Tom Morello

The Atlas Underground Fire

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.10.2021
Jahr: 202
Stil: Crossover/Electronica
Spiellänge: 46:35
Produzent: Tom Morello

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Plattenfirma: Mom + Pop Records

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Audioslave

Rage Against The Machine

Prophets Of Rage

Bruce Springsteen

Pearl Jam

Soundgarden

Chris Cornell

Marty Friedman

Megadeth

Titel
01. Harlem Hellfighter
02. Highway To Hell (featuring Bruce Springsteen & Eddie Vedder)
03. Let’s Get The Party Started (featuring BRING ME THE HORIZON)
04. Driving to Texas (featuring Phantogram)
05. The War Inside (featuring Chris Stapleton)
06. Hold The Line (featuring Grandson)
 
07. Naraka (featuring Mike Posner)
08. The Achilles List (featuring Damian Marley)
09. Night Witch (featuring Phem)
10. Charmed I’m Sure (featuring Protohype)
11. Save Our Souls (featuring Dennis Lyxzén of REFUSED)
12. On The Shore Of Eternity (featuring Sama’ Abdulhadi)
Musiker Instrument
Tom Morello Gitarre
plus zahlreiche Gastmusiker

Als RAGE AGAINST THE MACHINE im Jahr 1992 mit ihrem Debüt-Album weltweit durch die Decke gingen, da fokussierten sich viele auf die kathartische Wirkung der aufgestauten Wut in Zakk De La Rochas Vocals und deren sozialen Aussagen, andere gingen ob der massive Wucht und des ungeheure Groove, den die Rhythmus-Sektion aus Bassist Tim Commerford und Schlagzeuger Brad Wilk entwickelte, steil und ich wiederum gehörte zu denjenigen, die einfach nur fasziniert waren vom Gitarrenspiel von Tom Morello, der seinem Instrument Klänge entlockte, wie man sie so noch nicht gehört hatte. Ein zweiter Jimi Hendrix war geboren.

Seitdem habe ich die Karriere des Gitarristen immer aufmerksam verfolgt, denn egal ob mit AUDIOSLAVE (zusammen mit SOUNDGARDEN-Sänger Chris Cornell) oder den PROPHETS OF RAGE (mit Mitgliedern von CYPRESS HILL und PUBLIC ENEMY) aber auch Solo sorgte der Mann immer wieder für überraschende, überragende und abwechslungsreiche musikalische Momente. Nun, drei Jahre nach seinem bislang jüngsten, von der Kritik gefeierten Werk, “The Atlas Underground“ erscheint mit “The Atlas Underground Fire“ seine neueste musikalische Vision. Mit einer atemberaubenden Besetzung von Kollaborateuren wie dem „Boss“, Bruce Springsteen, Eddie Vedder (PEARL JAM), Chris Stapleton (THE STEELDRIVERS), Mike Posner, Damian Marley (ja, der Sohn von Raggae-Legende Bob) und vielen mehr.

Foto Credit Travis-Shinn Slider

Musikalisch hingegen orientiert sich Morello her – wie eigentlich meistens wenn er Solo-Scheiben produziert – nicht an den gewohnten Crossover-Sounds, die er mit mit seinen oben genannten Bands produziert hatte. Aber wo er früher schon mal eher in Richtung Songwriter unterwegs war, da hat sich der Gitarrist dieses Mal wieder, wie schon beim direkten Vorgänger, “The Alas Underground“, überwiegend von elektrischen Sounds beeinflussen lassen, die er mal mit brachialen Riffs wie bei Let‘s Get The Party Started anreichert, für das er sich zudem die Unterstützung von der nächsten Generation der Metal-Helden, BRING ME THE HORIZON, holte. Dem stehen dann aber Stücke wie der Opener Harlem Firefighter gegenüber, der eher von japanischer Musik inspiriert scheint und mich dabei an Marty Friedman (Ex-MEGADETH) und dessen “Tokyo Jukebox“-Reihe erinnert.

Das wohl schönste Lied der Scheibe hat Morello wohl zusammen mit PHANTOGRAM geschrieben, mit denen er schon an einem Song vom Vorgänger zusammenarbeitete. Driving To Texas ist eine dunkle, elektronische Reise, die von Sängerin Sarah sehr gefühlvoll vorgetragen wird und von Morello ein tolles, spaciges Gitarren-Solo bekam. Ähnlich verhält es sich mit dem nicht minder tollen The War Inside, das Chris Stapleton sehr emotional vorträgt. Anschließend dümpelt mir die Scheibe dann allerdings etwas zu sehr im von fetten Beats getriebenen emotionalen Niemandsland, denn weder Hold The Line, The Achilles List oder Night Witch können mich überzeugen. Musikalisch etwas besser gelingt das Morello dann mit Charmed I‘m Sure sowie mit dem abschließenden On The Shore Of Eternity, das eine veritable Dancefloor-Nummer geworden ist, zu der man in den Clubs tanzen könnte.

Natürlich müssen wir auch ein Wort über die Vorab-Single zu der Scheibe verlieren. Denn schließlich handelt es sich dabei um eine Cover-Version der Hard-Rock-Hymne schlechthin, Highway To Hell, an der zudem die beiden größten Stars des Albums, Bruce Springsteen und Eddie Vedder, beteiligt sind. Das Stück war sogar dem “Tagesspiegel“ einen Beitrag unter dem Titel „Die Zukunft von Rock ist seine Vergangenheit“ und dem Subtitel „Tom Morello zerstört Highway To Hell“ wert. Nun ist eine solche Verallgemeinerung von einem Feuilletonisten (der offensichtlich dem Rock nicht besonders zugetan und daran interessiert ist), dass die Zukunft des Rock in seiner Vergangenheit liege, noch zudem lediglich auf der Basis eines Liedes – und noch dazu einer Cover-Version – wohl eher ein fragwürdiger Gedankengang. Denn auch wenn die Version wohl kaum einen Fan hinter dem berühmten Ofen hervorlocken wird, so ist sie zumindest keine wirklich schlechte, denn Morello gibt dem Song einen eigenen Sound und packt dazu noch ein tolles Solo rein.

Auch mit “The Atlas Underground Fire“ bestätigt Morello seinen Ruf als Gitarrist, der Grenzen überschreitet und die Genres überschreitende Kraft der sechs Saiten unter Beweis stellt. Auch hier beschreitet er, zusammen mit einer Vielzahl von talentierten Kollaborateuren, neue klangliche Wege und verändert seinen Sound erneut. Das Album ist nach Aussage von Morello ein Nebenprodukt der sehr dunklen und herausfordernden Pandemie-Tage. "Diese Platte war eine Rettungsinsel in einer schwierigen Zeit, die es mir ermöglichte, neue Wege zu finden, um neue globale künstlerische Verbindungen zu schaffen, die dazu beitrugen, eine Zeit der Angst und Beklemmung in eine Zeit des musikalischen Ausdrucks und der rockigen Jams zu verwandeln", so Morello. Allerdings gehört aus meiner Sicht zur Wahrheit auch dazu, dass ihm einige dieser Experimente dabei besser gelungen sind als andere. Aber spannend ist die Scheibe auf jeden Fall geworden.

 

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