Tom Freund

Copper Moon

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.08.2004
Jahr: 2004

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Tom Freund Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Tom Freund
Copper Moon, Surf Road Records, 2004
Tom Freund Upright Bass, Bass, Guitars, Piano, Harmonium
Chris Searles, Matt Johnson Drums
Doug Weiselman Electric Guitar
John Juster Saxophone
Kevin Bents B-3 Organ, Wurlitzer
Ben Peeler Lap Steel
Produziert von: Tom Freund, Marvin Etzioni, John Would, Peter Fox Länge: 50 Min 53 Sek Medium: CD
1. Copper Moon7. Babysitter (I'll Watch Them)
2. Mercury8. I Don't Wanna Wait
3. Run Like That9. Comfortable In Your Arms
4. C'est La Vie10. Married To Laughter
5. Leavin' Town11. New Moon Of The 7th Sun
6. October Girl

Ganz sanft kommt er zunächst angeschwebt, der Tom Freund. Unterhalb seines "Copper moon" tauchen die Erinnerungen in verblassende Momente wo "the only trouble was deciding what trouble to get in". Gedanken eines Mannes, der die Dreissig überschritten hat und aus dem Nähkästchen plaudert.

In New York aufgewachsen, jetzt in Venice/Kalifornien lebend, umgeben sich Freunds Figuren häufig mit einem wuseligen, unruhigen Grossstadtflair. Irgendwie befinden sich alle seine Helden auf der Flucht, entweder vor sich selbst oder vor der unheilvollen Umgebung. Hin und wieder deutet sich Erlösung in den Armen einer Verflossenen an. Doch so wirklich klappen will es nicht mit dem Glücklichsein.
Doch von Verbitterung keine Spur, denn am Ende seines Weges funkelt verheissungsvoll ein neuer Mond (New moon of the seventh sun) und Tom Freund jubiliert mit erleichterter Stimme und einem gewissen Jackson Browne-Appeal: "Like a frozen river lets go of its icy bounds, I have come alive and run to the sound of your tune".

Sehr abwechslungsreich in Wort und Ton breitet Tom Freund seine Hirngespinste vor uns aus. Auf seinem dritten Album agiert er mit der souveränen Lässigkeit eines Musikers, der Anfang der Neunziger mit Ben Harper gemeinsame Sache machte und in der Mitte der letzten Dekade mit den Roots-Rockern von THE SILOS kollaborierte.
Da Tom selbst ein ausgezeichneter Contra-Bass Spieler, ein versierter Gitarrist und recht passabler Keyboarder ist, zudem seine Platte zu grossen Teilen eigenständig produzierte, hält er die Fäden demonstrativ in der Hand und kreiert ein berührendes und innovatives Stück zeitgemässer Singer-Songwriter Kunst.

Natürlich hört man hie und da seine Einflüsse heraus, denn wer ist schon in der Lage sich dies zu verkneifen. Letztendlich aber findet Tom immer wieder den Dreh, seinen eigenen Ton unmissverständlich in den Vordergrund zu schieben. Und unter den Fingerzeigen gleichermassen talentierter Songwriter-Kollegen entpuppt sich dieses Album nach wenigen Durchläufen zu einem absolut zuverlässigen Weggefährten.
Mercury rockt z.B. als Zwitter aus ROLLING STONES und Chuck Prophet. Cést la vie verweist mit seinem jazzigen Touch auf einen weiteren Neutöner wie David Poe. Leavin' town, mit ultracool gehauchtem Saxophon und Comfortable in your arms mit fröstelnder Geräuschkulisse aus dem Computer, sorgen mit ihrer Jazzverwandschaft dafür, Freunds Intentionen mit denen eines Joe Henry und Tom Waits gleichzusetzen. Der zweite rockige Song des Albums, October girl, blickt gar schmunzelnd in Paul Westerbergs Richtung. Und wenn Jakob Dylan auf seinem letzten WALLFLOWERS Album einen Titel wie Babysitter angeboten hätte, wäre der eine oder andere Nörgler sicher verstummt.

Tom Freunds "Copper moon" bereitet eine Menge Spass, sorgt für unabdingbare Abwechslung auf dem fünfzigminütigen Weg und hat bei elf Songs eigentlich keinen nennenswerten Aussetzer zu verzeichenen. Das soll reichen, dem guten Tom ein Klasse-Album zu attestieren. Empfehlenswert.

Frank Ipach, 22.08.2004

 

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