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Loss Angeles

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.05.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


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Loss Angeles, InsideOut Music/SPV, 2004
Tuomas Nieminen Vocals
Rasmus Nora Bass
Taneli Kiljunen Guitar
Carl Sjöblom Keyboards
Joiku Harmaja Guitar
Snake Latinen Drums
Produziert von: Patrik Jerksten Länge: 50 Min 15 Sek Medium: CD
1. The window7. The blue lady suite
2. Mary Lou is dead8. Break-a-neck
3. Acid highway9. Bite the bullet
4. Gothamburg10. Smoke on the water
5. Blue ladyBonus Track:
6. Wait11. Nightcrawler

Seit Mitte der 90er Jahre gibt es die früher unter dem Namen THRONE OF CHAOS benannte, aber dennoch ziemlich junge finnische Band. Und da der Finne als solcher immer für Überraschungen gut ist, haben sie sich allmählich vom Knochenbrecher-Sound früherer Werke zum Progressive Metal mit wirklich schönen, harmonischen Songs und recht dominanten Keyboardlinien hingewandt.
Schon der Opener The window beweist die stilistische Vielfalt: Neben voranstürmenden Proggieparts gibt es auch ruhige, nachgerade psychedelische Momente mit einem gewissen Barjazz-Feeling. Dann folgt auch schon die Melodic-Metal-Ballade Mary Lou is dead. Um diese Mary Lou rankt sich einiges in diesem Album, es werden düstere und surreale Geschichten aus einer fiktiven Stadt Gothamburg (eine Mischung aus Göteborg, Hamburg und, na klar, Gotham City) erzählt, ohne dass das ganze direkt ein Konzeptalbum wäre.
Bei dem speedigen Rocker Acid highway übernehmen die Keyboards die Federführung, während Tuomas Nieminen in gelegentlichen Einwürfen beweisen darf, nichts vom üblichen Death-Metal-Gesangsrepertoire (Grunzen) verlernt zu haben.

Dem düsteren Prog-Opus Gothamburg (s.o.) folgen zwei eher midtempo angelegte Songs mit The blue lady und Wait.
Nach dem instrumentalen Zwischenspiel The blue lady suite wird dann mächtig aufs Tempo gedrückt: Break-a-neck macht seinem Namen alle Ehre und kommt als kleiner Death-Metal-Snack für zwischendurch daher. Dagegen schleicht sich Bite the bullet mit atmosphärischen Loungesounds in die Gehörgänge bis es im Refrain wieder auf die breite Proggieautobahn einbiegt.
Der Ultra-Klassiker Smoke on the water wird einer Frischzellenkur unterzogen, indem er etwa dreimal so schnell wie im Original abgefeuert wird. Passt eigentlich nicht so ganz zum restlichen Album, ist aber ganz lustig (Blasphemie!!! höre ich da die alten Metalheads rufen).
(Wer ist hier alt? Lästerer!)
Und da man gerade so schön dabei ist, gibt es noch ein weiteres Cover: Bei Nightcrawler als knackiges Melodic Metal Stück hat man sich aber halbwegs an die Vorgaben von JUDAS PRIEST gehalten.

Man kann "Loss Angeles" vorwerfen, dass ein musikalisches Konzept nicht so recht erkennbar ist, dass TOC umherschlingern zwischen PAIN OF SALVATION, DREAM THEATER oder QUEENSRYCHE in den guten und BON JOVI oder EUROPE in den schlechten Momenten. Man kann aber auch sagen, hier ist eine junge Band, die Progressive auch als stilistische Vielfalt sieht und sich nicht scheut, mit Sounds und musikalischen Stimmungen zu experimentieren.
Und da ich ja nie müde werde, mehr Mut zum Risiko einzufordern, kann es nur heißen: Daumen hoch für TOC!

Ralf Stierlen, 15.05.2004

 

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