutlicht hier auf imposante Weise sein seit Jahrzehnten gelobtes Händchen für eindringliche Songs im Geiste der großen Storyteller, deren Brutstätte Texas seit jeher als Ausgangspunkt für zahllose begeisternde Americana-Episoden gilt.

Russells neues Projekt mit dem 32-köpfigen NORWEGIAN WIND ENSEMBLE setzt jetzt noch einen oben drauf und präsentiert 11 Songs aus der langen Karriere des inzwischen 65-jährigen Troubadours. Das 'live in concert' mitgeschnittene Großereignis aus Norwegen illustriert Russells Geschichten vor einem ganz anderem Hintergrund.

Das feinfühlig unter der Leitung von Frank Brodahl agierende WIND ENSEMBLE bettet die Tex-Mex infizierten Singer-Songwriter Ideen des Amerikaners in ein zartes und luftig gewebtes Netz aus Flöten, Oboen, Klarinetten, Saxofonen und Poasaunen, ohne jedoch die Lieder zu überfrachten. Was sich anfänglich wie ein schwergewichtiges klassisches Konzert anschleicht und ein wenig Verwirrung stiftet, entwickelt sich in allerkürzester Zeit zu einem ästhetisch wertvollem Erlebnis allererster Güte.

Die bestaunenswerten Arrangements des Norwegers Mats Haling lassen Russells Songs in ganz hellem Licht erstrahlen und berühren auf spezielle Weise Herz und Kopf. Die elf Lieder leben von ihrer unglaublichen, orchestralen Dynamik und ihrer bezaubernden klangmalerischen Schönheit, die jedoch stets von der rhythmischen Gravitationskraft von Bass und Schlagzeug vor dem Abheben bewahrt wird. Die erhabenen Arrangements des NORWEGIAN WIND ENSEBLES lassen den Hörer quasi in einem vibrierenden Spannungsfeld zwischen Himmel und Erde schwelgen.

Eine derartige künstlerisch fruchtbare und wertvolle Zusammenarbeit findet tatsächlich nicht alle Tage statt. Wer also dem Americana-Genre zugetan ist und sich generell nicht scheut, ein musikalisches Experiment zu durchleben, darf sich mit Tom Russells "Aztec Jazz" auf eine spannende und stimmungsvolle Reise begeben, die dem eher knorrigen und kantigen Texas-Troubadour-Ansehen eine zarte und sensible Note verpasst.

Frank Ipach, 07.07.2013

 

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