Tim "Ripper" Owens

Play My Game

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.05.2009
Jahr: 2009
Stil: Heavy Metal

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Tim "Ripper" Owens Homepage



Redakteur(e):

Marc Langels


Tim "Ripper" Owens
Play My Game, SPV Steamhammer, 2009
Tim "Ripper" OwensGesang
Bob KulickGitarre (Tracks 1, 4, 6, 7 & 9)
Bruce KulickGitarre (Track 6)
John ComprixGitarre (Tracks 2, 3, 5, 8, 10 & 11)
Craig GoldyGitarre (Track 2)
Jeff LoomisGitarre (Track 3)
Mike CallahanGitarre (Track 4)
Carlos CavazzoGitarre (Track 5)
Steve StevensGitarre (Track 5)
Michael WiltonGitarre (Track 7)
Doug AldrichGitarre (Track 8)
Neil ZazaGitarre (Track 10)
Chris CafferyGitarre (Track 12)
Rudy SarzoBass (Tracks 1, 2, 5 & 10 )
James LomenzoBass (Tracks 3 & 11)
Dennis HayesBass (Track 4)
Billy SheehanBass (Tracks 6 & 8)
David EllefsonBass (Track 7)
Tony FranklinBass (Track 9)
Marco MendozaBass (Track 12)
Simon WrightSchlagzeug (Tracks 1, 2, 5, 7, 8, 10 & 12)
Brett ChassenSchlagzeug (Tracks 3, 6 & 11)
Ray LuzierSchlagzeug (Track 4)
Bobby JarzombeckSchlagzeug (Track 9)
Produziert von: Länge: 58 Min 48 Sek Medium: CD
01. Starting Over07. To Live Again
02. Believe08. The World Is Blind
03. The Cover Up09. The Light
04. Pick Yourself Up10. Play My Game
05. It Is Me11. Death Race
06. No Good Goodbyes12. The Shadows Are Alive

Der Ripper rief und alle kamen: so zumindest muss man sich die Situation beim ersten Solo-Album des früheren JUDAS PRIEST- sowie ICED EARTH- und heutige Yngwie Malmsteen- beziehungsweise BEYOND FEAR-Fronters vorstellen, denn Tim - genannt Ripper - Owens hat bei “Play My Game“ eine beachtliche Schar anerkannter Rock- und Metal-Größen um sich geschart.

So sind auf “Play My Game“ die Gitarristen Bob und Bruce Kulick (beide Ex-KISS), Jeff Loomis (NEVERMORE), Steve Stevens (Billy Idol), Michael Wilton (QUEENSRYCHE), Doug Aldrich (Ex-DIO, WHITESNAKE), Craig Goldy (DIO), Chris Caffery (Ex-SAVATAGE, TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA) sowie Mike Callahan (Ex-EARSHOT) und John Comprix (BEYOND FEAR, RINGWORM) zu hören. Auch bei den Bassisten konnte Owens auf namhafte Künstler zurückgreifen, wie etwa Billy Sheehan (Ex-David Lee Roth, NIACIN, DEVIL’S SLINGSHOT, MR. BIG), Rudy Sarzo (Ex-WHITESNAKE, Ex-Ozzy Osbourne, Ex-QUIET RIOT, DIO), James Lomenzo (Ex-WHITE LION, Ex-BLACK LABEL SOCIETY, heute MEGADETH), David Ellefson (Ex-MEGADETH), Marco Mendoza (Ex-WHITESNAKE, THIN LIZZY) und Tony Franklin (Ex-BLUE MURDER). Und Schlagzeuger wie Simon Wright (Ex-AC/DC, DIO), Ray Luzier (KORN), Brett Chassen (unter anderem SANTANA, Stanley Clarke, Frank Gamable und Jaco Pastorius) sowie Bobby Jarzombeck (Ex-Rob Halford) bekommt man auch nicht „mal so eben“ ins Studio.

