Tim McGraw Two Lanes Of Freedom, Big Machine Records, 2013 |
Tim McGraw | Vocals | |||
Dave Levita, Michael Landau | Guitars | |||
Ilya Toshinsky | Acoustic Guitar | |||
Bryan Sutton | Acoustic Guitar, Mandolin | |||
Dan Dugmore | Lap Steel | |||
Steve Nathan | Organ, Piano, Wurlitzer, Synthie | |||
Jamie Muhoberac | Keyboards | |||
Greg Barnhill, Joanna Cotton, Chris Rodriguez, Byron Gallimore | Background Vocals | |||
Shannon Forrest | Drums | |||
Paul Bushnell | Bass | |||
| ||||
01. Two Lanes Of Freedom | 09. Mexicoma | |||
02. One Of Those Nights | 10. Number 37405 | |||
03. Friend Of A Friend | 11. It's Your World | |||
04. Southern Girl | 12. Tinted Windows (Bonus Track) | |||
05. Truck Yeah | 13. Highway Don't Care | |||
06. Nashville Without You | 14. Truck Yeah Live (Bonus) | |||
07. Book Of John | 15. Let Me Love It Out Of You | |||
08. Annie I Owe You A Dance (Bonus Track) | ||||
Gaspedal durchdrücken und zackig zum nächsten Number One Album durchstarten. Business as usual für Country-Superstar Tim McGraw. Auch sein aktueller Longplayer "Two Lanes Of Freedom" erreichte kürzlich wieder die höchsten Weihen der Country-Charts. Da sein altes Label Curb Records ihn in seiner Keativität einschränkte, wechselte der Mittvierziger aufgrund nerviger Querelen zu einer neuen Firma (Big Machine Records), klingt neuerdings aber auch nicht wesentlich anders als gewohnt.
Man könnte ja denken, dass McGraw im Zuge dieser gewollten Zäsur einen neuen, frischen Produzenten hinzuzöge, aber nein, Byron Gallimore bedient erneut das Steuerpult und ein Großteil der bekannten Nashville Studio-Clique hockt an und hinter den Instrumenten und zimmert dem Hutträger ein maßgeschneidertes Gerüst aus moderat Rockigem, poppig durchsetzen Country-Derivaten, flott und luftig gestrickten Highway-Fegern und romantisch verquasten Edelballaden. Mal wieder nichts selber komponiert, alles nur adaptiert. Das kennt man auch von Timmy-Boy. So viel zum Thema Kreativität.
Die einzige Überraschung bleibt wohl das stampfend rockige, an neuzeitliche LYNYRD SKYNYRD bzw. Kid Rock erinnernde Truck Yeah. Die verzerrten Gitarrenmomente prägt, wie so oft auf diesem Album, niemand geringeres als Michael Landau. Ein echter Allrounder.
Überhaupt lassen die ersten vier, fünf Songs schwer aufhorchen. Tolle Kompositionen, allerfeinst arrangiert, Hooklines, die kaum abgegriffen klingen und, logisch, vorzüglicher Gesang vom Mr. McGraw. Einmal sogar (Highway don't care) mit dem weiblichen New Country-Superstar Taylor Swift. Country-Regenten unter sich. Irgendwie klingt das dann aber auch wieder sehr stark nach Nummer Sicher.
"Two Lanes Of Freedom" kommt hie und da zwar mächtig in Fahrt, hat sicher einige überzeugende Momente, doch der Großteil des Albums fährt, wie üblich bei Tim McGraw, auf den altbekannten Strecken. Lange, lange Highways, immer geradeaus, links und rechts der stetig gleiche Ausblick, den Horizont im Visier. Fahren um des Fahrens willen.
Am Ende der Platte lässt einer der Bonustracks noch einmal aufhorchen: Let me love it out of you klingt nach Southern-Soul der Marke Dan Penn, relativ stripped down, feines Wurlitzer Piano, schmatzende Hammond B-3, McGraw gesanglich in Hochform und Michael Landau mit geschmackvollem Gitarrensolo. Ein kleines Abenteuer am Rande.