Tim Easton

Ammunition

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.05.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Tim Easton
Ammunition, Blue Rose Records, 2006
Tim Easton Vocals, Acoustic & Electric Guitars, Percussion, Organ, Piano, Drums
Doug Pettibone, Jesse Bryson, Chris Allen, Gary Louris Guitars
Jim Boquist, Keith Hanna Bass
Don Heffington, Tim O'Reagan, Miles Loretta Drums, Percussion
Ed Ackerson Piano
Lucinda Williams, Tift Merritt, Gary Louris Backing Vocals
Produziert von: Tim Easton & Mark Howard Länge: 44 Min 59 Sek Medium: CD
1. Black Dog8. News Blackout
2. Oh People9. Dear Old Song & Dance
3. Next To You 10. J.P.M.F.Y.F.
4. Not Today 11. C-Dub
5. Back To The Pain12. I Don't Want To Come Home
6. I Wish You Well13. Sitting On Top Of The World
7. Before The Revolution

Es liegt immerhin schon drei Jahre zurück, dass der hochtalentierte Singer-Songwriter Tim Easton sein letztes Machwerk unter die Leute brachte. Das 2003-er Album "Break Your Mother's Heart" veranlasste mich seinerzeit zu Begeisterungsstürmen, die zwar mittlerweilen etwas abgeflaut sind, weil in der Zwischenzeit zwei Dutzend ähnliche gute Scheiben von anderen Roots-Meistern veröffentlicht wurden, aber dennoch gravierte sich Easton tief in mein Gedächtnis, so dass die Veröffentlichung seiner aktuellen Platte "Ammunition" mehr als nur Neugierde in mir wachrief.

Es hätte mich keineswegs enttäuscht, wenn Easton ein ähnlich gelagertes Werk wie 2003 vorgelegt hätte, mit tollen Songs, wohltuender Atmosphäre und blendend gelaunten Musikern. Nun, da Tim Easton ein umtriebiges, ruhe- und rastloses Naturell sein Eigen nennt und er sich mit Vergangenem nicht länger als nötig aufhält, präsentiert er sich auf "Ammunition" selbstredend mit einem anderen Ansatz als zuletzt. Okay, die Basis seines Songwritings ähnelt immer noch seinen Anfängen, die alten Lehrmeister geistern auf recht subtile Art und Weise durch die Kompositionen, aber Tim Easton hat sich im Laufe der Jahre einen eigenen Ton zugelegt, den er auf "Ammunition" weiter pflegt und auf die nächsthöhere Stufe hebt. Nicht nur, dass seine Stimme etwas reifer und angerauter klingt, sondern auch die bewegende Tiefe seiner Songs und deren fesselnde Stories, manifestieren Eastons Sonderstellung im unüberschaubaren Reigen der Singer-Songwriter und Folkies.

Ein kritischer Geist und genauer Beobachter seiner Umwelt war Easton schon immer. So wundert es nicht, dass er für "Ammunition" seinen Hang zum Globetrottertum in die Aufnahmen miteinfliessen liess. Unabhängig wollte er sein und nur dann aufnehmen, wenn er sich gut fühle, berichtet Tim. Er wolle ein Album kreieren, das ihm die Freiheit lasse, die Songs immer und überall zu spielen, ob solo oder mit Band.
Dies ist dem amerikanischen Weltenbummler in der Tat gelungen. Vieles auf "Ammunition" klingt arg reduziert, ohne in stiller Askese zu verharren. Lebendig bleiben Easton und seine erlauchten Begleiter durchaus. Auch wenn die Gastbeiträge solcher Hochkaräter wie Gary Louris (JAYHAWKS), Lucinda Williams, Tift Merritt, Doug Pettibone und Tim O'Reagan eher geringfügig sind, besitzen sie dennoch genügend Gewicht, um "Ammunition" einen Stempel aufzudrücken und für prickelnde Atmosphäre zu sorgen. Ansonsten zelebriert Easton seinen Songzyklus größtenteils allein, addiert hie und da ein wenig Percussion, spielt auch schon mal ein rudimentäres Drumkit oder einen unaufdringlichen Bass und rumpelt in jenen Songs (News blackout und C-Dub) wie ein Relikt aus alten Mittsechziger Bob Dylan-Sessions.

Gibt es herausragende Songs? Schwierig, denn das Album wirkt als Ganzes. Müsste ich Lieblingslieder nennen, wären es wohl das an alte Paul Simon Glanztaten erinnernde Oh people und Eastons ergreifender Hilferuf an die Göttliche Macht, sie möge uns alle vor fehlgeleiteten Religionsfanatikern bewahren, J.P.M.F.Y.F., was bedeutet "Jesus protect me from your followers, not all of them, just the ones who turn love into fear and hatred and the ones who say they are above me, and point their fingers down at me."
Ein charaktervolles, charismatisches und hochmusikalisches Statement eines Mannes, der weiss wie man seine eigenen Lebensabschnitte vertont und als glaubwürdiger Singer-Songwriter überzeugt. Tim Easton beweist mit "Ammunition" einmal mehr, dass er in die Reihe der Großen gehört.

Frank Ipach, 27.05.2006

 

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