Aber genug des Name-dropping und tief eingetaucht in die Musik. Tim Owens frönt auf “Play My Game“ dem Heavy Metal in seiner ursprünglichsten Form. Das ist die Musik, für die seine Stimme am besten geeignet ist. Die musikalische Nähe zu seinen Ex-Bands wird dabei vermieden (ob nun bewusst oder unbewusst). Vielmehr klingen dezent Einflüsse von Bands wie BLACK SABBATH, DIO (wie passend, dass Owens mit seiner exquisiten Live-Band - Dave Ellefson, Chris Caffery, John Comprix und Simon Wright - HEAVEN & HELL auf ihrer Europa-Tournee 2009 begleiten wird) oder THIN LIZZY durch. Das alles wird mit einem recht modernen Sound kombiniert und klingt dadurch sehr eigenständig. Die Songs sind natürlich hauptsächlich auf die Vocals ausgerichtet und bieten den Musikern dann vor allem bei den Soli die Möglichkeit, ihre eigene Note einzubringen. Insofern muss man sich fragen, ob die ganze Star-Power wirklich nötig war, oder ob sie vor allem Aufmerksamkeit erzielen soll (was sie auf jeden Fall tut). Auf der anderen Seite, wenn ich in einem Studio solche Musiker zusammentrommeln könnte, ich würde es auch tun ohne mit der Wimper zu zucken.

Beim ersten Hören bleiben leider nur wenige Lieder wirklich hängen, die CD braucht also schon ein geduldiges Ohr und mehrere Durchläufe, dann aber krallen sich ersten Refrains und Songs wie etwa der Opener Starting Over das wuchtige Pick Yourself Up oder The Shadows Are Alive fest und begleiten einen durch den Tag. Und auch Riffs wie bei It Is Me oder dem Titeltrack bleiben mit ihrer brachialen Wucht hängen. Das führt dazu, dass man “Play My Game“ durchaus häufiger hören will, nein muss, als beim ersten Mal gedacht. Dazu trägt natürlich auch die musikalische Leistung der Instrumentalisten bei. Die Gitarren-Soli sind meist technisch anspruchsvoll und zeigen, dass es sich bei engagierten Musikern um wahre Könner ihres Faches handelt.

Owens selbst liefert wieder eine überragende Leistung über die gesamte gesangstechnische Bandbreite, wie man sie mittlerweile von ihm gewohnt ist. Denn auch wenn er bei JUDAS PRIEST oder ICED EARTH von vielen Fans nicht akzeptiert wurde, so lag das nicht an seiner gebotenen Leistung, sondern eher daran, dass er bei beiden Bands jeweils eine Legende ersetzen sollte und die meisten Fans ihn von vorneherein nicht akzeptieren wollten. Da er bei beiden Bands nicht am Songwriting beteiligt war, kann man ihm die teilweise durchwachsenen Alben dieser Zeit auch kaum zur Last legen. Zumal ihm hier durchaus einige Songs mit Charakter und Ohrwurm-Potenzial gelungen sind. Für ein Debüt-Album ist das schon eine beachtliche Leistung.

Die Erfahrungen aus dieser Zeit finden sich auch in einigen der Texte wieder. So dürften sich die Lyrics in Pick Yourself Up und No Good Goodbyes mit den teils überraschenden und wenig erfreulichen Abschieden beschäftigen (auch wenn keine Namen in den Songs genannt werden). Zumal es Owens gelungen ist, mit seinem Solo-Debüt eine CD vorzulegen, die JUDAS PRIEST und ICED EARTH mit ihren nächsten Veröffentlichungen (nach deren eher mäßigen letzten Werken) erst einmal überbieten müssen.

“Play My Game“ ist all jenen zu empfehlen, die ihre Heavy Metal klassisch druckvoll und mit viel Gitarrenpower mögen, einen hervorragenden Sänger zu schätzen wissen und deren Nackenmuskeln ordentlich Bewegung vertragen können, denn der “Ripper“ ruft – und viele werden ihm folgen.

Marc Langels, 15.05.2009

 

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