Toby Keith Clancy's Tavern, Show Dog/Universal, 2011 |
Toby Keith | Vocals | |||
Kenny Greenberg | Electric Guitar | |||
Biff Watson | Acoustic Guitar | |||
Brett Warren | Acoustic Guitar, Backing Vocals | |||
Russ Pahl, Paul Franklin | Steel guitar | |||
Michael Rhodes, Kevin Grantt, Jim Beavers | Bass | |||
Steve Nathan | Piano, Wurlitzer, Hammond B3 | |||
Phil Madeira | Hammond B3 | |||
Chad Cromwell | Drums | |||
Jim Hoke | Saxophone | |||
Aubrey Haynie | Fiddle, Mandolin | |||
Pat Bergeson | Harmonica | |||
Bill Huber | Trombone | |||
Scotty Huff | Trumpet | |||
Ilya Toshinsky | Acoustic Guitar, Banjo, Mandolin | |||
Mica Roberts | Backing Vocals | |||
Charlie Judge | Accordion | |||
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01. Made In America | 09. I Won't Let You Down | |||
02. I Need To Hear A Country Song | 10. Red Solo Cup | |||
03. Clancy's Tavern | 11. Chill-Axin' | |||
04. Tryin' To Fall In Love | 12. High Time (Live Bonus) | |||
05. Just Another Sundown | 13. Truck Drivin' Man (Live Bonus) | |||
06. Beers Ago | 14. Shambala (Live Bonus) | |||
07. South Of You | 15. Memphis (Live Bonus) | |||
08. Club Zydeco Moon | ||||
Es bringt nicht viel, hier die immensen Erfolge des Country-Stars Toby Keith in seinem Heimatland herunterzubeten. In Deutschland bleibt der Country-Markt eher klein und überschaubar und da kann Mr. Keith in den USA noch so eine große Nummer sein, von den 30 Millionen Alben, die er seit 1993 zu Hause verkauft hat, wird er hier höchstens 0,5 - 1% des Ganzen an den Käufer gebracht haben, wenn überhaupt. Dennoch macht er sich nächste Woche auf, um einige Konzerte in Deutschland zu spielen (siehe Tourdaten).
Interessant erscheint indes die Tatsache, dass Toby Keith in den letzten zwei Jahren in den USA gar nicht mal so erfolgreich war und weder sein letztes Studiowerk "Bullets In The Gun" die Korken knallen ließ, noch die ausgekoppelten Singles die Spitzenposition der Country-Single-Charts zu toppen wussten.
Jetzt allerdings hat T.K. wieder Grund zur Freude, denn die Vorab-Single-Auskoppelung Made in America sprang direkt wieder auf Platz Nummer Eins, obwohl dieser Song kaum etwas mit einer Country-Nummer gemein hat. Im Grunde ist es ein patriotisch gefärbter Pop-Song, mit einem ziemlich passablen und angerockten Arrangement samt annehmbarer Hookline. Toby scheint also wieder in der Spur zu laufen.
Das Schöne am sogenannten New-Country ist ja, dass er so gut allgemeinverträglich daherkommt, sich zumeist als Hybrid aus Country und Pop mit einer Prise Rock zu verkaufen weiß. Auf "Clancy's Tavern", welches Toby Keith höchstselbst produziert hat, geht's kaum anders zu: Oberflächlich betrachtet reiht sich ein Ohrwurm an den nächsten. Keith präsentiert seine Melange aus Melancholie und Übermut mit seiner tollen und kräftigen Baritonstimme, lässt seiner Band sogar mal etwas Freiraum für feine Soli, verharrt aber im Großen und Ganzen in einem sattsam bekannten und von einigen anderen U.S.Top-Country-Stars auf ähnliche Weise gestrickten Soundmuster, das natürlich wenig Überraschungen birgt, oft und gerne mit typischen Klischees balanciert, es unterm Strich aber schafft, nicht allzu langweilig zu werden. Beim Autofahren gehört, macht dieses neue Toby Keith Werk sogar richtig Spaß. Beim albernen Sauflied Red Solo Cup kann man sich ein Lachen kaum verkneifen.
Auf der 'Deluxe Edition' dieses Albums finden sich sogar noch 4 Live Tracks von den legendären 'Incognito Bandito'-Konzerten, die sicherlich auch als Appetizer für die anstehende kleine Deutschlandtour zu verstehen sind und in ihrer leicht aufgerauten Stimmung für ein Country-Music-Verständnis werben, das auf der Bühne viel unmittelbarer zupackt als auf dem etwas gelackten Studioalbum. Ja, das macht Spaß.