Tim Jäger

Times Like These

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.02.2022
Jahr: 2022
Stil: Rock, Blues, Folk
Spiellänge: 57:06
Produzent: Tim Jäger

Links:

Tim Jäger Homepage


Plattenfirma: Castle Road Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Bruce Springsteen

Johnny Cash

Rock Class

Neil Young

Titel
01. Is This The Way It Supposed To Be
02. Further On Up The Road
03. Tumbling Down
04. I Won't Back Down
05. Her Eyes
06. Heart Of Gold
07. Cisco And The Drifter
 
08. Personal Jesus
09. Mamma Knows Best
10. Rusty Cage
11. Linda's Dinner
12. The Girls Are Gonna Get Down
13. No Surrender
Musiker Instrument
Tim Jäger Gesang, Gitarre, Bass
Tobias Nesset Drums
Uwe Berwanger Drums
Peter Schnur Piano
Dr. Jose J. Cortijo Percussion

Tim Jäger ist über seine unterfränkische Heimat hinaus als hervorragender Gitarrist und natürlich als Mastermind seiner Blues Rock-Band ROCK CLASS ist bekannt. In Zeiten wie diesen, hat er – wie so viele – seine Energie in Studioarbeit und neue Songs gesteckt, für die ihm Mark Merritt die Texte geliefert hat. Oder Tim die Musik zu Marks Texten. Das verhält sich da wahrscheinlich ähnlich wie bei Elton John und Bernie Taupin, bzw. der Henne und dem Ei.

 

Ausgeschlüpft ist jedenfalls ein “Soloalbum“ von außergewöhnlicher Güte. Vielleicht wäre die ein oder andere Coverversion weniger und dafür ein eigener Song mehr nicht verkehrt gewesen, aber die Selbstverfassten befinden sich noch knapp in der Mehrzahl und so lassen wir mal Fünfe gerade sein. Oder vielmehr Dreizehn und die werden mit jedem Hören besser. Der eröffnende, leicht melancholische Americana/Roots Rock von Is This The Way It Supposed To Be hat für meine Ohren zwar etwas zu dominante Drums, aber das drängt sich sehr schnell in den Hintergrund, wenn man dem emotionalen Vortrag lauscht und wenn zwischendurch, durch Jäger Solo-Gitarre die Sonne durch die Wolken scheint. Lasst den Titel etwas wirken und ihr habt einen Ohrwurm für ganz lange Zeit.

 

Gleich zwei Titel von Bruce Springsteen hat Tim im Angebot. Darunter Further On Up The Road, bei dem er sich wenig überraschend an Johnny Cashs Version orientiert. Wie bei vielen Songs hier, wird deutlich, dass er sich stimmlich einmal mehr entwickelt hat. Mit dem 'Man in black“ muss man ja erst einmal konkurrieren können. Umgekehrt hätte dem sicher Tumbling Down mit Sicherheit gefallen. Ein flotter Rockabilly mit düsterem Unterton, der richtig gut kommt. Sollte man vielleicht mal einem Brian Setzer anbieten. Auch wenn der beim Slide-Solo wohl passen müsste. An Tom Pettys I Won't Back Down kann man eigentlich nur scheitern. Wie auch an Neil Youngs Heart Of Gold. Und trotzdem manövriert sich der Sänger/Gitarrist da in selbstbewusster und auf eigene Art durch und streut das Gitarrensolo ein, das manchem Hörer vielleicht ohnehin schon immer gefehlt hat. Und verzichtet dafür auf die Mundharmonika.

 

Für mich sind aber ganz klar die eigenen Songs die Gewinner. Trotz der gewichtigen Konkurrenz. Ob das atmosphärische Her Eyes, das groovige, reggae-mäßige Mamma Knows Best, die bittersüße Ballade Linda's Dinner, durchsetzt mit Tims filigranen Gitarren-Fills, oder das southern-rockende The Girls Are Gonna Get Down (das mir allerdings noch nicht so richtig auf den Punkt kommt) sind hier einige richtig gute Songs dabei. Die allerdings überstrahlt werden von Cisco And The Drifter. Ich hab wirklich geglaubt, dass wäre eine Coverversion, die ich irgendwoher schon kenne. Denkste! Hier ist eine Midtempo-Ballade gelungen, auf der der Stempel “Hit“ eigentlich schon drauf ist. Hier passt alles: Der schwermütige Gesang, der sofort ansprechende Refrain, die Instrumentierung und natürlich der Lead-Gitarren-Part. Muss man gehört haben.

 

Personal Jesus und Rusty Cage, beides in der Cash-Fassung, aber mit eigener Note versehen, kommen absolut überzeugend und auch Springsteens No Surrender, in Solo-Akustik-Version, lauscht man gerne. Für sich genommen sicher nicht die Offenbarung schlechthin, aber im Verbund mit den eigenen Songs eine Mischung, die – nicht nur in Zeiten wie diesen – eine Menge Freude macht und bei jedem Durchlauf etwas heller strahlt. Allein schon wegen besagtem "Cisco".

 

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